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332-334.
mälden und Zeichnungen gestochenen und lithographirten Blätter zur
Ergänzung des Artikels im Künstler-Lexicon.
332. Robert Isenburg, k. preussischer Garde-Aitillerie-Oftizier,
widmete sich um 1830 unter Leitung des Malers
i] 483 2 Brücke in Berlin der Oelmalerei, und brachte 1832
ein Bild zur Ausstellung, welches das Innere einer
Küche vorstellt. Auf diesem Gemälde, und dann auf dem eigenhändi-
gen Bildnisse des Dilettanten kommt das Monogramm vor. Isenburg
nahm als Lieutenant auch bei Professor Hensel Unterricht. Als Schüler
dieses Meisters brachte er 1838 in Berlin drei Gemälde zur Ausstellung.
Das eine kommt im Cataloge unter dem Titel: Der entlassene Invalide
und sein Enkel, das andere unter jenem des Cantonirungsquartiers
vor. Auch ein Studienkopf war vorhanden. Wir wissen nicht, ob auf
diesen Gemälden ebenfalls das Monogramm vorkomme. Iesenburg
scheint als Militär später wenig mehr gemalt zu haben. Er kommt in
den Ausstellungskatalogen nicht mehr vor.
333 Jean Rabasse, Maler und Radirer, gehört zu denjenigen
französischen Meistern aus der Mitte des 17. Jahr-
jä jäh hunderte, welche erst durch Robert-Dumesnil näher
, bekannt wurden. Er beschreibt im Peintre-graveur
francais VII. die Blätter dieses Künstlers und S. 167 auch dasjenige
mit diesem Zeichen. Es stellt die hl. Familie auf der Flucht nach
Egypten in einer waldigen Gegend vor. Maria in langem Gewande mit
dem Schleier ruht halb liegend auf der Abstufung eines Felsens in
der Nähe einer Baumgruppe, deren Hauptstämme in den Plattenrand
reichen. Sie hält das Jesuskind auf dem Schenkel sitzend, und dieses
reicht mit dem rechten Arme nach ihrer Brust. Gegen rechts sitzt
Joseph vom Rücken gesehen, und stützt den Kopf auf den rechten
Arm. Weiterhin am Rande bemerkt man den Esel. Links unten am
Steine ist das erste Zeichen. H. 6 Z. 10 L. Br. 9 Z. 1 L.
Brulliot I. No. 1037 schreibt dieses geistreich radirte Blatt dem
Jakob de Bray zu, und gibt das zweite Zeichen als auf demselben
vorkommend. Wir haben das erste auf dem Originale durchgezeichnet,
und es ist daher genau. Im Appendix I. N0. 304 macht Brulliot an-
geblich nach einer ihm zugekommenen Mittheilung auf dasselbe Blatt
aufmerksam, scheint aber dem ziemlich ähnlichen Monogramrne keine
Gorrektheit zuzugestehen, weil er bemerkt, dass es sich ohne Zweifel
um das Blatt handle, welches er I. N0. 1037 beschreibt, aber unter
dem zweiten Zeichen. Auf Brulliot hin wird das Blatt mit der Ruhe
der heil. Familie in mehreren Catalogen dem Jakob de Bray zuge-
schrieben. Auch Ch. le Blanc und nach ihm Ch. Kramm vindiciren es
diesem Künstler. In der Auktion der Sammlung des Oberappellrathes
Eisenhart zu München ging es 1861 als Jakob de Bray für 21 fl. 30 kr.
weg. Mit den ächten Blättern desselben stimmt es nicht; man erkennt
darin einen Nachahmer des Tintoretto. Der Vergleich bietet sich im
k. Kabinet zu München.
334. Unbekannter Kupferstecher, welcher der deutschen Schule
angehört. Das schöne Blatt mit diesem Zeichen stellt den
R 7554 Mutius Scävola vor, welcher rechts neben Ruinen steht, und
die Hand mit dem Schwerte über ein brennendes Feuer-hecken hält.
Nach links gewandt, erhebt er den Blick nach dem Himmel. Links
unten am Steine, auf welchem die Vase steht, bemerkt man das Mono-
gramm, und rechts an einem anderen Steine die Jahrzahl 1554. Oval,
Durchmesser der Höhe 3 Z. 4 L., der Breite 2 Z. 6 L.