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2426-
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2426. Johannes Gtltliläger,lMiniaturmaler, ist delr Trägher dieser
nitia en, welche aber nic t a s acsimi e
J- C- 148-1 zu betrachten sind. Dieser Meister wurde
erst in neuester Zeit durch den Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit
von Frhrn. v. Aufsess 1853 No. 2 bekannt. Im germanischen Museum
zu Nürnberg sind von Gutlinger zehn Miniaturen aus einem lateini-
schen auf Pergament geschriebenen Plenarium, welche sich durch
Schönheit der Composition, sowie durch Eleganz und Geschmack der
Ausführung auszeichnen. In der Zeichnung erinnern sie an die Weise
des Martin Schön, doch bleibt Gutlinger hinter dessen Vollendung
zurück. In der Farbengebung aber beweist er eine Feinheit, dass er
darin einzig dastehen möchte. Der Künstler beabsichtigte eine eigent-
lich malerische, pittoreske Wirkung, wie sie in jener Zeit gewöhnlich
nicht gesucht wird. Auf den meisten Blättern nimmt die Malerei den
ganzen weissen Raum des Pergaments ein. Die figürlichen Darstell-
ungen sind im Anzeiger nicht beschrieben , aber über die Behandlung
des Goldes und der Farben ist Ausführliches zu lesen. Besonders
hervorgehoben ist nur die Darstellung der Himmelskönigin mit weib-
lichen Halbüguren in sechs von Blumengewinden gebildeten Medaillons.
Auf einem dieser Bilder steht auf dem gewundenen Blatte einer Blume:
C. Johan W. nes Gut 1487 linger. Die Trennung des Namens und
die Einschiebung der Jahrzahl kommt von der Windung des Blattes.
Auf einem anderen Blatte stehen die Initialen J. G. C. W. 1487. Der
Berichtgeber in dem erwähnten Anzeiger glaubt, dass der Künstler
der Familie der Gütlinger oder Giltlinger in Augsburg angehöre, da
auf einem Blatte die hl. Afra mit den Wappen des Klosters zum
hl. Kreuz in Augsburg dargestellt ist. Im alten Haudwerksbuche der
Stadt kommen aber nur zwei Maler Gumpold Giltlinger vor, wovon
der eine 1522, der andere 1547 starb. In diesem Jahre starb auch
ein Florian Giltlinger. Der Miniaturmaler Johannes Gutlinger lebte
wahrscheinlich ausserhalb Augsburg. Die Initialen C. W. bedeuten
vielleicht Civis Werdensis.
Jean Gaspard de Marsy, Bildhauer von Cambray, welcher
1681 in Paris starb, verzierte mit anderen Collegen
I g dßvß. die kleine Gallerie des Louvre. Saint-Andre hat
diese Decorationen nach Zeichnungen des Ch.le Brun
in Kupfer radirt und gestochen, und auf Blättern des Werkes kommen
die gegebenen Buchstaben vor.
2428. Melchior Geldorp, Bildnissmaler in Cöln, war um 1610
bis 1640 thätig. Er war ein Verwandter oder der
Sohn des Geldorp Gortzius, mit welchem er bei
Brulliot I. No.1854 verwechselt wird. Dieser Schrift-
steller fand das erste Zeichen mit der J ahrzahl 1612
MP1 auf zart voäendeten Bildnisäen. räiich Merlo nennt
i t aber das zweite onogramm, un ein iesem ähnliches,
ligililifhleltsvläh äggiieigtes Zeichen, welches demnach für M G F gelten soll.
Merk) nennt das Bildniss eines Geistlichen mit dem Monogramme und
dem Beisatze: Anno 1_6'15_J Aetatis 59. Dieselbe Bezeichnung trägt
auch ein weibliches Bildniss von 1618. Spätere Bildnisse sind von
1627 und 1637 , alle auf Holz gemalt. Abraham Hogenberg stach
nach ihm das Bildniss des Herzogs Wolfgang Wilhelm Pfalzgrafen
bei Rhein und Herzogen in Bayern zu Pferd, gr. fol.