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596.
den Blumenstücken dieses Meisters steht der Name in grossen Buch-
staben. Justus van Huysum wird gewöhnlich als ein geringer Maler
bezeichnet, was nicht der Fall ist. Er ist im Ganzen ein geistreicher
Künstler, und steht nur in Blumenstücken seinem Sohne nach. Er
starb 1716.
593. Jan van den I-Ioecke, auch Jan van Hoecke und Hoeck,
f , aber irrig Jan van Hock genannt, wurde nach der ge-
J wohnlichen Angabe 1600 zu Antwerpen geboren, Kramm
fand aber in einem handschriftlichen Werke des van Mols die Geburts-
zeit des Künstlers auf den 6. September 1598 bestimmt. J. van Hoecke
war Schüler von Rubens, und kommt unter dem Jahre 1625 im Buche
der St. Lucasgilde zu Antwerpen als freier Meister vor. Die Werke
dieses Meisters sind leicht gezählt. Sie bestehen in Bildnissen und
historischen Darstellungen, deren man in den Gallerien zu Wien,
Schleissheim, Pommersfelden und Antwerpen findet. Das gegebene
Monogramm kommt auf keinem Gemälde vor. In der Gallerie zu
Schleissheim ist eine Anbetung der Könige in der Weise des Rubens
mit einem aus VH bestehenden Monogramme versehen, welches sich
wahrscheinlich auf J. van Hoecke bezieht.
Das obige Zeichen steht auf einem breit und kühn radirten Blatte,
welches man dem Jan van Hoecke zuschreiben kann. Es stellt den
Johannes den Täufer in halber Figur vor. In 314 Ansicht nach links
gewandt, stützt er den linken Arm auf einen Stein, und trägt in der
rechten Hand ein Kreuz von einer Bandrolle umwickelt. Links unten
am Steine oder Felsenhügel bemerkt man das Monogramm, welches
J. van Hoecke Incidit oder Incenit zu lesen ist. Höhe 6 Z. 11 L.
Br. 5 Z. 5 L. Dieses Blatt ist sehr selten. Im Museum zu Amsterdam
wird ein Exemplar aufbewahrt. J. van Hoecke starb 1651.
594- Unbekannter Iällzgerdoder Zeichner, welcher in der ersten
ä te es 18. Jahrhunderts in Holland clebt
1' v" J' deL et fecm hat. Er radirte ein Blatt, welches der? Sieg
der Oesterreicher über die Bayern in der Schlacht von Schardingen
den 17. Jänner 1742 vorstellt. Unten steht: J. v. J. del. et fecil,
qu. fol.
595. Johann Ulrich Kraus, Zeichner und Kupferstecher, geb.
(ß Jg zu Augsburg 1645, gest. 1719, hinterliess eine bedeutende
1 Anzahl von Blättern in der Weise des Sebastian le Clerc.
I-VK-JC Man findet deren in der Biblia Eclypa. Aug. Vind. 1695,
fol., und in anderen theologischen Büchern. Dann findet man auch
Landschaften, Ansichten von Gebäuden und Gärten u. s. w. Auf solchen
Blättern, und auf Copien der Radirungen des Gerard Lairesse findet
man das Monogramm. Auch die Initialen des Namens kommen vor.
Johann Verkolje, Maler und Kupferstecher in Schabmanier,
[W IW F geb. zu Amsterdam den 9. December 1650, gest zu Delft
' 1693, ist nur durch wenig Gemälde bekannt, welche in
ß Portraiten und Genrebildern bestehen, aus welchen man
den Schüler des J. Lievens erkennt. Verkolje drang auch in das Ge-
heimniss der Schabkunst ein, und lieferte von 1680 an sehr schöne
Blätter. Wir haben im Künstler-Lexicon 36 Blätter verzeichnet, dar-
unter 15 Bildnisse, zu welchen noch jene von Bleyswijk, Goethalsius,
Johannes Roldanus, Martinus van Boeckelen und Jacobus de Rijk
kommen. Das im Lexicon erwähnte Bildniss des Königs Wilhelm III.
von Englandist zweimal geschabt, mit dem natürlichen Haar, und mit
der. Perücke, gr. fol. Als Gegenstück dient das Bildniss der Königin.