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2504-
2508.
2504. Johann Gottlieb Hantzsch, Genremaler, geb. zu Neudorf
bei Dresden den 19.März179ä, gest. zu Dresden
I I V l I H den 3.April1848,hinterliess Gemälde und Zeich-
' l nungen mit den Initialen. Auf ersteren fügte er
X H öfters pinw. und die Jahrzahl bei. Auf einem
' von L. Richter für den sächsischen Kunstverein
radirten Blatte, welches einen blinden Geiger vor dem Hause des
Bauers vorstellt, liest man I.H. pinx. 1833, fol. L. Richter radirte
für den Kunstverein noch zwei andere Blätter, und Fleischmann die
Dorfschule, qn. fol. Auf Zeichnungen schrieb derKünstler die Initialen
flüchtiger und in geneigter Stellung ein. Die ersten und zweiten sind
schönen Gemälden in Oel entnommen.
2505- Jesse Herlein, der Sohn und Schüler des alten Friedrich
Herlein, über welchen wir II. N0. 2144 gehandelt
f, H haben, hatte als Frescomaler Ruf, hinterliess aber
auch Bilder in Oel, auf welchen die Initialen IH
auf diesen Meister gedeutet werden. Weyermann nennt mehrere Werke
Herlein's, und darunter das jüngste Gericht in der St. Georgenkirche
zu Nördlingen mit den Initialen IH und der Jahrzahl 1503. Der
Künstler war ein origineller Phantast, welcher es besonders auf das
Papstthum abgesehen hatte. Er versetzte unbarmherzig das Oberhaupt
der katholischen Kirche mit Oardinälen und Mönchen in den Höllen-
Schlund, und gestattete dem Teufel sogar die Nothzucht. Schon viel
früher (1470) malte er in derselben Kirche unter dem Orgelchore
ebenfalls das jüngste Gericht, in welchem ein grüner Teufel mit Fisch-
kopf den Papst an den Füssen in die Hölle zieht. Ein anderer Teufel
zieht den Bischof bei den Ohren fort, und der Kapuziner muss den
Bart hergeben. Nur zwei Personen gehen in den Himmel ein, den
Maler kann man aber in diesen nicht erkennen. Ein ebenso phan-
tastisches jüngstes Gericht von 1470 war über dem Chor im Münster
zu Ulm. Bei der Jubelfeier der Reformation 1817 wurde die Wand
übertüncht, wohl um den Papst aus der Hölle zu erlösen. Oelgemälde
mit den Initialen kennen wir nicht. Sie sollen nicht von Bedeutung
seyn. Auch in den Fresken macht sich nur eine ausschweifende
Phantasie geltend.
2506- Jörg Hammer, Historienmaler von München, der Sohn
1 H eines gleichnamigen Malers, wurde 1570 in die St. Lukas-
' ' zunft der Stadt aufgenommen, und hinterliess mehrere "Ge-
mälde biblischen Inhalts, welche aber von geringem Kunstwerthe sind.
Auf solchen Bildern kommen die Initialen des Namens vor. Hammer
starb 1616.
25Ü7- Unbekannter Maler, welcher gegen Ende des 16. Jahr-
I H hunderts, oder noch später thätig war. In der Gallerie zu
' ' Schleissheim sind zwei Landschaften von seiner Hand. In
der ersten tauft der Apostel Philippus den Kämmerling der Königin
Gandace im Flusse, in der zweiten predigt der Täufer Johannes dem
Volke. Diese Bilder sind auf Holz gemalt und im kleinen Formate.
Sie könnten von Jörg Hammer herrühren.
2508. Jan Hacken-t, auch Hnckaert und Hakarth, Land-
IH schaftsmaler und Radirer, wurde um 1630 in Amster-
1 dam geboren, hielt sich aber längere Zeit in Süd-
deutschland und in der Schweiz auf , so dass in den Niederlanden
Seine Gemälde selten sind. In den Gallerien zu Berlin, Dresden und