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und geätzt sind. Das erste Blatt hat eine Tafel, zu deren Seiten
protilirte Masken, und umher ein reiches Blumengemenge von geist-
reicher Zeichnung. Auf der Tafel steht: Becueil de diicerses [leurs
du prinlems dernier mises an jour par J. H. 1653. Das zweite
Blatt enthält die Dedication unter einem Blumenbüschel: Presenle
A Monsieur David Micheel Joyalier par uns singuliere affection
pur autheur luy porte. Le dixhuilieme jour de Juin 1653. Das
achte Blatt zeigt die Mündung eines muschelartigen Gefässes mit hinein-
gesteckten Tulpen, Aquilejen und kleineren Blumen. Die Tulpen kehren
in den übrigen Blättern oftmals wieder, und erscheinen überall be-
sonders wohl gezeichnet. In einzelnen Blättern hat das Aetzwasser
Unordnung angerichtet.
Baron v. Rumohr glaubt, dass das schlechte Französisch und der
Name des Gönners nach Holland weise, und da er sich in dem H
auch ein kleines d dachte, so fiel er auf Johann David (Davidszoon)
de Heem. Er findet weder in den Formen der Vasentheile, noch in
der Zeichnung der Blumen, noch endlich in der Zeit von 1653 irgend
etwas seine Vermuthung Entkräftendes. Nur über die Gönnerschaft
des David Micheel möchte v. Rumohr bestimmteren Aufschluss finden,
um allen Zweifel zu beseitigen. Eben desswegen zählen wir den
Meister zu den Unbekannten.
R. Weigel bemerkt dazu, dass diese Blumenfolge mit den Blättern
des Johann Heel von Augsburg nicht zu vermengen seien, indem die
Folgen desselben mit Blnmenarabesken von 1664 und 1665 in Le Pautre's
Manier radirt sind. Das Zeichen des J. Heel besteht aus JHL, die
beiden letzten Buchstaben verschlungen. Das obige Zeichen nimmt
v. Rumohr für J H, man kann aber auch J HL lesen.
2494. Johann Hauer, Kupferstecher und Zeichner, geb. zu Alten-
7 b 15 burg gegen 1586, ist nicht mit Hauer von Nürn-
7677 berg zu verwechseln, über welchen wir oben No.1035
Nachricht gegeben haben. Man nennt den Alten-
ß burger auch Formschneider, die Bildnisse der sächsi-
' ' sehen Fürsten sind aber von Moses Thym nach
MWTKIO J. Hauer und einem I. II. geschnitten. Das Werk
hat folgenden Titel: Die Durchlauchligsle Hochgeborne Herzoge
zu Sachsen welche Ihr Recht, Regjalien elc. gegeben haben. Jezo
in ihrem Churfürslliclten Habil abgebildet und beschrieben durch
Ballhasar Menlzium, Poetam Caesareum. Wittenberg. In Verlegung
Zacharias Schür 1613. Dieses Werk enthält acht Bildnisse von
Churfiirsten, und das Portrait des Dr. M. Luther. Ein anderes Blatt
gibt das sächsische Wappen, und somit besteht es in 11 Blättern.
Auf Holzschnitten kommt das Monogramm mit der Jahrzahl 1618 vor.
Auch der Meister I. 12., und der Formschneider M. Thym fügten das
Zeichen bei. H. 10 Z. 4 L. Br. 6 Z. 10 L.
J. Hauer zeichnete aber auch noch andere Bildnisse zum Holz-
Schnitte. Das Monogramm mit der Jahrzahl 1611 steht auf jenem
des Daniel Sennertns Vrallaviensis Medicinae Doctor el Professor
Witlenbergae Aetatis Anno XXXIX. Oval. H. 6 Z. 8 L. B124 Z. 8 L.
Ein anderes Bildniss mit dem Monogramm und den Buchstaben M W hat
die Umschrift: Effigies Reverendi alq. Ewcellenlissimi Viri Joannis
Foersteri S. S. Theol. Doctoris et in Academia Witenbergensi Pra-
fessoris Ordinarii Anno MDCXIII. Aelalis Suae XÄQYVIII. Oval.
I-I.6Z.7L. Br.4Z.9L.
Christ, Monogtz-Erkl. S. 261, gibt das Monogramm mit der Jahr-
zahl 1612, und sagt, dass es auf kleinen radirten Blättern mit Figuren