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3498- Man findet dieses Zeichen auf einer Radirung, die man
R in Holland dem W. van Mieris zuschreibt. Das Blatt stellt
die Verstossung der Hagar dar und ist eine gegenseitige Copie
nach Rembrandfs Blatt (B. Nr. 30), Das Zeichen ist unten rechts
auf einer Stufe, auf welche Abraham den Fnss gesetzt hat. H. 4 Z.
10 L. Br. 3 Z. 6 L. Wenn die Radiruug wirklich von W. van Mieris
ist, so haben wir sie für eine Jugendarbeit zu halten. Der BnchstabeR
ist oiiiehbar auf Rembrandt zu beziehen. F. Ph. vani der Kellen er-
wähnt im Peintre-graveur Izollandais et [lamand das Blatt nicht.
Vielleicht ist es eine Arbeit des jüngern Franz van Mieris (1689-1763),
der die Muse Frato und einige Büsten radirt hat.
3499- Unbekannter Maler. Im Cabinet Le Brun war ein Bild
mit dem gegebenen Zeichen, es stellte eine Landschaft mit
R Thieren dar und ward im Czitalog der Sammlung auf Johann
' I-Ieinr. Beos bezogen. Roos bediente sich aber gewöhnlich
eines anderen Zeichens, Gemälde seiner Hand mit einem einfachen R
sind bis jetzt noch nicht nachgewiesen.
3500. Unbekannter Formschneider, welcher in Leipzig für die
Illnstrirte Zeitung thätig war. Man findet den Namens-Initial
ß auf einem Holzschnitt in genannter Zeitung (1857) nach einem
Bild des Thiermzilers F. Voltz in München, eine Heerde vor-
stellend, welche bei heranziehendem Gewittersturm dem Dorfe zueilt.
Der IXIaIcr deutete rechts unten seinen Namen durch die Buchstaben
F. V. an.
3501. Unbekannter Irlaler der aitdeutschen Schule. Vom Hoch-
R altnr der Stiftskirche zu Herrenberg in WVürttemberg sind
1919 noch vier Deckel mit acht Gemälden übrig, welche das
Zeichen 1519 B tragen. Sie enthalten Scenen aus dem Leben Christi
und sind von Grüneisen im Kmistblatt von Schorn 1840 pag. 419 be-
schrieben. Der Maler ist unbekannt. Die Technik der Bilder zeugt
von Gewandtheit, aber auch minderer Sorgfalt, die Färbung streift an
die Manier des Hans Schäufelin.
3502. Ringdahl und Rosenstand, zwei schwedische Künstler
R unserer Zeit, von welchen der erste uns als Zeichner, der zweite
als Formschneidcr entgegentritt. Beide veröffentlichten 1850 in
Stockholm einen Tedtcntanz, nßöddansen", mit Holzschnitten und
einem Gedicht in schwedischer Sprache. Die meisten dieser Holz-
schnitte enthalten unten im Boden die Namens-Anfangsbuchstaben
der beiden Künstler oder auch nur einen derselben. Erfindung und
Zeichnung der Compositionen sind prosaisch und von mittelmässigem
Werth, der Schnitt zeigt zwar eine geübte Hand, aber gleichen
Mangel an Geist.
35Ü3- Als Stempel auf Porzellangefässen weist der Buchstabe R
auf die Erzeugnisse der Manufaktur des Fürsten von Schwarz-
K burg-Rudolstadt hin.
3504- Bartholomäus Ignaz Weiss„Ma1er und Radirer zu München,
R geb. 1730, gest. 1815, hat eine grosse Anzahl geistreicher
f- Radirungen hinterlassen, die seinen Namen in weiteren Kreisen
bekannt gemacht und erhalten haben. Es sind meist eigene Oomposi-
tionen, in der ihm eigenthümlichen Manier ausgeführt; manchmal hat