Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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wurde. Wir haben jetzt zwei Justus, einen deutschen und einen Hol- 
länder. Der deutsche Justus könnte auch nach Danzig gekommen seyn. 
524. Unbekannter Meister, welcher zu den Zeitgenossen des 
älteren Lukas Cranach gehört, und der Richtung des- 
selben folgte. Er ist aber nicht Eine Person mit 
Jörg Vischer, welcher zu den Schülern Cranachis 
r gezählt wird, da er schon 1518 thätig war, Vischer 
aber noch 1572 lebte. 
Die beiden Schildchen, von einem kleinen Genius gehalten, findet 
man unten in der Titeleinfassung zu folgendem Werke: Ein getreue 
vleissige und ehrliche Verwarcng widder das hesliclae Laster der 
Trunclsenheit, durch Heinrich Stromer von Auerbach g-e. Witteu- 
berg, durch Georgen Rhaw 1518, kl. fol. Diese Ausgabe erwähnt 
Brulliot I. N0. 1783, wir haben aber auch Kunde von einer solchen 
von 1531. Das zweite Mouogramm im Schildchen hat einige Aehnlich- 
keit mit jenem des Christian Egeuolph, nur dass der Buchstabe C 
nicht eingezeichnet ist. Auf Christian Egenolph kann es sich auch 
nicht beziehen, da dieser in Frankfurt lebte, und für G. Rhaw in Wit- 
tenberg nicht druckte. Nur könnte es sich um Egenolph den Vater 
handeln, welcher zur Classe der Briefmaler oder Formschneider gehört 
haben dürfte. Der Frankfurter Egenolph nennt sich auf seinem Bild- 
nisse selbst Egenolphi proles nomine Christianus, und somit ist ein 
Egenolph Vater anzunehmen, welcher als Drucker für Georg Rhaw 
gearbeitet haben könnte. 
525. Jean Vauquier, Zeichner und Kupferstecher von Blois, stach 
um 1670 bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts viele Blätter 
Wß für das Werk des Jean Baptiste Monnoyer, besonders 
, Blumen und Ornamente, welche theils zart behandelt sind. 
Darunter ist eine Folge von acht Blättern mit Blumen zur Verzierung 
von Uhrgehäusen, kleinen Friesen 8m, unter dem Titel: Liures de 
[leurs propre pour orfeures Et graueres. A Blois par V. F. C. P. 12., 
kl. qu. 4. Auf solchen Blättern kommt das Monogramm vor, dann 
auch der Buchstabe Vund V. f. Diess ist auch der Fall mit einer 
Folge von sechs Blättern mit Blumenbouquets, 4. Selten. 
Ein dem zweiten ähnliches Zeichen schreibt Christ dem Jean Val- 
let zu, welcher um 1619 nach Toussaint Dubreuii arbeitete. 
526- Jan van den Velde, auch Jan van de Velde, J. van Velde, 
und J. V. Velde, Maler und Kupferstecher, 
jfcäzjfß  soll nach der gewöhnlichen Angabe 1598 zu 
I x , Leyden geboren worden seyn; allein seine 
Geburtszeit muss früher fallen, indem schon 1615 die Folge: Amoe- 
nissimae aliquot regiuneulae et anliquorum monumentorum ruinae, 
und 1616 der vierte Theil bei Claes Jan Visscher in Amsterdam er- 
schien. Sein Todesjahr ist ebenfalls unbekannt. Es ist ein Irrthum, 
wenn Heller sagt, dass der Künstler noch 1679 gelebt habe. Man 
verwechselt ihn in dieser späten Zeit mit dem gleichnamigen Sohne. 
Von letzterem sind die 24 Landschaften unter dem Titel: Amoenis- 
simae aliquot [Zegiunculae _et antiquorum monumentorum ruinae a 
Joanne Veld-io juniore delmeatae et in lucem. editae a N. J. Vis- 
schero 1665. In diesem Jahre lebte Jan van de Velde der Vater 
wohl noch, weil der Verleger einen jüngeren Künstler unterscheidet; 
im Jahre 1679 war er aber sicher todt, und der Visscher von 1679 
ist der Sohn. Wir haben im Künstler-Lexicon die Kupferstiehe dieses 
Meisters in 103 Nummern zusammengefasst. Dazu kommt noch ein
	        
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