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nach Lippino's Tod 1505 den Stich begonnen, nachdem er vielleicht
durch einen Freund in Besitz der Zeichnungen gekommen war. In
manchen Blättern tritt eine Einwirkung A. Dürer's bestimmt zu Tage,
einzelne Figuren und ganze Hintergründe sind aus Stichen desselben
entlehnt, es ist aber nicht anzunehmen, dass Lippino dieses in seinen
Original-Zeichnungen gethan, nur Robetta kann der Urheber des-
selben seyn.
Bartsch XIII. p. 392 hat von Robetta 26 Blätter beschrieben und
Passavant V. p. 57 das Verzeichniss auf 36 Nummern erweitert. Nicht
alle Blätter tragen die oben gegebenen Initialen, doch kann bei dem
eigenthümlichen Charakter der Stiche Robettafs kein Zweifel über die
Echtheit der nicht signirten Blätter obwalten.
3583. Zeichen des Buchdruckers oder Verlegers Regnault
Chaudiere oder Reginald Chalderius zu Paris. Es
steht an einem Schild, welcher von wilden, mit Keulen be-
waffneten Männern gehalten wird, und kommt in einer Aus-
gabe des Plinius hist. nat. Paris 1516, 1001., vor.
3534. Remigius Ganta-Gallina, Ingenieur, Zeichner und Kupfer-
ätzer, gebildet in der Schule der Carracci und des G. Parigi,
m gest. in Florenz um 1630. Bartsch P.-Gr. XX. p. 57 beschreibt
38 Blätter von der Hand dieses Meisters, glaubt aber nicht,
dass damit das Werk vollständig sei. Dem ist auch nicht so. Folgende
Radirungen fügen wir dem Verzeichnisse bei:
1-4. Folge von vier Landschaften mit biblischer Staiiage, mit
Leichtigkeit und Geist behandelt. Es sind diess wahrscheinlich jene
vier kleinen Landschaften, welche nach Heinecke's Angabe 1609 bei
Bnssi erschienen und von dem Monogrammisten II. Nr. 194 von der Gegen-
seite copirt wurden. Die Copien haben wir unter jenem Zeichen au-
gedeutet. Sie tragen das Monogramm des R. Canta-Gallina, sind aber
durch die gegenseitige Darstellung, durch die fehlerhaftenßnterschtiftea
und durch ihr mittelmässiges Machwerk kenntlich. Höhe der Vor-
stellungen 3 Z. 1-3 L. Br. 4 Z. 3 L.
1) Landschaft mit dem Heilande, welcher im Vorgrunde zu zwei
Jüngern spricht. Im Mittelgrunde stehen zwei Baumgruppen,
zwischen welchen man die Aussicht auf eine Stadt hat. Im
Rande steht: Ego cibum habeo manducare quem vos nescitis.
1a. C. 4. Remigius Canta Gallina Burgensis Inventar.
2) Landschaft mit Christus am Brunnen rechts vor dem Hause im
Mittelgrunde, welchem sich das Weib mit dem Wassergefässe
nähert. Im Vorgrunde links stehen zwei Männer, und auf der
Anhöhe in Mitte des Blattes bemerkt man einen Ochsen. Im
Unterrande steht: Jesus fatigatus ex itinere sedebat sie supm
fonlem. I0. 0. In. In der Ecke ist das Monogramm.
3) Landschaft mit dem jungen Tobias, welcher auf die Weisung
des Engels hin den Arm nach dem Fische ausstreckt. Sie ist
rechts von einem Flusse durchschnitteu, dessen felsige Ufer
hie und da mit Bitumen besetzt sind. Im Rande: Apprchende
branchiam eius et emenlera eum, et vor eius et fel et iecur
repone tibi. Tob. Cap. VI. In der Ecke rechts ist das Zeichen.
4) Landschaft mit dem Engel und Tobias, welcher den efaagengn
Fisch trägt. Rechts iiiesst Wasser zwischen hohen äferuiyunil
aus dem Vorgrunde führt ein Weg zum Hause auf der Höhe