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3993-3995.
gearbeitet hat. Ihre Manier ist jene des J. de Court, aber mit mehr
Aüektation und geringerer Abwechslung. Die Figuren en face gleichen
sich alle, und jene in Profil könnte man in ein As de carreau der
französischen Spielkarte einbringen, wie Graf L. de Laborde, [Votice
des Emaux. Paris 1852 p. 278, bemerkt. Diesem Schriftsteller ver-
danken wir ausführliche Notizen über die alten Emailmaler und ihre
Werke, und er führte auch die Susanne de Court in die Kunst-
geschichte ein. Nach der Angabe des Mr. L. de Laborde haben die
Malereien der S. de Court eine gewisse Zierlichkeit und aifektirte
Grazie bei einer schreienden Färbung, welche mit Goldpunkten über-
luden ist. Ohne Verdienst in der Composition, ohne Gefühl für Farbe
und malerische Wirkung hat sich aber Susanne mit ihren brillanten
und zierlich vollendeten Emaillen dennoch einen dauernden Ruf
gesichert.
Graf L. de Laborde kennt nur ein Werk mit den Initialen S C,
einen Becher mit farbigen Bildern auf schwarzem Grunde, und mit
Goldverzierungen. Das eine der Gemälde stellt die Verstos-sungder
Hager, das andere den Jakob mit Joseph's blutigem Recke dar. Drei
andere, von Mr. de Laborde beschriebene, mit historischen Bildern
gezierte Gefässe sind mit dem Namenzi Susanne Court und Susanne
de Court f., versehen.
3993- Simone Cantariui genannt Pesarese Historicnmaler und
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JIC, J F Radirer, der begabtoste unter den vielen Schülern
'1 Cfomx Guido RenPs. Man {Finlcäet die gegebenen Buchstaben
au einißen Origina adirungon des Meisters, wie
a GKIA l SC- auf jenebm Blatte mit der Fivur des Glückes B. 34
auf dem Titelblatte B. 35, wo zwei grossc Enge? einen Wappenschild
halten, dann aber auch auf Copien nach den Radirungen, sowie auf
Stichen nach Cuntarinüs Zeichnung.
3994- Diese Initialen findet man nach Duchesne, Essai pag. '76,
S C mit einigen Modifikationen auf mehreren Niellen, und
er wollte sie anfangs mit „Senatus Consultus" oder
S C O F „Sch0la Fiorentina" erklären. Ein Niello von Pere-
grini, dessen wir unter P Nr. 2728 erwähnt haben,
brachte ihn aber auf die Idee, die Buchstaben SCOF "Stephanus
Caesenas Opus Fecit" zu deuten. Er glaubte nämlich, Pcregrini
heisse mit dem Vornamen „Stephan", und somit war seine Hypothese
fertig. Allein es ist zu bedenken, dass die Initialen auf den Ab-
drücken auf Papier in gewöhnlicher Ordnung stehen, und dass sie
daher auf der niellirten Platte verkehrt sich zeigen müssten. Diese
Schwierigkeit überwand Duchesne dadurch, dass er annahm, der Gold-
schmied habe die Buchstaben verkehrt eingravirt und dann nach einer
Anzahl von Ahdrücken als Goldschmiedsmnster dieselben weggenommen.
Demnach müsste das Niello, wenn je ein solches vorhanden war, ohne
jene Initialen seyn. Wir haben über diese Nicllen bereits unter P
Nr. 2728 ausführlich gesprochen und verweisen dahin.
3995- Salvius Castellucei, Historienmaler und Schüler des P.
da Certona, geb. zu Arezzo 1608, gest.1672. Das Mono-
S O del- gramm steht auf Stichen mit antiken Statuen, welche von
S C D_ C. Congins und G. Bloemaert nach Castclluccfs Zeich-
nungen gefertigt wurden.