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da einem unbekannten J. S. Hocf beilegte, wie diess auch Frenzel im
Catalog Rumohr gethan hat, wo er das Blatt als in SuyderhoePs Ma-
nier gearbeitet erklart. Hierin hat Frenzel vollkommen recht, nur
handelt es sich um einen eigenhändigcn Stich unsers Meisters. Es
ist diess das Bildniss des Schreibmeisters Jean de 1a Chambre, in
Brustbild nach rechts mit Schnurr- und Kinnbart, und die Feder in
der emporgehobenen Hand. Im Unterrande steht die dreizeilige Schrift
als Titel zu den acht Blättern mit Mustcrschriften des de 1a Chambre:
Verscheyden geschriften, geschreoen ende in't lroper gesneden, {door
Jean de la Chambre, liefheber der pennen, tot Haarlem. Anno
1638. Rechts: F. Hals pinmit, und darunter: J S Hoef sculpsit.
H. 9Z. 5L.Br.6Z.4L.
Dieses Blatt beschreibt Wussin No. 18. Im ersten Drucke er-
scheint der Kopf wie zart punktirt oder geschabt, im zweiten mit dem
Stichel schattirt. Der im frühern Drucke mit zwei Linien gebildete
Grund erhielt dann eine dritte Strichlage.
459. Johann Jakob Soentgens, Maler, wurde den i. März 1668
I S beim Malveramte in Cöln als Meister eingeschrieben, und lebte
fortan in dieser Stadt. Nach Merlo wusste er Gegenstände
aus der hl. Geschichte nicht ohne Würde aufzufassen, und bei Alle-
gorien bewährt er die Gabe sinnreicher Erfindung. Auch seine Färb-
ung hat Anspruch auf Lob. Im städtischen Museum zu Cöln ist eine
Darstellung des jüngsten Gerichts von 1695. Auf einem Gemälde mit
der Figur eines ergrauten Kriegshelden, welchen die Tugenden zum
Himmel geleiten, fand Merlo das Monogramm mit inu. fe. 168i. Soent-
gens ärbeitete noch 1700. Löffler und Thyssens haben nach ihm
gestoc en.
450. Harold John Stanley, Genremaler, geb. zu Lincoln 1817,
ISI ist_unt_er H I S bereits eingeführt, und wir verweisen zur weiteren
Orientirung auf jenen Artikel. Das gegebene Zeichen, in welchem
der Verbindungsstrich des H fehlt, findet man auf einer Zeichnung
des Albums des Königs Ludwig von Bayern, und es kommt daher
auch in_ der Radirung desselben Albums vor. Dieses Blatt hat die
Aufschrift: Wenige Jahre aus dem Leben eines Künstlers. In der
oberen Abtheilung sitzt der Künstler bei der Geliebten unter dem
Baume in einer Landschaft, und unten sitzt er mit Kindern gesegnet
im Zimmer, deren Noth die Frau zu seiner Verzweiflung andentet.
lt; deä" Mittä über dieser Abtheilung steht: A Few years in an artists
i e, ann as Monogramm mit 5 Au Munich, gr. fol. Dieses Blatt
hat Brennhäuser in München steif radirt.
461. Johanna Sibylla Küsell, die Tochter des Malers und Kupfer-
stechers Johann MelchiorKüsell, geb. zu Augsburg 1646,
gest. 1717, hinterliess radirte und gestochene Blätter,
und half auch dem Vater an seinen Arbeiten in Kupfer.
Auf Blättern mit biblischen Vorstellungen, dann auf Copien nach St.
della Bella, 'l'ürken, Afrikaner und Neger zu Pferd vorstellend, kom-
men die Cursiven vor. Sie schrieb auch den Namen aus: Küslin,
und als Gattin des Malers und Kupferstechers J. U. Kraus auch J. S.
Ifrausin.
462. Hang Sgbßld Lautensack, Maler, Radirer und Formschneider
[S L von Nürnberg, ist unter dem Monogramm HSL_III.No.1543
eingeführt, und wir beziehen uns zunächst auf Jenen Artikel.
1554- Hier handelt es sich um das Bildniss des Künstlers in Copie
des von Bartsch No. 1 beschriebenen Blattes. Die halbe Figur ist von