160
524-
526.
wurde. Wir haben jetzt zwei Justus, einen deutschen und einen Hol-
länder. Der deutsche Justus könnte auch nach Danzig gekommen seyn.
524. Unbekannter Meister, welcher zu den Zeitgenossen des
älteren Lukas Cranach gehört, und der Richtung des-
selben folgte. Er ist aber nicht Eine Person mit
Jörg Vischer, welcher zu den Schülern Cranachis
r gezählt wird, da er schon 1518 thätig war, Vischer
aber noch 1572 lebte.
Die beiden Schildchen, von einem kleinen Genius gehalten, findet
man unten in der Titeleinfassung zu folgendem Werke: Ein getreue
vleissige und ehrliche Verwarcng widder das hesliclae Laster der
Trunclsenheit, durch Heinrich Stromer von Auerbach g-e. Witteu-
berg, durch Georgen Rhaw 1518, kl. fol. Diese Ausgabe erwähnt
Brulliot I. N0. 1783, wir haben aber auch Kunde von einer solchen
von 1531. Das zweite Mouogramm im Schildchen hat einige Aehnlich-
keit mit jenem des Christian Egeuolph, nur dass der Buchstabe C
nicht eingezeichnet ist. Auf Christian Egenolph kann es sich auch
nicht beziehen, da dieser in Frankfurt lebte, und für G. Rhaw in Wit-
tenberg nicht druckte. Nur könnte es sich um Egenolph den Vater
handeln, welcher zur Classe der Briefmaler oder Formschneider gehört
haben dürfte. Der Frankfurter Egenolph nennt sich auf seinem Bild-
nisse selbst Egenolphi proles nomine Christianus, und somit ist ein
Egenolph Vater anzunehmen, welcher als Drucker für Georg Rhaw
gearbeitet haben könnte.
525. Jean Vauquier, Zeichner und Kupferstecher von Blois, stach
um 1670 bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts viele Blätter
Wß für das Werk des Jean Baptiste Monnoyer, besonders
, Blumen und Ornamente, welche theils zart behandelt sind.
Darunter ist eine Folge von acht Blättern mit Blumen zur Verzierung
von Uhrgehäusen, kleinen Friesen 8m, unter dem Titel: Liures de
[leurs propre pour orfeures Et graueres. A Blois par V. F. C. P. 12.,
kl. qu. 4. Auf solchen Blättern kommt das Monogramm vor, dann
auch der Buchstabe Vund V. f. Diess ist auch der Fall mit einer
Folge von sechs Blättern mit Blumenbouquets, 4. Selten.
Ein dem zweiten ähnliches Zeichen schreibt Christ dem Jean Val-
let zu, welcher um 1619 nach Toussaint Dubreuii arbeitete.
526- Jan van den Velde, auch Jan van de Velde, J. van Velde,
und J. V. Velde, Maler und Kupferstecher,
jfcäzjfß soll nach der gewöhnlichen Angabe 1598 zu
I x , Leyden geboren worden seyn; allein seine
Geburtszeit muss früher fallen, indem schon 1615 die Folge: Amoe-
nissimae aliquot regiuneulae et anliquorum monumentorum ruinae,
und 1616 der vierte Theil bei Claes Jan Visscher in Amsterdam er-
schien. Sein Todesjahr ist ebenfalls unbekannt. Es ist ein Irrthum,
wenn Heller sagt, dass der Künstler noch 1679 gelebt habe. Man
verwechselt ihn in dieser späten Zeit mit dem gleichnamigen Sohne.
Von letzterem sind die 24 Landschaften unter dem Titel: Amoenis-
simae aliquot [Zegiunculae _et antiquorum monumentorum ruinae a
Joanne Veld-io juniore delmeatae et in lucem. editae a N. J. Vis-
schero 1665. In diesem Jahre lebte Jan van de Velde der Vater
wohl noch, weil der Verleger einen jüngeren Künstler unterscheidet;
im Jahre 1679 war er aber sicher todt, und der Visscher von 1679
ist der Sohn. Wir haben im Künstler-Lexicon die Kupferstiehe dieses
Meisters in 103 Nummern zusammengefasst. Dazu kommt noch ein