ITB-ITF.
500-
502.
155
Br. 4 Z. 3 L. Die Art des Stiches hat einige Aehnlichkeit mit der
des Jean de Gourmont aus Lyon, der Meister I TB scheint aber etwas
älter zu seyn. Wenn wir auf die architektonische Zeichnung eingehen,
so werden wir lebendig an den berühmten Architekten Jean Bullant,
den Hauptmeister der französischen Renaissance-Periode, erinnert.
Man wollte auch annehmen, dass er selbst den Grabstichei geführt
habe, es ist aber kein Blatt für ihn nachzuweisen. Die Buchstaben
I. B. gingen wohl auf seinen Namen, der Buchstabe T mit dem Hunde
und der sich gegen ihn wehrenden Figur ist uns aber für Bullant un-
erklärlich. Und dennoch könnte eine Zeichnung von Jean Bullant
zu Grunde liegen. Die Zeit stimmt vollkommen, denn dieser berühmte
Architekt war von 1540-1573 thätig.
509. Johann Theodor de Bry, Kupferstocher von Mankfurt am
Man], behauptet unter dem aus I VB bestehenden M0-
nogramme III_. N0. 1618 eine ausführliche Stelle, zu-
glexch m1t_se1nem Vater Theodor, und selnem Bruder
Johqnn Israel (le Bry: Dlese drei Künstler erbeiteteh -in der gleichen
Manler, uhd S178 erhlelten dahel: (allen gememscheftllchen Artllfel, m
welchem dle Vlerkefheser dre1 Kunstler angezelgt smd. Wxr ver-
weisen daher im Weueren auf III. N0. 1618.
501. Joachim Theodor Coriolanus, Zeichner und Formschneider,
IT soll um 1590 in Basel gelebt haben, ist aber im rothen
ITCFB EBnche der Zunft zum Himmel daselbst nicht einge-
tragen, und somit hat er von Basel aus wohl nur Anf-
träge angenommen. In der zu Basel 1626 erschienenen Ausgabe der
Cosmographie von Sebastian Münster sind noch Holzschnitte von ihm
beigefügt, und darunter ist einer, die Ansicht der Brücke in Avignon
mit dem Namen Joachim Dieterich Coriolanus bezeichnet. Folgende
Blätter weisen nur die Initialen auf.
1) Ein Seegott und eine Sirene auf dem Meere. Links unten
JTCF. H. 4 Z. Ei L. Br. 5 Z. 6 L.
2) Ein König von England stehend im Krönungsornate mit Scepter
und Weltkugel. Rechts unten ITCFB. H. 5 Z. 6 L. Br. 4 Z.
3) Der perspektivische Plan von Sevilla. Rechts unten 1 TC F.
H.4Z.6L. Br.6Z.8L.
502. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1558 in Rom
thätig war. Die Initialen I. T. F. findet man auf einem
d: 'T4 F " trefflichen und sehr seltenen Blatte mit dem Titel: LA
FESTA DI TESTACCIO IN ROMA. Rechts rollen Wägen von einem
Berge herab nach einem von Zuschauern und Soldaten besetzten Platze.
Im Grunde breitet sich die Stadt Rom aus, links mit der Inschrift über
dem Thore: POBTA OSTIESE. Im Vorgrunde stehen Gruppen von
Personen, und die Wägen fahren einher. Die Buchstaben I. T. F.
stehen links unten, und auf einer langen Tafel liest man: Romae Vin-
centij Luchmi aeris formis ad Peregrinum 1558. H. 9 Z. 11 L-
Br. 16 Z. 7 L.
Die Initialen I. T. F. deuten den Stecher an, und wir möchten
glauben, dass diess der Franzose Thomassin ist, der ältere dieses
Namens, welcher gegen 1536 geboren wurde. Ein seltenes Blatt mit
Christus, welcher von Henkern an das Kreuz geheftet wird, ist ganz
im italienischen Charakter componirt und gestochen. Unten steht;
Thomassin Lothar. pinm. Dieser Thonlassiil hat auch in Kupfer
gestochen, leider aber ist sein Taufname nicht bekannt.