Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

IMVA. 
werden. Nur im Museum zu Berlin geht das Bildniss eines Mannes 
mit grauem Barte in schwarzem Gewande für Jakob Cornelisz, wie wir 
aus Parthey's deutschem Bildersaal ersehen. Auf der Rückseite steht 
aber: 1622 Jacobus trajectensis. Auf einem anderen für Johann 
Walther van Assen gekauften Gemälde derselben Gallerie steht das 
Monogramm mit der Jahrzahl 1521. Es ist diess ein kleines Altarbild 
mit zwei Flügeln und sieben Darstellungen aus dem Leben Christi. 
In der Pinakothek zu München geht ebenfalls ein Altar mit Flügeln 
unter dem Namen des J. W. van Assen, welchen aber Passavant dem 
Conrad Fyoll zuschreibt. Um 1835 besass ein Kunstliebhaber in Weil- 
burg ein sehr schönes Gemälde mit dem Zeichen und der Jahrzahl 
 Eis stellt das Haupt des Johannes des Taufers in einer silbernen 
c usse vor. 
In der Gala zu Cassel wird ein Gemälde mit dem Triumphe 
der Religion, d Zeichen und der Jahrzahl 1523 fälschlich dem Jan 
van Mabuse zugeschrieben. Auch in den Niederlanden kommen Ge- 
mälde unter dem Namen des J. W. van Assen und Jakob Cornelisz 
vor. Das Museum 1m Haag bewahrt ein Bild der Herodiag in halbe; 
Figur von 1524, welchesfrüher dem Quintin Messis zugeschrieben 
wurde. Auf die Gemalde 1m Privatbesitz können wir nicht eingehen 
In der Oude Kerk zu Amsterdam war ein grosses Altarwerk mit der 
Kreuzabnehmung und den sieben Werken der Barmherzigkeit. Ein 
Bild der Kreuzabnehmung malte Cornelissen 1512 mit Jan Mabuse, 
Von ihm waren die Figuren und von Mabuse die Landschaft. Wir 
wissen nicht, ob es sich um das erwähnte Altarwerk handelt. Letz- 
teres scheint im Bildersturme zu Grunde gegangen zu seyn. In Jan 
van Dyck's Beschryoing van het Stadhuis van Amsterdam 1790 
p. 20 wird dem Jakob Cornelisz. van Oostzaanen ein Gemälde zuge- 
schrieben, welches die Lebenszeit desselben so weit herabrückt, dass 
der Monogrammist, welcher schon um 1511 thätig war, jedenfalls ein 
anderer Meister seyn müsste. Dieses Gemälde stellt 16 Armbrust- 
schützen vor, welche ihr Bestes betrachten. Dieses besteht in einem 
Ochsen mit einem grünen Kranze. Der Schützenochs war ein colossales 
Thißr, und wer über sein Gewicht und seine Grösse Aufschluss haben 
will, vergl. Ch. Kramm, De leoens en werken der holl. en vlaam 
Schilders p. zcs. Immerzerl gibt 1553 an die Jahrzahl des Gemäldes 
an, Kramnn aber 1564. Wenn dieser Jakob Cornelisz. van Oostzaaneu 
381161: MQISPCT ist, Welchem C. van Mander die Zeichnungen zur Holz- 
schnittpassion etc. zuschreibt, so mus er ein ungewöhnlich hohes thä. 
tiges Alter erreicht haben, oder es gibt zwei Künstler dieses Namens 
wofür aber kein Beweis vorhanden ist. G. v. Mander lässt seineii 
Jakob Cornelissen wirklich ein hohes Alter erreichen, derjenige aber 
welcher die Zeichnungen zu den Holzschnitten gefertiget hat, kanii 
dem Style nach gegen 1524, aber nicht lange mehr darnach gelebt 
haben. Wir müssen mit Baron von Rumohr (zur Geschichte der Form- 
schneidekunst S. 70) annehmen, dass der Meister noch der alten hollän- 
dischen Schule seine Bildung und Richtung verdanke, und nur durch 
den Fortgang und Einfluss der Zeit allmählig von deren Feinheit und 
Anmuth sich entfernt habe. In der Feinheit einzelner Köpfe in den 
Holzschnitten sind Nachklange der Epoche des Hans Memling und des 
Rogier von der Weyde. Wir sagen aber dieses nur von den Holz- 
schnitten, in den Gemälden wird man an die Manier des Lukas van 
Leyden und des Jan Mabuse erinnert.  
Das Monogramm kommt auf den Holzschnitten mit Darstellungen 
aus der Leidensgeschichte des Herrn vor, man findet aber auch 
noch andere Holzschnitte mit Scenen aus dem Leben Jesu, welche
	        
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