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Nr. 3864-3868.
wunderbare Früchte trieben. Der Berichtgeber im Knnstblutte glaubt
sogar, Mantegna habe dieses Buch gekannt und studirt, da Vieles in
diesen Zeichnungen einen gar zu nahen Zusammenhang mit den Fresken
und anderen Werken des hinntegxia verräith. 0b indessen Bellini ein
Schiller des Squarcione gewesen, oder vielmehr der Gehülfe desselben,
ist nur mnthmasslich zu bestimmen, gewiss aber ist, dass lliantegnn
dem Squarcioxie durch heilige Bande angehörte. Er nennt sich Sohn
dieses Meisters, und nach ihm nannte man ihn „Squa1's0n0". Auch
Bellini kann ihm direkt ilützlich gewesen seyn, bevor er die Pnduanei-
Schule nach Venedig gepflanzt hatte. Er ist jedenfalls der Stifter der
Venetianischen Schule für das 15. Jahrhundert.
38Ü4. Maximilian Seitz, IIistoi-ienmalor, geh. zu München 18H
(8 und durch Cornelius in die Knnst eingeführt. Nachdeni
er unter H. Hess 111 der Allerhclhgeii-Kirclie gemalt hatte,
g ging er nach Rom, wo er sich der Richtung Uvcrbcckis
anschloss und seinen ständigen Wohnsitz aufschlng. Obige
Bezeichnung findet man auf einem von G. Georgi radirlcn
Blatte im Deutschen Knnstblatt 1853i Nr. i. Es stellt eine von Seitz
gemalte "hinter Amabilis" dar, welche als ein Muster der Reinheit,
Idealität und Schönheit gepriesen wird.
3865- Jacopo Tatti, genannt Sansovino, der berühmte Architekt
und Bildhauer, geb. zu Florenz 1477 oder 1479. Das
A S L Zeichen steht auf der Zeichnung eines Altars im k. Kupfer-
stich-Cabinet zu München.
3866- Marke auf lürzcugnisscn
g Gubbio, um 1546.
der
Porzellan
Manufhktux-
Nach Nnglerk Notizen sollen diese Zeichen einenl Guld-
schmied Ulaes Stalbent angehören, Bemerk-
f ungen aber, wo sie vorkommen, hat Nnglcr niehL
lc, "(C hinzugefügt. Der Maler A. vnn Stnlbent, geb. 1580,
I war von Antwerpen und vielleicht haben wvir unsern
lßlonogrzimmist unter den Gliedern seiner Familie zu suchen.
3868- Unbekannter Formsehneider, kaum der jüngere Hans
Schiiufelcin. Blätter mit einem liegenden S be-
m l zeichnet kommen vor in Petrarczüs Trostsjriegel,
welcher zuerst in Augsburg 1539 bei H. Stainer
erschien, dann zu Frankfurt a. M. bei Egenolph 1551, 1559, 1572,
1584 und zuletzt bei V. Steimneyer 1604 und 1620 herauskam. Die
Frankfurter Ausgabe hat 260 Holzschnitte nach H. Burgkmair, von
denen einige schon in Pauli Scliinzpf und Ernst vorkommen. Wir
finden nur ein einziges Blatt mit dem liegenden S, ein Zug aussätziger
Bettler, welche sich vor einer Kirche gelagert haben. Papillon schreibt