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Rechts und links von dem zwischen I H stehenden Pyr sind sonnen-
ähnliche Sterne eingestochen. Dann kommen auch Blätter mit ausge.
schweiften Initialen vor.
Die ersten Abdrücke vor den Nummern gehören zu den Selten-
heiten. Die Platten der Hopfer blieben lange verborgen, bis sie endlich
David Funk in Nürnberg auf 230 Blättern abdrucken liess. Bei dieser
Gelegenheit wurden sie nummerirt, und daher fügt Bartsch die Num-
mern bei. Die Funldsche Ausgabe enthält noch sehr gute Abdrücke,
weniger zu empfehlen sind jene von den 91 Platten, welche Silberberg
in Frankfurt a. M. unter dem Titel „Opera Hopferiana" veranstaltete.
Es ist aber auch dieses Werk selten, da die Platten fast alle zu Grunde
gegangen sind. Man wollte diesem Meister auch Holzschnitte zu-
schreiben, nämlich die Titelbordüren zum Ptolomäus mit dem vorher-
gehenden Zeichen. Vgl. diesen Artikel.
Nachträge zum Peintre-graveur.
1) Der Kindermord nach Rafael, in Copie nach dem Stiche des
Marc Anton, mit dem Bäumchen (chicot, falcetta). Unten in der Mitte
ist das Zeichen und der Name IEBONIM VS HOPFFER. H. 7Z. 11 L.
Br. 11 Z. 1 L.
Diese Copie ist sehr selten, und sie wurde von Zani bezweifelt.
Passavant III. p. 291 nennt sie als kleines Blatt nach einer Mittheilung
des verstorbenen Direktors Rechberger in Wien. Börner besass ein
Exemplar, und überliess es der Sammlung des Prinzen Friedrich von
Sachsen.
2) Der hl. Christoph mit dem göttlichen Kinde. Er watet im
Wasser gegen links auf einen Baumstamm gestützt. Das Kind hält
mit der Linken die Weltkugel, und mit der Rechten stützt es sich
"auf den Kopf des Heiligen. Im Vorgrunde links steht der Eremit mit
Laterne und Rosenkranz, und gegen die Mitte zu bemerkt man das
Zeichen des Künstlers. H. 8 Z. Br. 5 Z. 10 L.
Diess ist eines der bessten Blätter des Meisters in A. Dürer's
Manier. R. Weigel, N0. 18,944.
2593. Jeronymns Hüpfer, der vorhergehende Meister, könnte auch
die Blätter gestochen haben, welche Bartsch XV. pag. 492
einem unbekannten Meister zuschreibt. Es handelt sich
WIößHii um Copien nach Agostmo Veneziano, oder einem anderen
italienischen Künstler, und es ist aus dem Artikel des J. Hopfer be-
kannt, dass dieser Meister italienische Vorbilder gesucht habe. Eines
dieser von Bartsch N0. 448_beschriebenen Blätter stellt einen Soldaten
vor, welcher auf den zu seinen Füssen liegenden nackten Mann einen
Hieb führt. Heinecke schreibt das unbezeiehnete Original dem Agostino
Veneziano zu, und auch Bartsch stimmt überein. Die gegenseitige
Copie trägt die Initialen] H mit der Jahrzahl 1530. H. 4 Z, 4 L,
Br. 2 Z. 10 L. Die zvirexte von Bartsch beschriebene Copie stellt zwei
Männer vor, welche einen enthaupteten Fürsten auf einer Art Thron
sitzend halten.
Ein drittes Bartsch unbekanntes Blatt stellt in einem Oval drei
Thiere vor, imoriginalseitiger Copie nach Marco di Ravenna, B. N0. 405.
Diese Thiere sind aus einem Basrelief entnommen. In der Mitte unten
stehen die Initialen I H. Durchmesser der Hohe 4 Z., der Breite
5 Z. 10 L.
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