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Bartsch I. p. 103 beschreibt 14 radirte Blätter von der Hand des
J. vanlden Hecke, und Weigel fügt in den Supplements au peintre-
graveur p. 14 noch neun andere bei. Darunter ist eine Folge von
sechs Blättern mit verschiedenen Thieren und dem Namen: J. V. Hecke
junior fe aqua fortz", qu. 8. Diese Folge ist_ nicht mit einer anderen
zu verwechseln, welche Gruppen von Pferden, Eseln, Ziegen und
Hunden enthält, unter dem Titel: Alcune Animali disegnale per
Gioanni v. d. Hecke et intagliate per Teodoro v. Kessel 1654, qu. 12.
Auf der ersten Folge nennt sich J. van den Hecke den Jüngeren, und
wir müssen daher einen Aelteren voraussetzen. J. van den Hecke sen.
war in Rom, und von ihm ist die sehr schön radirte Folge von zwölf
Blättern mit verschiedenen Thieren, B. N0. 1-12, und die Nachzügler,
B. N0. 13. Zu den schönsten Arbeiten des älteren van den Hecke
gehört das von Bartsch nicht erwähnte Blatt mit den obigen Initialen.
Es stellt eine Viehweide vor. Rechts lehnt sich der kleine Hirt an
den Baum. Eine Kuh liegt auf dem Boden, und die andere pisst.
Rechts in der Ferne bemerkt man ein Pferd und eine andere Kuh.
Links unten im Rande J. H. H. 5 Z. 11 L. mit dem Rande. Br. 7 Z.
10 L. Dieses Blatt ist im Oatalog Rigal p. 170 N0. 16 beschrieben.
Im Catalog Verstolk van Soelen wird eine Gebirgslandschaft mit einer
Oaravane auf der breiten Strasse als ein dem Verfasser des Peintre-
graveur unbekanntes Blatt genannt. Zwei andere Blätter finden wir
in einem Auktionskataloge von S. Leigh Sotheby 1850 angegeben. Das
eine stellt ein Weib mit dem Rosenkranze, das andere einen Pilger vor.
Die Abdrucksgattungen der Folge von Thieren, B. No.1-12, gibt
R. Weigel an. Die Dedication beweist, dass sie von jenem J. van den
Hecke herrührt, welcher sich in Rom aufgehalten hatte: Paula
Jordana Duci Patrone suo hanc Zoographiam consecrabat
Joannes van den Hecke 1656. Im ersten Drucke fehlt auf dem
Titelblatte mit den verschiedenen Thieren die Adresse des Jacobus
de Man jun. Diese Adresse wurde im zweiten Drucke beigefügt, dann
aber wieder ausgeklopft, um den ersten Druck zu iingiren. Man hat
aber ein Kennzeichen. Es fehlen die drei Kieselsteine unter der Fon-
taine, welche mit dem Namen des J. de Man ausgeklopft wurden.
Diese Abdrücke besorgte G. Quieau, und die neuen Drucke, selbst
aufwhinesisches Papier, sind grösstentheils schlecht.
Die Blätter, welche R. Weigel im Nachträge zu Bartsch beschreibt,
möchten wir bis auf No. 16 mit J. H. dem jüngeren J. van den Hecke
zuschreiben, indem sie in der Arbeit abweichen. Gering ist sogar das
Blatt mit den Würfelspielern: I. I6 HECKE aqua fortf fecit. Die
Folge mit den sechs Blättern mit Thieren, W. 17-22, haben wir
schon oben genannt. Vier andere Blätter beschreibt Weigel No. 23.
2538- Thomas Hudson, Bilduissmaler in London, hatte in der
7 zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Nachahmer
ß Kneller's grossen Ruf. Dieses interessirt, uns aber hier
weniger, da seine immer gleichen Larven bereits in die Rüstkammer
gewandert sind. Hudson besass eine bedeutende Kunstsammlung, so-
wohl an Zeichnungen als an Kupferstichen. Zum Zeichen des Besitzes
druckte er einen Stempel auf, welcher die obigen Buchstaben enthält.
Den ersten wird man nicht leicht für T nehmen, sondern für J.
Ein zweiter Stempel drückt deutlicher TH aus. Hudson starb 1778
im '78. Jahre.
2539. Joseph Höslinger, Landschaftsmaler, war um 1807 in Wien
thätig. Wir kennen ein radirtes Blatt von seiner Hand.
J m" Im Vorgrunde desselben sieht man zwischen einem rechts