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406-
407.
24) Cephalus und Procris in einer Landschaft. Mit I. S. Durch-
messer 4 Z. 6 L.
25) Mars mit dem Schwerte in der Rechten in der Landschaft.
Mit I. S. Oval. H. 1. Z. 8 L. Br. 2 Z. 6 L.
26) Diana mit Bogen und Köcher zur Seite eines Hirsches in
einer Landschaft. Mit I. S. Oval. H. l Z. 8 L. Br. 2 Z. 6 L.
27) Venus und Amor in einer Landschaft. Mit I. S. Oval. H. 1 Z.
SL. Br.2Z.6L.'
28) Saturn auf landschaftlichem Grunde, im Hintergrunde eine
Stadt. Mit I. S. Oval. H. 1 Z. 8 L. Br. 2 Z. 6 L.
29) Verschiedene römische Helden und Heroinnen, mit reichen
landschaftlichen Hintergründen. Folge von neun Blättern. Mit I. S.
H.2Z.4L. Br.1Z.8L.
30) Ein Stier in einer Landschaft, Oval mit reicher Einfassung
von Arabesken. Ohne Zeichen. H: 5 Z. 9 L. Br. 4 Z. 1 L.
31) Ein Löwe in der Landschaft. Oval mit Arabesken-Einfassung.
Das Gegenstück zu obigem Blatte.
32) Sechs Blätter mit Jagden, Thieren, Landschaften äc. Sie
werden im Catalog Delbecq ohne nähere Bestimmung angegeben.
406. Unbekannter Formschneider, welcher um die Mitte des
IS 16. Jahrhunderts gelebt hat. Von ihm ist der Titelholzschnitt
des Gesangbuches der böhmischen Brüder von iätiö (Prag?), 4.
Er stellt ein Schiff vor, in welchem Christus sitzend schläft.
Neben ihm sind mehrere Jünger und Pharisäer, über dem Schiffe ein
Drache, und aus den Wellen taucht das apokalyptische Thier, ein Türke
und ein bewaffneter Mann empor, welche das Schiff bedrohen. Oben
sind architektonische Verzierungen, zu den Seiten die Spes und die
Fides. H. 6 Z. 4 L. Br. 4 Z. 7 L. In der Nürnberger Ausgabe des
Gesangbuehes von 1580 ist eine Copie, anscheinlich von Jobst Amman.
Der Holzschnitt von 12366 ist mit den zweiten Initialen bezeichnet.
Von demselben Meister, oder von einem anderen Formschneider
ist auch ein kleines Blatt mit einer mythologischen Vorstellung von
1554. Die Buchstaben stehen in einem Täfelchen. Dann lindet man
auch ein in Holz geschnittenes unbekanntes Wappen, aus derselben
Zeit. Es ist ebenfalls I S gezeichnet, 8.
407- Johann Schumer, Maler und Radirer, war zu Anfang des
18. Jahrhunderts in Prag thätig, wo er 1701 den Auftrag
erhielt, für die Decanatskirche in Laun einige Bilder zu
malen. Ausserdem weiss man wenig über ihn, und wohin
er sich von Prag aus gewendet hat. Ch. Kramm nimmt
ihn für einen Holländer in Anspruch, scheint aber keinen anderen
Grund zu haben, als den, dass seine Landschaften mit Vieh und seine
Radirungen das Studium der holländischen Meister des 17. Jahrhunderts
verrathen. Seine Blätter sind breit und geistreich behandelt, gehören
aber alle zu den Seltenheiten. Im Künstler-Lexicoxi haben wir drei
Radirungen beschrieben, und darunter jene mit den Initialen I S,
welche bei Brulliot II. N0. 1687 ungenau gegeben sind. Der Meister
hinterliess fünf Blätter, und nur eines ist mit dem Namen bezeichnet:
Joann Schumer fecit, nicht Jan Schumer fecit, wie Ch. Kranim an-
gibt, um einen Landsmann herauszufinden. Uebrigens arbeitete ihm
der Winkleüsche Catalog vor. Der Verfasser desselben verwechselt
den Johann Schumer mit Jan van Somer, und corrigirt den Namen.
i) Ein junger Bauer, welcher links des Blattes auf einer Erd-
erhöhung sitzt, und nach rechts gewandt die linke Hand auf den Stock