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wir finden aber kein Gemälde von seiner Hand angezeigt. Etliche
Bildnisse wurden nach ihm gestochen, wie jenes des Peter Proelins
von Jan Visscher. Dem Jan van Noordt gegenüber tritt ein Juau
de Noort auf. Sein Name steht unter einem Bildnisse des Don
Balthasar Carolus Principe de Espaüa, in einem reich verzierten Ovale
mit Termen. Der Name ist in Umschrift gegeben, fol. Man möchte
vermnthen, dass Juan do Noort in Spanien gelebt habe, und dass er
mit Jan van Noordt nicht Eine Person sei, es wäre aber möglich, dass
sich van Noordt später nach Spanien begeben habe, da seine Gemälde
in den Niederlanden fast verschwunden sind. Man kennt nur radirte
Blätter und zwar Landschaften mit Thieren, so dass er solche auch
gemalt haben könnte. Im Kiinstler-Lexicon haben wir nur zwei dieser
seltenen Blätter beschreiben können, wir vermehren aber hier das
Verzeichniss.
l) Die italienische Landschaft nach P. Lastman. Rechts bemerkt
man Ruinen auf Felsen, und unter diesen tritt besonders ein Rund-
tempel hervor. Links stehen einige Bauernhäuser, und der Gartenzaun
hat da, wo der Brunnen steht, einen Eingang. In der Mitte des Hinter-
grundes bemerkt man ebenfalls einige Gebäude und einen Rundtempel.
Im Vordergrunde der Landschaft sind einige Figuren. und darunter
reitet ein Mann auf dem Esel nach dem Brunnen zu. Unten im Rande
auf dem Steine: P. Lastm. imv. J. v. Noordt fecit 1645. H. 6 Z.
1 L. Br. 7 Z. 11 L.
I. Wie beschrieben, mit Lastman's Namen.
II. Mit der Adresse von F. de Wit, und retouchirt. Der Name
am Steine wurde ausgeschliifen, und ist statt dessen die Adresse
hinzugefügt: F. de Wit earcud
2) Die ruhende Viehheerde. Rechts bemerkt man zwei Ochsen
und einen Hund, links ruhende Schafe bei zwei Ziegen, und im Grunde
bei einem Baumstamme ist das Milclimädchen mit Kübeln am Stocke.
Links oben: Petrus Van laar inv. J. v.1V. fecit 1644. H. 5 Z. 9 L.
Br. 8 Z. 1 L.
I. Wie beschrieben, vor der Adresse, und vor der No. 3. Sehr
selten.
II. Mit der Adresse von P. Pot, und mit der N0. 3.
Bartsch I. p. 17 beschreibt dieses Blatt im Anhangs zu P. de Laer.
3) Die ruhende Heerde. Hinter ihr am Fusse des Baumes ist die
Bäuerin mit zwei Milchkiibeln am Stocke nach links gewandt. Links
Eben; säeht: Petrus van Laar im). J. e. N. fecit 1644. H. 3Z. 10 L.
r.
4) Brustbild eines alten Mannes mit unbedecktem Kopfe von vorn
gesehen, doch im Leibe nach rechts gewandt. Der Grund ist weiss,
mit Ausnahme eines kleinen Schlagschattens links über der Schulter
des Mannes. Ohne Zeichen. H. 6 Z. 3 L. Br. 4 Z. 7 L.
las man früher unter
ßll. IVNCTA PISANVS ME FECIT demberühmtenmeuw
bilde des Giunta von Pisa im Kloster St. Anna zu Pisa. Es ist auf
eine gegypste über Holz gespannte Leinwand gemalt, und aus der
Kunstgeschichte bekannt, da es 1793 so gut als wieder neu entdeckt
wurde. Morrona gibt in seiner Pisa illustra. eine von Fambrini ge-
stochene Abbildung, welche aber nicht so getreu ist, als ein kleineres
Blatt von Spiridione Mariotti. J. A. Ramboux hat diesen aus allen
Wunden blutenden Heiland am Kreuze in Aquarell copirt, und diese
Zeichnung ist jetzt im Museum Ramboux zu Düsseldorf. In dem grossen