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Gallerie, welches unter dem Namen der Söhne des Rubens bekannt
ist, qu. fol. Die Cursiven kommen auf dem grossen Blatte mit dem
Bildnisse des Kaisers Leopold II. in Kniestück vor, gr. fol. Im zweiten
Drucke steht der Name im Rande. Man findet wohl noch andere
Blätter mit den Initialen des Namens. Im Künstler-Lexicon haben
wir 96 Blätter verzeichnet.
265. Jakob Petrus, Kupferstecher, war in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts in Augsburg thätig. Im Künstler-
TPQÜß-ß Lexicon haben wir nach den früheren dürftigen Nach-
richten über diesen Künstler nur bemerkt, dass er von geringer Be-
deutung sei, was aber im Allgemeinen nicht der Fall ist. Zu seinen
bessten Blättern gehört die hl. Familie mit zwei musicirenden Engeln
nach B. Spranger, fol. Auf diesem Blatte steht der Name Jacobus
Peterus. Ein grosses Blatt stellt- die Vermählung der hl. Catharina
mit dem Jesuskinde vor. Maria sitzt unter einem Thronhimmel mit
dem Kinde auf dem Schoossc, und vor ihr steht St. Catharina mit der
Krone auf dem Hanpte, wie sie die rechte Hand darreicht, um den
Ring zu empfangen, welchen das Jesuskind emporhält. Hinter und
neben Maria milsiciren Engel, und Catharina ist von drei Figuren be-
gleitet. In den Wolken sind ebenfalls Engel vertheilt. Links unten:
Aug. Carranipinm, rechts: Jacobus Petrus sc., gr. fol. Von diesem
Meister ist auch das I. P. bezeichnete Blatt mit der Büste des hl. Franz
mit Kapuzze, und über der Brust gekreuzten Händen. Links oben
stehen die Initialen. Die Zeichnung wird dem Annibale Carracci zu-
geschrieben. H. 3 Z. ä L. Br. 2 Z. 9 L.
Petrus copirte auch die Passion nach den Holzschnitten des Albrecht
Dürer in 20 Blättern, aber von der Gegenseite. Auf diesen Kupfer-
stichen steht der Name J. Petrus. Auf Blättern für literarische Werke
kommen zuweilen die Cursiven vor. Ein solches Endet man in Math.
Hnefnaglls Büchlein: Der Bena-nte Noch nit Erlrante dreymal
Weisse. das ist Vrsprung Albcrti gebohrnen Graffens von Zay-
gerloch Straubing, 1699, 12. Das Blatt mit den Initialen hat die
Inschrift: B. Albertus Prior Oberallaich. Ord. S. Ben: omne genus
morbor sola manus impositione euravofl.
266. Joseph Prestele, Blumenmaler, geh. zu Jettingen in Bayern
1796, widmete sich anfangs der höheren Gartenkunst,
(j und wurde 1816 als Pflanzenmaler am botanischen Garten
in München angestellt. Aus dieser und der späteren
Zeit stammen sehr schöne Aquarellzeichuungen mit
' - Pflanzen und Blumen, welche für die Flora monacensis
von Franz de Paula Schrank und J Mayerhofer lithographirt wurden.
In einem eigenhändig lithographirten Werke stellte er verschiedene
Zierpflanzen dar, und malte auch Exemplare fein in Farben aus. Das
Ganze besteht in drei Heften mit 18 Blättern, gr. fol. Ueberdiess
bearbeitete er: Anfangsgründe zur Blumenzeicltnzeng nach der Natur.
12 lith. Blätter nebst Text, qu. fol. Dann findet man von ihm auch
Blumen- und Fruchtstücke in Oel von zarter Vollendung. Auf solchen
Gemälden und auch auf Aquarellen kommen die Gursiveu vor.
257. Unbekannter Maler und Radirer, welcher in der ersten
Q5) Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig war. Die gegebenen Buch-
staben findet man auf einem geistreich radirten Blättchen mit
der hl. Familie im Style der Schule des Guido Reni, qu. 12. Daraus
könnte man schliessen, dass der Meister in Italien gelebt habe , die-
selben Buchstaben findet man aber auch auf einem grossen Blatte in