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IPVE-IPZ.
313-
B17.
313- Johann Paul von Eyh, geb. zu Nürnberg 1628, hatte als
Modelschneider Ruf, aus den von ihm vor-
I6 5G handenen Werken geht aber hervor, dass seine
IPVE Zeit mit dem Lobe freigebig war. Wir können
übrigens nur nach seinen radirten Blättern urtheilen, da sich Modelle
von seiner Hand nicht erhalten haben. Dass J. P. von Eyb in Achtung
stand, beweist wohl auch der Umstand, dass sein Bildniss dreimal von
Anderen gestochen wurde. Auf dem einen dieser Blätter hat er eine
Tulpe und das Schneidmesser in der rechten Hand. Unter dem Me-
daillon steht: Johannes Paulus van Eyb Modelschneider Aetutis
Suae XXVI. A. MDCL4. Der unbeholfene Kupferstecher setzte unter
die Schrifttafel die undeutlichen Buchstaben DOH fecil. H. 5 Z.
Br. 3 Z. 2 L. Ein zweites Bildniss des Künstlers ist von dem Mono-
grammisten CI II. N0. 215.
J. P. von Eyb hat selbst in Kupfer radirt, seine Blätter sind aber
nur als misslungene Versuche im Aetzen zu betrachten. Das erste der
gegebenen Zeichen mit der Jahrzahl 1656 steht auf einem Blatt mit
einem männlichen Brustbilde innerhalb eines Lorbeerkrauzes zwischen
zwei Säulen. Links und rechts oben sind zwei Engelchen, welche
eine Draperie halten, auf der ein Wappen erscheint. Das Bildniss
scheint nach einem guten Original gefertigt zu seyn, das Beiwerk ist
aber in schlechter Zeichnung hinzugefügt. H. 5 Z. 10 L. Br. 5 Z.
Ein zweites Bildniss, ebenfalls Medaillen zwischen zwei Säulen, trägt
den Namen der dargestellten Person: Paulus Ifrabler der Elter
Gerichtsschreiber zu Nürnberg Aetatis suae 57. Im Cartouche
unten steht die Jahrzahl 1654, und links sind die Initialen des Na-
mens beigefügt. Dieses Blatt ist mit der Nadel und dem Grabstichel
ausgeführt, und nicht besser als das andere. H. 5 Z. 10 L. Br. 5 Z. 1 L.
314. Jeremias Paul Werner, Stempelschneider in Nürnberg von
I P W 1730-1790, verdient als Künstler Achtung, da seine Werke
Talent verrathen. Von ihm ist die I. P. W. gezeichnete
Medaille auf die zweite Säkularfeier der Augsburger Confession mit
den Bildnissen des Dr. M. Luther und Ph. Melauchton 1730. Schön
ist auch die Nürubergische Krönungsmedaille auf Kaiser Leopold II. 1790.
315. J. P. Zoames, der Freund des Rembrandt van Rhyn, hatte
eine Sammlung von Zeichnungen, Radirungen und Holz-
schnitten zusammengebracht, und zum Zeichen des Be-
sitzes drückte er einen Stempel in der gegebenen Form
auf. Man iindet noch Blätter aus seiner Sammlung mit
dem Stempel, doch sind sie grösstentheils in ständigen Cabinetten.
316. Johann Paul Zozmer, Kunstkenner und Sammler, welcher
um 1725 in Holland starb, besass eine grosse Anzahl von
Zeichnungen und Kupferstichen aller Schulen, und drückte
auf denselben einen Stempel bei. Ploos van Amstel stach verschiedene
Zeichnungen seines Cabinets in Kupfer und imitirte sie im Farben-
druck. Auf Blättern des genannten Meisters kommt auch der Stempel
vor. G. M. Metz hatte ebenfalls Zeichnungen aus dem Oabinet Zozmer's
zur Vorlage, und daher findet man auch auf Zeichnungs-Imitationen
desselben den Stempel vor. Er hatte ihn häufig in das Bild gedruckt.
Johann Paul Zieger, Kupferstecher in Nürnberg, hinter-
liess Portraite mit den Initialen des Namens. Er lebte
gegen Ende des 17. Jahrhunderts.