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W331.
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329. Jose de Bibern, genannt Spagnoletto, Maler und Radirer,
ist schon im ersten Bande N0. 242 eingeführt, da er
( sich auch eines Monogrammes bediente, welches ABB
1. ( a7" und IRB zu lesen ist. Ein zweites aus SHP oder
r SI HP bestehendes Zeichen ist meistens beigefügt,
und es bedeutet Hispanus. Unter GB N0. 322 mussten
I wir auf diesen Meister zurückkommen. Es handelte
sich immer nur um Radirungen dieses Meisters, und diess ist auch
hier der Fall. Bartsch XX. p. 77 H. beschreibt 18 Blätter, und da-
runter No. 15-17 drei Blätter aus dem Zeichenbuche des Künstlers,
über welches er so wenig klar ist, als wir es geworden sind. Es ist
kein Titel bekannt. Das Monogramm J B mit dem Beisatze hispanus
in beiden Fällen, findet man auf einem Blatte des Zeichenbnches N0. 4,
und von Bartsch N0. 17 beschrieben. Es stellt neun Ohren, theils in
Umrissen vor. Rechts unten ist das Monogramm JR mit 1622. H. 5 Z.
3 L. Br. 7 Z. 10 L. Bartsch gibt nur das erste Zeichen, wir finden
aber das zweite mit hispanus auf dem Blatte, welches die Büste eines
hässlichen Mannes nach rechts vorstellt. Seine Nase ist gross und
das kurze Haar theils von einer Binde bedeckt. Unten rechts ist das
Zeichen mit 1622. H. Z. 2 L. Br. 3 Z. 11 Z. Dieses von Bartsch
N0. 8 beschriebene Blatt muss ebenfalls zum Zeichenbuche gehören,
da es im zweiten Drucke die Adresse des Franz van W yngaerde hat.
Letzterer besass die Platten. Das sehr schöne und seltene Blatt mit
St. Hieronymus, wie er durch den Schall der Posaune des Engels er-
schreckt wird, B. No. 4, trägt ebenfalls rechts unten das Monogramm,
und hat im zweiten Drucke die Adresse des F. van Wyngaerde. H. 11 Z.
5 L. Br. 8 Z. 6 L. Die ähnliche Darstellung B. N0. 5 unterscheidet
sich durch den beigefügten Löwen. Auf dem Blatte N0. 4 ist der
Kopf links unten, auf dem zweiten zeigt sich der Löwenkopf rechts in
halber Höhe. Unten ist das Monogramm mit 1621. H. 11 Z. 7 L.
Br. 8 Z. 9 L. Das Monogramm mit der Jahrzahl 1621 (verkehrt)
steht auch auf dem Blatte mit dem weinenden St. Petrus B. N0. 7.
H. 11 Z. 10 L. Br. 8 Z. 10 L.
Den Inhalt des Zeichenbuches von Spagnoletto wird man aus fol-
gendem Werke ersehen können: Livre de Portraiture Recueilly des
Oeuvres de Joseph Hivera dit Spagnolet, et gravä ä P eau forte pur
äoüzis ferdinand. Paris chez P. Mariette 1650. 2-1 Blätter, 4.
e r se ten.
330. Johann Roppelta, Mathematiker und Radirer, geb. zu Bam-
berg 1744, trat zu Banz in den Benediktinerorden, und wurde
dann Professor der Mathematik in Bamberg, wo er 1810 starb.
Roppelt radirte die Ansicht des Klosters Banz, und fügte das
gegebene Monogramm ohne Ortsangabe bei. Die Kirche mit zwei
Thürmen und dem sich anschliessenden Kloster liegt auf dem Berge.
Man muss eine Ansicht in 8. und eine solche in fol. unterscheiden.
Beide Blätter haben das Monogramm.
331- Rudolph Jordan, Genremaler, geb. zu Berlin 1810, Qillßf
der berühmtesten Meister der Düsseldorfer Schule, bediente
sich dieses Zeichens in seiner frühen Zeit. Ein Gemälde
mit demselben stellt eine Lootsen-Familie im Inneren ihrer
Hütte vor 1832. Jordan wechselte aber mit dem Mouogramm,
indem er auch das mehr in Antiqua geformte R gebrauchte, und
durch dieses den Buchstaben I gehen liess._ Wir kommen daher unter
RI ausführlich auf ihn zurück, und verzeichnen die nach seinen Ge-