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verdinus, ein Künstler dieses Namens ist aber nicht bekannt. Wenn
die Composition von Rafael selbst herrührt, können die Initialen nicht
auf Giulio Romano gedeutet werden, sondern man wird Ineenit Rafael
oder Inventar Rafael lesen. Dasselbe muss auch der Fall seyn mit
einem Hellschnitt in Helldunkel von drei Platten, welcher die Heilung
des Lahmen nach Rafaells Carton in Hamptoncomt vorstellt. Passavant
sah bei D. Ciccio de Lucca in Neapel einen Abdruck mit IR 1522.
Er schreibt das Helldunkel dem Parmigianino zu.
344. Joseph Raymond, Emailmaler von Limogos, hatte um 1650
I R den Titel eines Peintre du Roi. Graf Leon de Laborde handelt
in seiner Native des Enzauw. Paris 1852 über die Familie
der Raymond, und nennt Seite 290 auch Emaillen mit den Buchstaben
I. B., ohne sie auf unsern Künstler zu deuten. Man ündet in mehreren
Sammlungen Emaillen vonihm, welche an die tarbigen Schmelzmalereien
der Court erinnern. Seine Figuren sind belebt, aber schwach in der
Zeichnung. Die Physiognomien sind nichtssagend, und die Augen
schielen. In der (Jollection Didier Petit ist nach Mr. Laborde ein
Bild des Heilandes mit 1.8. 1625 bezeichnet. Es muss zu Ray-
m0nd's frühesten Arbeiten gezählt werden, da der Künstler noch 1650
thätig war.
345. Unbekannter Maler und Radirer, welcher gegen Ende des
I R 17. Jahrhunderts thätig war. Wir kennen zwei schön radirte
Blätter, welche eine malerische Hand verrathen. Das eine stellt
ein Landhaus mit einer grossen Halle vor. Links nach dem Grunde
zu schliessen sich andere Gebäude an, und rechts wird ein grosses
Hans durch den Rand abgeschnitten. Nach rechts vorn sitzt ein Jäger
mit dem Hunde und links unten bemerkt man die Initialen IR H. 42.
1 I4. Br. 5 Z. 4 L. Das Gegenstück stellt ebenfalls ein Landhaus vor,
vor welchem rechts ein Mann auf dem beladenen Heuwagen hinfährt.
Hinter dem Fahrwerk geht ein Mann mit dem Bündel auf dem Rücken,
und links stehen andere Gebäude. Ohne Zeichen.
Diese Blätter sind nicht von J. B. Rigaud. Letzterer bediente
sich der reinen Nadel nicht, sondern arbeitete mehr kupferstecherisch.
346. Jean Babel, Maler und Kupferstecher von Beauvais, geb.
I R 1550, gest. 1603, wird von Papillon unter die Formschneider
gezählt, er gibt aber nicht an, auf welchen Blättern die Initialen
IB vorkommen, welche er dem J. Rabe] beilegt. Robert-Dumesnil VIII.
p. 118 ff. beschreibt 75 radirte und gestochene Blätter dieses Meisters,
darunter ist aber keines IR gezeichnet. Und dennoch kommen Holz-
schnitte mit I R vor, welche nur von oder nach Rabel gefertigt seyn
können. Man findet sie in folgendem Werke: Les Antiquitez et
singularitez de Paris etc. Paris, Bonfons 1588, 8. Dieses Werk
hatte wohl Christ im Sinne, wenn er sagt, dass J. Rabel 1588 feine
Figuren in Holzschnitt herausgegeben habe. Es existirt aber schon
eine frühere Ausgabe, welche Corrozet in Paris verlegte. R. Weigel
schreibt ihm im Kunstkataloge N0. 13,916 milthmasslich einen Holz-
schnitt zu, welcher die Marter des hl. Lorenz nach B. Bandinelli vor-
stellt. Oben steht in Typendruck: Profane, qui privd de ld ßlllrlä
diutne aus dtsant en tout coeur, tt n'y a point de Dieu l coy,
comme S. Laurent constamment sur le feu l le prouue malgre Dece,
et sa cruelle mine. Ange, qui des hauts lieum appartez la Coronne
[ pour coromter la teste aux Martirs gtorteum. [ d'un Laurier
touiours cerd son beau clzef enctronne: l car c'est le plus constant,
qm" meure sous les Cieuz. In zwei Blättern, qu. roy. fol. J. Rabel
Monogrammisten Bd. IV. 8