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nouiter castigatü et emaculatä aditiöilrus. raris et invisis. necnan
cü tabularum in dorso jucunda ewplanatione Hoc bona menle
Lauretius Phrisius artis Appollinee doctor in lucem jussit prodire.
Dann folgt die Dedication des Thomas Aucuparius von Strassburg an
Dr. Laurentius Phrisius, mit der Schlussschrift: Vale Argentoraci ex
Edibus nostr-is Die X. Mensis Januarii. Anno Chri. MDXXIL, gr. fol.
Diese Ausgabe hat grosse architektonisch verzierte Titelblätter mit
Figuren, auf welchen unten eine 4 Z. 8 L. breite und 2Z. ä L. hohe
Vignette mit obigem Namenszeichen sich wiederholt. Oben enthält sie
auf schwarzem, mit Arabesken gezierten Grunde einen sitzenden Genius
zwischen zwei Füllhörnern. Im unteren Theile gehen rechts und links
vom Schilde Figuren in Laubwerk aus. Ausser den reichen Titel-
bordüren sind zur Illustration des Textes verschiedene Darstellungen
aus der Geschichte der Völker eingedruckt, wobei immer der Fabel
die meiste Rechnung getragen ist,' um das Auge durch das Ungewöhn-
liche zu crgötzen. Diese Oompositionen haben noch das Gepräge der
alteren Schule, nur in den Bordüren ist eine Hinneigung zu der
früheren Auffassungsweise des Hans Holbein zu bemerken. Die Buch-
staben IH können sich aber nicht auf diesen Meister beziehen.
Eine neue Auflage dieses Werkes erschien unter dem Titel: Claudii
Ptolomaei Geograpliicae Enarrationis Libri Octo Bilipaldo Pirck-
heymhero interprete Annolationes Joannis de Regio Monte in errores
commissos a Jacobo Angela in translatione sua. Argentorati, Joh.
Grieninger communibus Joh. Ifoberger MDXX V, gr. fol. Diese Aus-
gabe enthält dieselben reichen Titelbordüren. Man wollte sie auch
dem Jeronymus Hopfer von Augsburg zuschreiben, da sich dieser
Meister ebenfalls der Initialen I. H. bediente, wie aus dem folgenden
Artikel zu ersehen ist. Von diesem Meister sind nur Kupferstiche,
und Radirungen bekannt, und es ist nicht nachzuweisen, dass er auch
in Holz geschnitten hat. Ueberdiess lebte Jeronymus Hopfer von Strass-
burg ferne, und es ist daher anzunehmen, dass der Zeichner oder Form-
schneider in der genannten Stadt gelebt habe. Auf Hans Holbein können
wir nicht Rücksicht nehmen, da sich in der Zeichnung seineKunstrichtung
nicht ausspricht. Wir halten uns daher an Johannes Herbster, da dieser
damals in Strassburg thätig war, und I H gezeichnet haben könnte.
R, Weigel schreibt im Kunstkatalog No. 14,131 dem Hans Herbst
mit grosser Wahrscheinlichkeit die 19 Holzschnitte mit Leidensscenen
des Herrn in folgendem Werke zu: Der Passion oder dz lyden Jesu
Christi unsers herren, nach dem tewt der fyer Evangelisten, wie
jn dann der kochgelert Doctor Johannes Geyler von Keyserssberg
au Strassburg järlich gepredzgel hett. S. l. et a. , fol. Weigel sagt,
dass in diesen Bildern mehr das Phantastische der Elsassischen Schule
eines M. Schongauer und Hans Baldung Grien, als der Dürer'schen
Schule herrsche. Die Figuren sind etwas plump, die Köpfe etwas
gross, sonst aber kommen sie den Schaufeleiiüschen Holzschnitten
nahe. Das Werk erschien um 1510, und Herbst muss also damals
dem Bilderdienst noch gehuldigt haben. Da sich dieser Meister Herbst
oder Herbster in Basel im Hause des Johannes Oporinus, des Buch-
druckers, aufgehalten hat, so kann man annehmen, dass er auch
Zeichnungen für die Offizin desselben gefertigt habe. Die Druckwerke
des Oporinus sind gewöhnlich mit Holzsehnitten verziert, und man
könnte sogar vermuthen, dass der strenge Zwinglianer auch in Holz
geschnitten habe, da er keine Heiligenbilder mehr malen wollte. Man
nannte diesen Meister auch Hans Hirtz, im Basler Zunftbuche steht
aber Herbst, und unter seinem Bildnisse von Holbein Johannes Herbster.
Monogrammisten Bd. III. 61