3471-
3474.
999
Dieses merkwürdige Blatt ist nicht so sorgfältig gestochen, wie
gewöhnlich jene des M. da Ravenna, und im Ganzen mittelmässig.
Es ist auch auffallend, dass sich der Künstler eines ganz abweichenden
Zeichens bedient haben sollte. Er signirte mit R und dem Mono-
gramm RS. Das Zeichen gibt Zanetti, die Jahrzahl 1556 passt aber
keineswegs für die Lebenszeit des Marco da Ravenna. Dieser starb
1527, und wenn das Blatt wirklich von ihm ist, so haben wir einen
später datirten Abdruck.
A
3471.
Q1
K?
Rafaelo Santi, der berühmte Maler. Das Zeichen findet
man auf einem Kupferstiche von G. Sanuti nach Rafael,
dessen Name durch dasselbe angedeutet werden soll. Der
Stich stellt die Verlobung der Maria. mit Joseph in Gegen-
wart mehrerer Männer und Frauen dar. Der Buchstabe R
ist unten links, rechts Sanntfs Zeichen. H. 13 Z. 7 L.
Br. 7 Z. 8 L.
3472- Unbekannter spanischer Meister, welcher in den ersten
DGCGHlllOlI des 16. Jahrhunderts wie es scheint in Sevilla.
arbeitete. Das Zeichen kommt auf dem Titelblatt der fol-
genden Schrift vor: Los doze triumplws de las doze apostoles,
feclws por el Cartucano pfesso en Sca. Maria de las cuevas
en Scrilla (el aulor es Juan de Padilla). Imp. p. Juan Varcla en
10 Oct. 1521 en Sevilla. Das Titelblatt enthält die zwölf Apostel
in kleinen Cartouehexi, vier in jeder Reihe, getrennt durch Ornament-
pilaster. Oben sitzen zwei Engel, unten ist ein Schild mit dem Mono-
gramm. Auf der Rückseite des Blattes sieht man noch in Metall gravirt
den Kopf des Johannes des Täufers mit einer Inschrift. Passavant
I. p. 172 hat das Zeichen gegeben, das wir unter R bringen, obschon
nmn auch R 0 oder PR O lesen könnte.
3473- Prinz Rupert von der Pfalz, Sohn des unglücklichen
Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, geb. um 1619
oder 1620, gest. als Admiral zu Springsgarden in Eng-
lasul 1682, hat zu seinem Vergnügen mehrere Blätter
rndii-t und in Schwarzkiznst ausgeführt. In letzterer
Kunst war Ludwig v. Siegen sein Lehrmeister. Unter
Ifp kommen wir ausführlicher auf ihn zurück, hier handelt es sich
nur um ein Schwarzkunstblatt, welches das gegebene Zeichen weiss
auf schwarzem Grunde trägt. Es stellt die Büste eines in Profil ge-
sehenen, nach rechts gekehrten Alten dar. Unten rechts das Mono-
gramni. H. 5 Z. 2 L. Br. 3 Z. ä L.
3474. Druckerzeiehen des alten Baseler Typographeu Nikolaus
Kesler. Es besteht ans zwei Schilden, von denen
wir hier nur den rechten gegeben haben. Beide
Schilde hängen an einem ebgehauenen Baumast.
9 'N Im linken Schild sind drei Figuren, deren Be-
(lentung uns nicht klar ist, ihre Form hat eine
Ä-Q gewisse Aelinlichkeit mit dem gothischen Buc11-
staben h.
Nikolaus Kesler war von Hattmann gebürtig,
erlangte 1480 in Basel das Bürgerrecht und druckte
bis 1509. Wir haben das Zeichen hier gegeben, weil man eher R als
K lesen wird.