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Ducum Saxoniae civae effigies ab anno nat. Ch. 842 usq.
ad annum 1563 ea: antiq. et fide dign. monum. del. et ewpressae,
und cum sing. Elog. Ea-cus. Wittebergae ewcudebat Gabriel Schnell-
boltz. Anno 1563, 4. Diese Ausgabe enthält 34 Bildnisse, welche
alle dem jüngeren Cranach zugeschrieben werden, da sie mit dessen
Bildnissen in der Ambraser Sammlung stimmen. Der Holzschnitt mit
dem Bildnisse der Herzogin Sibylla, der Gemahlin des Churfürsten
Johann Friedrich, trägt das erste Zeichen. Dasselbe verhält sich mit
dem Bildnisse des Johann Friedrich II. und Friedrich III. Der Meister IR
schnitt aber auch noch andere Portraite für die Schnellboltfsche Samm-
lung. H. 6 Z. 2 L. Br. 4 Z. 3 L.
Dieselben Bildnisse, doch grossentheils in Copien, kommen auch
in folgendem Werke vor: Abcontrafaclur und Bildnis aller Gross
Hertzogen, Chur und Fürsten, welche vom Jahre nach Christi
geburt 842 biss auf)" das jetzige 1599 Jahr, das Land Sachsen,
Löblich und Christlich regieret haben, Sampt lturtzer erklerung
in deutsche Reime bracht. Wittenberg, gedruckt durch Lorentz
Seuberlich 1599, fol. Dieses Werk enthält 43 Holzschnitte. H. 6 Z.
Br. 4 Z. 2 L. Die Copien nach unserm llieisttn tragen das erste
Zeichen, da man es auf den Originalicn vorfand.
Die Bildnisse der sächsischen Fürsten wurden auch später copirt.
Man findet daher sein Zeichen auch auf Blättern folgenden Werkes:
Die Durchlauchrigste Hochgeborne Herzogc zu Sachsen welche
Ihr Recht, Itegalien gegeben haben. Jeao in ihrem Chur-
fürstlichen Habit abgebildet beschrieben durch Balthasar Mentzium
Poeram Caesareum. Wittenberg. In Verlegung Zacharias Schur.
Dieses Werk enthält acht Bildnisse von Churfürstcu, und jenes des
Dr. Martin Luther. Sie sind von Moses Thym in Holz geschnitten.
H. 10 Z. 4 L. Br. 6 Z. 10 L.
2) Das Bildniss des Albert Dürer, halbe Figur nach rechts hinter
einem Tische. Unten links auf dem Tische das erste Zeichen etwas
schief gestellt. H. 5 Z. 9 L. Br. 4 Z. 2 L. Oben steht in beweg-
licher Schrift: Lebliche C0ntrafactur' der bildung des Hochberümbten
Malers Albrecht Dürers, eoelclter starb zu Nürnberg den VI lag
Aprilis, im Jar Christi _M. D. XX VIII. Seines Alters in Sieben und
funftzigsten. Unten ist ein langes Gedicht von Paul Eber aufgedruckt:
HIe sieht man kunstlich abgemalt M. Paulus Eberus F. Anno
1572. Verse und Bildnisse umgibt eine Bordure. Höhe 10 Z. 6 L.
Br. 5 Z. 6 L.
3) Christus um Kreuze zwischen den Schächern, unten die hl. Männer
und Frauen, nach Hans Burgkmair. Bartsch beschreibt dieses Blatt
im Artikel des Hans Burgkmair N0. 19, erwähnt aber nichts von dem
Monogramm 1B, welches darauf vorkommt. Es handelt sich also wahr-
scheinlich um eine Copie nach Burgkmair, da das Blatt unsers Meisters
um einen Zoll breiter ist. Es wurden acht Platten benützt, welche
das grösste Folio geben. H. 32 Z. Br. 25 Z.
4) Die Erweckung des Lazarus. Links unten an einem Steine
das Zeichen. Dieser aus sechs Blättern bestehende Holzschnitt wird
im Blüehefschen Catalog dem Gottfried Ringli zugeschrieben, es wird
sich aber um ein Werk unsers Meisters handeln. Wir haben das Blatt
nicht gesehen.
5) Das Urtheil des Salomon, in acht Blättern bestehend. Mit dem
dritten Zeichen. H. 25 Z. 11 L. Br. 38 Z. 7 L.
6) Die Niederkunft der Päpstin Johanna. Oben steht: Fraw Gili-
berta, wardt ein Babst zu Rom l Anno Salutis 848. Unten sind