Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

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354. 
358. 
dem ersten Blatte. Derselbe Fall ist es mit den Blättern N0. 70-72, 
die Opfer an Bacchus und Ceres wrstellend. Die Abdrücke mit seiner 
Adresse: P Amsterdam gedr. by J. de Ram ewcudit cum PriviL, 
sind aber zweiter Art. Auf eigenhändigen Kupferstichen, und auch 
auf Verlagsblätterlm kommen die Initialen vor. 
354. Jean Baptiste Rigand, Zeichner und Kupferstecher, war 
IR, J R, gegen Ende _des 17. Jahrhunderts in Paris thätig. 
1B in e, 80a! Er stach Ansichten von französischen Palästen, Land- 
' p' hausern, Mannen, Seehäfen, dann auch Ansichten 
von London und der Umgebung. Diese Blätter sind radirt und mit 
dem_Stichel vollendet, und gehören zu den Folgen, welche sein gleich- 
namiger Vater herausgegeben hat. Sie sind sehr hübsch behandelt, 
und mit den Initialen versehen. 
355- Unbekannter Maler, dessen Lebenszeit die beigefügte Jahr- 
0 zahl bestimmt. Im k. Cabinet zu München ist 
l  eine mit der Feder in Tusch ausgeführte Zeich- 
 nung, welche den hl. Augustinus vor dem Knaben 
am Ufer des Meeres vorstellt. Diese Zeichnung vcrräth einen tüch- 
tigen Künstler. Sie hat den pfälzischen Stempel. 
356- Johann Bemmelini, Arzt und Zeichner von Ulm, gab ein 
I. R  I f Catoptrummicrocosmicum. Aug. Vind. MDCXIX, 
   "Maß 07' gr. fol., heraus. Diesem Werke ist das Bildniss 
des Verfassers beigegeben, welches mit obigen Buchstaben bezeichnet ist. 
L. K. (L. Kilian) nennt sich als Stecher, und Stephan Michelspacher 
als Verleger. 
357- Unbekannter Maler, welcher in Italien gelebt haben dürfte, 
und zwar in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 
Wir kennen eine Zeichnung in Tusch mit weisscr Höhung, 
welche die Madonna vorstellt, stehend im faltenreichen 
Mantel mit gefalteten Händen. Der Kopf ist aufwärts 
J OJU gerichtet, in edlem Schmerze. Unten bemerkt man die 
Buchstaben J R mit der Zahl 105, wohl statt 1505. Diese Zeichnung 
verräth einen tüchtigen Meister. Die ganze Figur ist ebenso aus- 
drucksvoll, als schön gezeichnet, 8. 
358. Jakob Ruysdael oder Ruisdael, der berühmte holländische 
Landschaftsmaler, ist oben unter dem Monogramm J ß 
7 N0. 326 bereits eingeführt, und wir verweisen zur Orien- 
' tirung auf jenen Artikel. Man findet Landschaften mit 
diesen Initialen, welche dem J. Ruysdael zugeschrieben werden. Dieser 
Meister bediente sich gewöhnlich eines Monogramms, und wenn die 
Bilder mit den Initialen nicht entschieden für ihn sprechen, sondern 
nur in der Manier desselben behandelt sind, so gehören sie dem Johann 
Rauscher an. Dieser letztere Meister, wahrscheinlich ein Hamburger, 
lebte einige Zeit in Holland, wo durch Sprachgebrauch sein Name 
in Ruischer geändert worden seyn mag, indem er auch Ruischer ge- 
nannt wird. In Holland lebte er um 1649, später wurde er sächsischer 
Hof-Landschaftsmaler, man kennt aber kein Gemälde mit seinem Namen. 
Es wäre daher möglich, dass seine Bilder unter dem Namen des Jakob 
Ruysdael gehen. Ein paar radirte Blätter sind in Waterloo's Manier 
behandelt, und somit ahmte er auch diesem Meister nach. Auf einer 
radirten Landschaft in RuysdaePs Manier steht in der Mitte vorn ver- 
kehrt: J. Rauscher inventor. Im Vorgrunde ist ein Fluss, rechts 
eine mit Bäumen bewachsene Erdzunge, und links jenseits des Flusses
	        
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