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Brumellae apud Joannem Mommartium 1651, fol. Brulliot wusste
auch von einem Buche in der Bibliothek des Herrn Koning im Haag
mit der handschriftlichen Einzeichnnng auf dem Titel: Dit Boelr
behoor toe Jacob Cornelisz. schilder tot Amsterdam in de Calver-
straat. Hier haben wir nun zweimal den Namen des Jakob Cornelisz,
es ist aber nicht erwiesen, dass das obige Zeichen seinen Namen an-
deute, und die Buchstaben I M VA können sich auch nicht auf ihn
beziehen, sondern auf einen Formschneider, der ebenfalls Maler war,
und unter welchem wir den Jan van der Meran mit mehr Recht ver-
muthen, als den Jakob Oornelisz. van Ostzaan. Baron von Reifenberg,
De la peinture sur nerre aua: Pays-Bas etc. Bruwelles 1832, fand
seinen Namen im Register der Confraternität der St. Lukas-Gilde in
Antwerpen unter dem Jahre 1505 eingetragen, und er bemerkt, dass
man von diesem Maler und Formschneider eine Passion habe, welche
1523 bei Dodo Petri in Amsterdam gedruckt worden sei. Diess
ist die oben erwähnte Passion in Holzschnitten, auf welchen die gege-
benen Zeichen wechseln. Die Bilder erscheinen in Runden, und in
etlichen Exemplaren umgibt diese eine Bordure von verschiedener
Form, zuweilen aus kleinen biblischen Vorstellungen bestehend. Wir
haben über die Einfassungen unter AM mit dem Wappen von Amster-
dam I. N0. 916 gehandelt, und es geht aus einer Aufschrift des Blattes
mit dem Abendmahle des Herrn hervor, dass Dodo Petri oder Dodo
Pieterszoon in Amsterdam die Passion gedruckt habe. Nach dem Titel
der späteren Ausgabe von 1651 ans dem Verlage von J. Mommart in
Brüssel müsste man glauben, dass Jakob Cornelisz. die Zeichnungen zu
den Holzschnitten gefertiget habe, und diess um so mehr, als G. van
Mander (He! leven der schilders door J. de Jongh. Amsterdam
1784-. I. p. 52 if.) sagt, dass man von Jakob Kornelissen van O0st-
zanen im Waterland bisweilen Druckwerke mit Holzschnitten (priuten
in houtsnäe) linde, namentlich neun runde Darstellungen unsers Hei-
landes, gut componirt und behandelt, auch noch verschiedene andere
Bilder aus dem Leiden in viereckiger Form, und neun artige Mannen
zu Pferd, welche letztgenannten die bessten und sehr geistig und tüchtig
behandelt seien. Das Buch, welches Herr Koning im Haag besass,
und 1828 bei der Auktion der Bibliothek für 60 fl. wegging, ist das
Oude Amsteramsche Mirakel-Boekske, welches 1518 mit Holzschnitten
erschien. Letztere werden dem Jakob Oornelisz. zugeschrieben, sind
aber ohne Zeichen. Die handschriftliche Bemerkung: 1m Boek behoor
toe Jacob Corneliszt, beweiset auch nicht, dass die Zeichnungen zu
den Holzschnitten von unserm Meister seien; er wollte nur wissen
lassen, dass das Buch ihm gehöre. Dass Jakob Cornelissen Passions-
vorstellungen gezeichnet habe, müssen wir aber auf das Ansehen des
O. van Mander hin glauben, das IMonogramm wird aber den Form-
Schneider andeuten, nicht den Zeichner. Die Einrede, dass man den
Familiennamen der Oornelissen nicht kenne, und dieser allenfalls unter
M oder A verborgen sei, ist nicht stichhaltig. Wir kennen nur einen
Jakob, den Sohn des Cornelis, und Niemand weiss, ob letzterer einen
anderen Orts- oder Geschlechtsnamen geführt habe. Wir deuten das
Monogramm: Jan van JVIeren Antwergiensis, und lassen dem Jakob
Cornelissen die ihm gebührenden Zeic nungen zu den Passionsbildern,
deren ihm C. van Mander zuschreibt, aber nicht als eigenhändige Holz-
schnitte, indem er nur sagt, dass die Passiestucken seer werkhjck
gheordineert en gehandelt seien.
Es haben sich auch Gemälde erhalten, welche in deutschen Gate-
logen herkömmlicher Weise noch immer dem Johann Walther van
Assen, angeblich geboren 1490 und blühend um 1514, zugeschrieben