IUOV-IUS.
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um ihren Hals schlingt. Im Grunde tragen zwei Mädchen Fische. In
der Mitte unten: Justinianus F. H. 7 Z. Br. 4 Z. 1011. Dieses Blatt
ist in der Weise des Jacob Caraglio gestochen, trägt aber den Namen
dieses Künstlers nicht. Justinianus muss demnach der Zeichner heis-
sen, welcher aber ganz unbekannt ist.
522. Jurian Ovens, Hofmaler des Herzogs von Gottorp, welcher
1678 in Tönningen gestorben seyn soll, behauptet im
U_ jfw Künstler-Lexicon einen ausführlichen Artikel, und wir
verweisen auf denselben. Wir haben radirte Blätter
von seiner Hand beschrieben, und auch hier handelt es sich um ein
solches. Es stellt in flüchtiger Radirung auf unpolirter Platte einen
von der Meeresfluth ausgeworfenexi Wallfisch vor, auf welchem vier
Personen den Speck heraushauen. Rechts am oberen Rande sind fol-
gende Worte, theils uncial, theils current eingekritzelt, und von Zu-
fälligkeiten der Platte durchkreuzt: EIDERST. Anno 1659 1 IU. OV.I
fec. B. l OST FBI. Die letztere Abbreviattir soll Batavus Ostfrisius
bedeuten. H. 3 Z. i L. Br. 4 Z. 10 L.
.523. Justus der Deutsche malte 1451 im Dominikanerkloster von
I (TAU S. Maria di Castello zu Genua die Verkündigung
"sms a" Mariä. an die Klostermauer, und unter diesem Bilde
magna, pinw- steht die Inschrift. Es fragt sich nun, ob dieser
14-1 Justus düällamagna Eine Person 1st mit Justus von
7h 0 Gent, dem Giusto da (Quanto des Vasari, und dem
Judocus Gandaviensis pictor nobilissimi discipuli Huberti ab Eyck des
Sanderus in De Gandaviens-ibus eruditione claris, fol. 79. Es ist
nicht gewiss; Crowe und Oavalcaselle (Les anciens peintres flamands I
p. 141) nehmen ihn aber für einen Genter. Sie fügen das erwähnte
Bild im Kloster zu Genua im Stiche bei, und beschreiben es ausführ-
lich. Meister Justus ist ein Deutscher, mehr der alten rheinischen
als der niederländischen Schule des van Eyck augehörig. Die ge-
nannten Schriftsteller geben diess selbst zu. Im Museum des Louvre ist
ein Gemälde mit Flügeln. In der Mitte ist ebenfalls die Verkündigung
Maria vorgestellt, auf den Seitentiügeln aber die Heiligen Benedikt und
Augustin, dann Stephan und Angelus. Dieses Gemälde stimmt mit
jenem in Genua, und man kann es dem Justus zuschreiben, denn es
stammt aus einem Oratorium in Genua. Eine ähnliche Verkündigung
Mariä. wurde vor etlichen Jahren in Kupfer gestochen, und dem Van
Eyck zugeschrieben. Mit Justus kommt auch wohl jener Johannes
Alamanus in Verwandtschaft, welcher 1434 und 1496 mit Antonio Vi-
varini in Venedig gemalt hat. Er war der rheinischen Schule nicht fremd.
Ein authentisches Werk des Justus von Gent ist nur das Abend-
mahl des Herrn in St. Agatha zu Urbino, welches gegen 1474 für die
Corpus Christi Bruderschaft gemalt wurde. Dieses Bild ist nicht mehr
gut erhalten. Graf Leon de Laborde macht in der Einleitung zu: Les
Ducs de Bourgogne p. XXVIII die darauf bezügliche Rechnung der
erwähnten Bruderschaft bekannt: 1474, Ottobre 25, florini 300.
A altre Giuosto da Guanto depintore per fior-efni 250 d'oro a
promessz" per sua fatica, per depin ere la taeola della fratermtä.
M75. Giugno s. I) piu tela a Ilgtro. Giusta della eoler fure un
insegna bella per la fraternitä. Justus von Gent malte für die Bru-
derschaft auch eine Fahne mit dem Abendmahle des Herrn, welche
nicht mehr gut erhalten ist. Direktor Dr. Waagen hat entdeckt, dass
Justus von Gent auch das berühmte Dombild des letzten Gerichtes in
Danzig gemalt habe, welches immer dem Jan van Eyck zugeschrieben