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372. Giovanni Andrea Sirani, Maler und Radirer, geb. zu Bo-
I logiia 1610, gest. 1670, gehort zu den Nachahmern des
I Guido Reni, wie aus den vielen von ihm vorhandenen Ge-
miilden erhellt. Hier handelt es sich aber nur um ein radirtes Blatt
nach der Zeichnung Siranrs. Es stellt den Saturn sitzend mit der
Sichel vor. Links steht die gegebene Ahbreviatur, und rechts der
abgekürzte Name des Hieronymus Scarsello, verkehrt F. C S
H. 6 Z. 10 L. Br. ä Z. 2 L. Malvasia schreibt dieses Blatt irrig_
dem G. A. Sirani zu. Nach Bartsch XIX. p. 148 hat Sirani nur zwei
Blätter eigenhändig radirt.
1 steht auf einem Gemälde mit der hl. Familie,
371 L Roma I" welches wir im Kunsthandel sahen. Im Noten-
buche eines Engels ist die Schrift mit weiterer Andeutung von Zügen.
Dieses Bild stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Von
Julius Romano kann keine Rede seyn.
374. Jan de Ram ist oben unter I. R. als Kupferstecher einge-
I R S führt, hier haben wir es mit einem Schwarzkunstblatt zu tihuii,
welches in die Zeit von 1680-1690 fallt. Dieses Blatt stellt
die Dido vor, wie sie sich mit dem Dolche den Tod glbt, ha1be__F1gu1'4-
J. de Ram gab auch das Bildniss des KÖlllgS Christian V. von Danemark
in Schabmanier heraus.
375. Sir Joshua. Reynolds, der berühmte englische Bildniss- und
St; I-Iistoricnmaler, geh. zu Plymptoii 1723, gest. zu London 17.92,
besass auch eime reiche Sammlung von Zeichnungen und Kupfer-
sticheii aller Schulen. Er druckte den Blättern einen Stempel
auf, welchen wir hier in Nachbildung geben. Im Küiistler-Lexicon 1st
ein ausführlicher Artikel über diesen Meister und seine Werke.
375. Johann Rudolph Schellenberg, Maler und Rafliref, geb- "zu
CRASVB f Kuonau1740, geb. zu Tröss bei Winterthur 1806, gehort
zu den begabtesteu Künstlern der Schweiz. Von erfin-
derischeni Geiste, hlnterliess er eine grosse Anzahl von
Zeichnungen jeder Art, theils humoristischen und vorzüglich natur-
historischen Inhalts. Er stach auch Bildnisse, Landschaften, Prospekte,
biblische Scenen, romantische und historische Darstellungen u.s.w.
Besonderen Ruf erwarb ihm seine illustrirte biblische Geschichte mit
Erklärungen von Lavater. Winterthur 1773i, 1826 gr. 8.; Freund
Hein's Erscheinungen in Holbeiiüs Manier, mit 'I_'ext von J. K.
A. Musäus. Winterthur 1785; Differentes Razllemes, qii. 8.5 Iie-
cueiil des Fables, aus Iiiehtwerüs und Gallertls Fabelbüchern, in 20
Blättern u. s. w. Auch Bildnisse findet man von ihm radirt und ge-
stochen. Auf jenen des Moses Mendelsohn steht das erste Zeichen.
Auf mehreren figürlichen Blättern, auf Landschaften. auf Blättern mit
Insekten etc. kommen die Initialen vor. Im Künstler-Lexicon haben
wir ausführlich über ihn gehandelt.
377. Jan Reynier de Vries soll durch dieses Zeicheir seinen
Namen angedeutet haben. Es muss auf Landschaften 111 Ruys-
y, dael's Manier vorkommen. Ueber diesen Meister haben wir
oben No. 327 gehandelt.
378. Hieronymus Wierx, Zeichner und Kupferstechelä Kommt
I RW, I_ R_ W_ bereits an mehreren Stellen V01) da er mit der
IR. WZE 13 Bezeichnung wechselte. Der Beisatz zE 13 be-
deutet Aetatis 13, so dass also die betreffenden
IiR W3Eli13 Kupferstiche die Arbeit eines Knaben von