Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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398- 
400. 
Johann Schöffer war von 1515-1530 thätig. Auf ihn folgte Ivo 
Schöffer, der Neffe des Johann, welcher von 1531-1552 das Geschäft 
in Mainz führte. Auch Ivo behielt die Drnckervignette mit den Hacken 
und Sternen, dann die Landschaft mit den Hirten und Schafen bei. 
Die Initialen wechseln in der Form, sie kommen einfach I'S, in 
Doppcllinien  und ebenfalls in Doppellinien IAS vor. Das 
ügürliche Zeichen mit den Sternen und der Blume ist immer für die 
Schöffer entscheidend. Sie brachten es auf vielen Titelbordüren an. 
398. Unbekannter Architekt oder Steinmetz, dessen Lebenszeit 
die beigefügte Jahrzahl bestimmt. Man findet sein 
ULAP 1x5 Zeichen auf einer Handzeiehnung, welche aus der 
Sammlung des Direktors A. Rcindel in jene des germanischen Museums 
zu Nürnberg überging. Sie enthält auf Pergament ausgeführt den 
Grund- und Aufriss eines Sakramenthäuschens. H. 52 Z. Br. 6Z. 1 L. 
Im unteren Theile des Aufrisses ruht auf kurzen Säulen mit zierlichen 
Blätterknäufen der Einbau eines gewölbten Saales, in welchem der 
Heiland mit den Jüngern das Abendmahl feiert. Ucber diesem Bild- 
wcrke befindet sich der mit einem Gitter versehene Behälter zur Auf- 
bewahrung des Heiligsten. Zu der einen Seite desselben spielt ein 
Engel die Geige, zur anderen ein solcher die Laute. Den Tabernakel 
krönt ein vorspringender, aus Pfeilern, Säulen und Ornamenten ge- 
bildeter Baldachin, über welchem ein tburmithnlicher Aufsatz sich er- 
hebt. Nur zwei Figuren bilden den Bilderschmuck dieses in Stock- 
werke abgetbeilten Thurmes. Im figürlichen Fache ist der Meister 
nicht bedeutend, im architektonischen Theile steht er aber auf der 
Höhe der Baukünstler seiner Zeit. Die Ornamente sind in unge- 
zwungener, malerischer Weise behandelt. 
Auf den Namen dieses Architekten müssen wir verzichten Jörg 
Syrlin von Ulm kann den Plan nicht gefertigt haben, da selbst der 
jüngere Künstler dieses Namens nur von 1484-1512 documentirt ist. 
Auch stimmt das Werkzeichen der Syrlin nicht mit obigem. Es kommt 
indessen in einer Strassburger Hütteurechnnng von 1517 ebenfalls ein 
Jörg Syrlin vor, aber wer sagt uns, dass die Zeichnung von diesem 
Meister sei? Durch Herrn Börner wissen wir, dass auf der Rückseite 
alte Schrift ist: Tum flrafs purg 1514. Daraus lässt sieh scbliessen, 
dass der Zeichner in Strassburg gelebt haben dürfte, wenn sie nicht 
ein Kunstfreund dorthin gebracht hat. 
399. Der unbekannte Meister mit diesem Zeichen könnte mit 
dem vorhergehenden Baumeister oder Steinmetzen Eine 
Person seyn, indem das Blatt mit dem gegebenen Mono- 
I S gramme gegen Ende des A15. Jahrhunderts fällt. Dieser 
 Kupferstich stellt einen Weihbrunnkessel mit dem Wedel 
vor. Wir können also die Zeichnung und den Stich eines Steinmetzen 
vermuthen. In der Mitte unten ist das Zeichen. H. 6 Z. Br. 4 Z. 
Dieses seltene Blatt beschreibt Bartsch VI. p. 314 nach dem in Wien 
vorhandenen Exemplare. 
4ÜÜ. Unbekannter Formsehneider, welcher in der zweiten Hälfte 
F? des 16. Jahrhunderts in Emden gearbeitet zu haben scheint. 
J 5 Man findet eine ovale Vignette, welche einen Mann vorstellt, 
der im Begriffe ist, einen Baum mit der Axt zu fällen, während ein 
anderer auf der Erde knieender Mann Feuer anlegt. Unten am Fusse 
des Baumes bemerkt man das Monogramm. In der Umfassung steht 
die Schriftstelle Matth. 3, 10 in niederdeutscher Mundart. H. 2 Z. 
4 L. Br. 1 Z. 9 L. Nach einer gefälligen Mittheilung des Herrn
	        
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