Volltext: IMM - SH (Bd. 4)

3649. 
1035 
3649- Rembrandt I-Iarmens van Rhyn, der berühmte Maler und 
 Radirer, wechselte häufig mit seinem 
Monogramm. Es kommt in den ge- 
m M ß gebenen Formen auf Gemälden, Zeich- 
1 I I ; l nungen und Radirnngen vor, sei es 
H W auf seinen eigenen Arbeiten, sei es 
, , auf Imitationen in seinem Geschmack 
l H H von anderer Hand oder auf Kupfer- 
; stichen und Radirnngen nach seinen 
Compositionen. Oefters steht es allein, öfters jedoch ist es auch von 
den Zusätzen "van Rijn inventor", neun Rlzill pinxit", „oan Rzjn 
inß, „o. Bijn f", „v. Rrjn ino." begleitet. Wir haben im Lexikon 
ausführlich über diesen Meister gehandelt und seine Werke aufgeführt. 
Es kann hier nicht in unserm Plane liegen, das bereits Gesagte noch- 
mals zu wiederholen oder gar alle jene Radirungen oder Kupferstiche 
von Meister Rembrandt selbst oder nach ihm von fremder Hand, welche 
die obigen Zeichen tragen, aufzuführen. Wir müssen uns mit einigen 
allgemeinen Betrachtungen begnügen und verweisen in Bezug auf das 
lilinzelne auf die einschlägige Specialliteratur, die neuerdings noch durch 
eine schätzbare Monographie von G. Vosmaer vermehrt worden ist. 
Schon Bartsch gedenkt in seinem Verzeichnisse der Rembrandt- 
schen Radirungen häufig der verschiedenen Abdrucksgattungen, doch 
haben seit jener Zeit sorgfältige Vergleichungen Vieles an's Licht ge- 
stellt, was jenem Chalkographen nicht bekannt geworden war. Die 
Ermittlungen späterer Zeit finden sich in vielen Catalogen undkWerken 
zerstreut, und wir versuchten es daher, im Künstler-Lexi on den 
Sammlern eine Summe von Hülfsmitteln an die Hand zu gehen, um 
aus denselben sich Ratlis zu erholen, oder einen weiteren Anhaltspunkt 
zur genaueren Bestimmung zu geben. 
Ein neues Werk ist von Charles Blanc, welches aber die alten 
nicht viel übertroffen hat. Die erste Lieferung erschien 18559. 
Von grösserer Wichtigkeit ist die Zusammenstellung von Nach- 
trägen und Zusätzen zum Cal. rais. de Poeuore de Rembrandt par 
A. Bartsch von J. F. Linck in Naumannls Archiv VI. S. 31 ff. in 
370 Nummern. Eine solche Zusammenstellung der bisher in dieser 
Beziehung bekanntgewordenen Entdeckungen scheint ihm um so noth- 
wendiger zu seyn, als einerseits Rembrandt vor andern älteren Meistern 
sich darin besonders gefiel, mit den Platten seiner Radirungen oftmalige 
Veränderungen vorzunehmen, anderseits aber die Spekulation oft bemüht 
gewesen ist, Veränderungen in Abdrücken Rembrandüscher Blätter anzue 
bringen und sie als ansserordcntliche Seltenheiten geltend zu machen. 
Linck macht aber das Verzeicliniss des Bartsch nicht überflüssig, indem 
er nur solche Bemerkungen und Zusätze gibt, welche als Ergänzung 
desselben zu betrachten sind. Er hat alle diejenigen Abdrucksgattungen 
tibergangen, deren von dem genannten Verfasser bereits gedacht worden, 
und es ist nur in solchen Fällen derselben Erwähnung geschehen, wo 
durch hinzugekommene neue Ermittlungen die von Bartsch gegebene 
Reihenfolge verändert worden ist. 
Eine summarische Erklärung der Abdrncksgattungen und der Ver- 
änderungen ist nicht möglich. Auch sind von einem grossen Theile 
der Radiruugen des Meisters bisher keine verschiedenen Plattenzustände 
und die Eigenthümlichkeit und Verschiedenheit der Abdrücke einer 
Platte gründen sich in solchem Falle nur auf die mehr oder minder 
sich aussprechende Beschaffenheit und Schönheit derselben, welche 
wiederum von der Reihenfolge der Entstehung der Abdrücke abhängen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.