GPP.
276.
4) Die Strohteppichverkäuferin mit dem Knaben, kl. 8.
5) Ein Tiroler, Figurenstudium, kl. 8.
6) Ein Ungar, ebenso, kl. 8.
276. Georg Pehaui oder Peoham. Gaetano Piocini, Giacomo
G]: GP Pietro Possenti und Giovanni Peruzzini wurden in neuerer
' Zeit als Trager dieser Zeichen verinuthet. Wir haben aber
schon im zweiten Bande No 565 darüber gehandelt, da man
die verschiedenen Monogramme in CPP zerlegt hat, was dem Augen-
scheine nach nicht richtig ist. Das Facsimile ist hier nach den radirten
Blättern genommen, auf welchen diese Zeichen vorkommen, es war
uns aber erst in der letzten Zeit die Autopsie möglich geworden. Wir
sind daher jetzt nicht beinüssiget, _den Stock II. N0. 565 zu wieder-
holen, sondern knüpfen niit dem obigemFacsimile unmittelbar an den
früheren Artikel an, in welchem wir Piccini, Possenti und Pefuzzini
zurückgewiesen haben.
Bartsch XIX. p. 183 wollte die Blätter mit den obigen Zeichen
einem unbekannten Schüler des Guido Reni zuschreiben, es sind aber
darin so wenig Anklänge an die Carraccrsche Schule, dass man auch
damit nicht übereinstimmen kann. R. Weigel und andere Chalcologen
sprechen sich daher mehr für den herzoglich bayerischen Hofmaler
Georg Peham oder Pecham aus, an welchen allerdings die Composition
einiger Blätter mehr erinnert, als an irgend einen anderen Meister
aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Wir haben auch unter den Ini-
tialen G P No. 249 über ihn gehandelt, und auf Blätter mit dem ge-
gebenen Zeichen hingewiesen, so dass hier ein "Supplement zu seinen
Radirungen folgt, wenn man annehmen will, dass er unter den obigen
Zeichen seinen Namen wirklich angedeutet habe. Wir möchten es
glauben, wenn der Künstler zugleich auch seine ausserdem kräftige
Manier in der Art geändert hat, dass die leicht und geistreich radirten
Blätter mit den gegebenen Monogrammen in technischer Hinsicht einem
anderen Meister zugeschrieben werden könnten. Die sicheren Blätter
des G. Peham sind stark geätzt, und nichts weniger als fein gezeichnet.
Sie erinnern an jene des Bartholomäus Reiter, seines Zeitgenossen und
Landsmannes. Die von Bartsch beschriebenen anonymen Blätter mit
Christus am Kreuze N0. 1, und dem Kampf des Erzengels mit dem
Dämon No. 2 sind aber nach unserer Ansicht nicht von Peham. Dem
Letzteren werden aber jetzt ziemlich entschieden die Blätter mit Her-
kules und Antheus, und der Venus mit dem Satyr zugeschrieben. Wenn
aber diese Radirungen von ihm herrühren, dann sind auch die anderen
sein Werk. Wir geben daher dieses Verzeichniss als Supplement zu
den unter GP beschriebenen Blättern. Der ganze Artikel ist als Re-
vision des früheren 1I.,No. 565 zu betrachten, da dort die Zeichen
nicht genau gegeben sind.
1) Herkules erdrückt den Antheus. Ersterer ist vom Rücken ge-
sehen, und zu den Füssen der Gruppe liegt ein anderer nackter Mann.
Links unten das Zeichen. H. 6 Z. 10 L. Br. 4 Z. 7 L. Freiizel,
Weigel und nach diesem Heller schreiben das Blatt dem Peham zu,
Bartsch 1. c. No. 3 einem unbekannten Schüler des Guido Reni, wie
die folgenden Radirungen.
2) Herkules tödtet den Centaur Nessus. Letzterer ist Ilinks bereits
niedergestürzt und zieht den Pfeil aus dem Rücken. Hinter dem rechts
sitzenden Heros steht Dejanira. Unten gegen die Mitte das Zeichen.
H.'5 Z. 6 L. Br. 6 Z. 11 L. B. N0. 4.
3) Apollo und Marsyas, ersterer stehend in Mitte des Blattes,
wie er dem Bocksfüssler die Haut abzieht. Links hinter Gebüch sind
zwei Satyre, und unten das Zeichen. H. 5 Z. 3 L. Br. 8 Z. B. N0. 5.