RF
3637-3642.
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3537. Unbekannter Radirer in der Weise des P. S. Bartoli.
Das obige Zeichen steht rechts unten auf einem seltenen
RF M Blatte, welches den auf Wolken schreibenden St, Lukas
vorstellt. Er hält eine Tafel und lehnt sich an den theil-
weise sichtbaren Ochsen. Unten links liest man: D. ALL. S. A. D.
S. LVCA. H. 8 Z. 3 L. Br. 6 Z. 9 L.
J. A. Börner kennt einen Contre-Druck von diesem Blatt, wo
Zeichen und Schrift verkehrt erscheint und St. Lukas die Feder in
der Linken hält.
3633- Unbekannter Maler, welcher um 1536 in Deutschland
- thätig war. Im k. Nationalmuseum zu München
ist ein figurexireiches Gemälde, welches Christus
[y (E am Kreuze nwischen den Mördern, Maria, Johannes
und verschiedene andere Figuren vorstellt. Der
Maler bediente sich im Grunde noch des Goldes, huldigte überhaupt
noch der Richtung der früheren Schule, so dass er 1537 wohl zu den
Malern höheren Alters zählte. Die Figuren der Tafel haben V4 Lebens-
grösse. Sie ist wahrscheinlich das Mittelstück eines Altars.
3639- Unbekannter Kupferstecher. Man findet das Zeichen
m auf einer guten Copic nach jenem Blatt des H. Goltzius,
welches unter dem Namen "der I-Iund des Goltzius" bekannt
ist. Die Copie ist von derselben Grösse des Originals, aber statt dem
Zeichen von Goltzius steht das obige Monogramm und an Stelle der
Worte cum privil. etc. liest man: Cesar capmnica ewcudit Romae
Anno 1599.
364Ü- G. Regamey, Maler und Zeichner zu Paris. Obiges
{g Monogramm findet man auf Zeichnungen zum Holz-
, ß schnitt für die Hisluire des Peinlres par C. Blaue.
3641- Jose de Ribera, genannt "Spagnoletto", Maler und Radirer,
21a über den wir bereits im I. und III. Bande gesprochen haben.
Hier handelt es sich nur um die Radirung B. Nr. 1: der todte
Ileiland von hiaria, lNIagdalexia und Johannes beweint. H. 7 Z. 2 L.
Br. 9 Z. 5 L. Das Zeichen steht unten links. Es scheint von diesem
Blatt eine Copie zu geben, da an einen Gegendruck nicht zu denken
seyn dürfte. In dieser Copie stehen die beiden Buchstaben nicht
verkehrt, wie im Original, auch weicht die Form derselben vom
Original ab.
3642. Rudolph Geissler, Maler und Zeichner, geb. zu Nürnberg
den 15. Januar 1834-, jüngstes Glied einer aus Leipzig stam-
Zißb menden Künstlerfamilie, besuchte 1851-1857 die Nürnberger
Kunstschule, wo er anfangs unter Reindel, dann unter Kreling
Seine Studien machte. Zu seiner weiteren Ausbildung ging er 1857
nach Leipzig und vollendete dieselbe 1860 in Dresden, wo er sich
vorzugsweise dem berühmten Ludwig Richter ansehloss. Nach Nürnberg
zurückgekehrt, begann er zahlreiche Zeichnungen für den Buch- und
Kunsthandel auszuführen, zu welchem er in den letzten Jahren in
immer ausgebreitetere Beziehungen getreten ist. Als selbstständige
Arbeit gab Geissler vor Kurzem ein Heft von 16 Blättern, schön
und sorgfältig auf Kupfer radirt, heraus, unter dem Titel: Kleine
Welt (lfiztderleben). OriginaI-Radirurzgert von Hud. Geissler in
Nürnberg. Stuttgart, C. TIe-ienemanra (1869), 4. Auf einem Blatt