Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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IVH. 
590. 
Weise des G. Poelenburg, und die Mehrzahl trägt die Initialen des 
Namens. In Dresden sind vier Bilder mit I. V, H.: die Verkündigung 
an die Hirten, die Anbetung derselben, die Anbetung der Könige und 
die Himmelfahrt Mariä. In der Gallerie des Museums zu Berlin ist 
das Bildniss eines jungen Mannes  H. 1693 gezeichnet. Es gehen 
auch Bilder unter dem Namen des Cornel Poelenbnrg, indem die Ini- 
tialen in C P umgeändert wurden. 
Man hat auch radirte Blätter von Haensbergen, welche im Künstler- 
Lexicon nicht angegeben sind. 
1) Das Bildniss des Johann Vrylzeewe van Pfaffevzrode, Heere 
van Ghussigny etc., halbe Figur mit dem Commaxidostabe. Unten in 
einem Ornamente: Joh. HaEnfberg fi 1674. H. 9Z. 2L. Br. 5 Z. 9L. 
Dieses geistreich radirte Blatt ist nicht so selten, als man angibt. 
Man findet es in Pfaiienrodcäs Werk: Der Grieken an Romeinen 
Kryyshandel  Leyden 1686, fol. 
2) Ein junger Mann im Mantel das Pferd haltend, und bei ihm 
links zwei Hunde, nach H. Verschuring 1682. H. 8Z. 4L. Br. GZ. '7L. 
590. Dr. Jakob Heinrich von Hefner-Alteneck aus Aschaffen- 
1_ v_ H_ burg ist durch Prachtwerke bekannt, welche das Re- 
I H Hqä; sultat eines fortgesetzten Strebens, in einer Reihen- 
 ' V'  folge von Kunstgebilden höherer und niederer Art 
ein treues Bild der Zeit zu geben, in einer höchst interessanten Weise 
darlegen. Der Sohn eines churmaiuzischen höheren Staatsbeamten, 
und schon als Kind durch einen Unglücksfall des rechten Unterarms 
beraubt, fühlte er dennoch eine solche Neigung zur Kunst, dass er 
die linke Hand zum Ersatz nahm, und damit die grösstc Fertigkeit 
im Zeichnen erlangte. Seine Verhältnisse gestatteten ihm, auf Reisen 
Kunstwerke aller Art in Sammlungen zu sehen, solche an ihrem Orte 
aufzusuchen und durch sorgfältige Nachbildungen zu eigen zu machen. 
Am meisten fesselte ihn die Kunst des Mittelalters, und somit ver- 
folgte er ihren Organismus durch alle Entwicklungsstufen, um auch 
unserer Zeit Stoff zu liefern, welcher den Künstlern historischen Faches 
als nützliches Material dient, und dem Gewerbsmanne Beispiele von 
Schönheitssinn und Beharrlichkeit der Vorfahren vor Augen stellen 
kann. In diesem Sinne begann J. v. Hefner als Professor der Zeichen- 
kunst in Aschaffenburg mit folgendem Werke: Trachten des christ- 
lichen Mittelalters nach gleichzeitigen Ifunstdenlcnzalen. Mannheim 
1640 ffl, roy.4. Im Jahre 1840 erschien die erste Lieferung schwarz 
und colorirt, und 70 Lieferungen folgten in derselben Ausstattung nach. 
Als Mitarbeiter sind Ph. Veit, J. D. Passavant, C. Ballenberger, K. Keim, 
J. v. Radowitz, Graf F. v. Pocci, G. H. Krieg v. Hochfelden, F. Hoff- 
stadt u. A. genannt, es sind aber zwei Drittel aller Tafeln von ihm 
selbst gezeichnet, und im weiteren Verlaufe des Unternehmens hat er es 
in Text und Bildern fast ganz auf die eigenen Schultern genommen. 
Das Werk besteht in drei Abtheilungen. Die erste umfasst die frühere 
Zeit, die zweite das 14. und 15., und die dritte dasiö. Jahrhundert. 
Bei Hoif in Mannheim waren etwa 50 Lieferungen erschienen. als die 
Katastrophe von 1848 dem Werke ein Ende zu machen drohte; die 
Schmerbefsche Verlagshandlung in Frankfurt a. M. führte aber das- 
selbe glücklich zu Ende. 
An dieses Prachtwerk reiht sich die mit Carl Becker gemein- 
schaftlich unternommene Herausgabe der Kunstwerke und Gerälh- 
schuften des Mittelalters und der Renaissance. Frankfurt 1847 ff, 
fol. In diesem Jahre erschien die erste Lieferung zu 6 Blättern, und 
auf 36 war das Ganze berechnet. Nächst diesen Hauptwerken machte
	        
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