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2386-2389.
PVLCHRIVS PENIA TOASA. Auf den Säulen sieht man zwei Wap-
penschildchen des Buchdruckers. H. 43A, Z. Br. 3 Z. Diese Vignette
ist auf den Titeln der Werke aus der Ofiizin des J. Gennep einge-
druckt, und von Anton Woensam von Worms geschnitten.
Gennep besass auch Zierleisten zu Titeleinfassungen, in welchen
der gegebene Schild mit der Scheere vorkommt. Eine solche stellt
im unteren Abschnitt die liegende Figur des Jesse vor, und von diesem
Stammvater gehen beiderseits Ranken empor, welche die Brnstbilder
der Vorfahren des Zacharias und der Anna. tragen. Zwischen den
beiden obersten Paaren bemerkt man die halbe Figur des leidenden
Heilandes. Unten rechts und links oberhalb des liegenden Jesse sind
zwei Wappenschilde, in dem einen das Wappen von Cöln, in dem
anderen die Scheerc mit I G. Wir finden diese Titeleinfassnng ange-
wandt zu: Alle Handlung-und Session des Allgemeynen imd Christ-
lichen Concilij zu Trent Verleutscht und getruclrt im jar
M. D. LVIIII. zu Cöllen bey Jaspar Gennep; dann zu: Prototypum
Veteris Ecclesiae. Colon. Jasp. Gennepaeus 1547, fol.
I 2386. Jehan van Ghelen, Buchdrucker zu Antwerpen um 1546
bis 1564, bediente sich eines Signets, welches das
gegebene Zeichen in einem ausgeschweiften Schilde
enthält. Dieser Schild hängt an einem Baume, und
wird von zwei aufrecht stehenden Hunden gehalten.
Der Baum ist an der Krone abgeschnitten, und am
Fusse desselben sitzt ein Hase. Die grosse Vignette
ist 3 Z. 8 L. hoch, und 1 Z. 9 L. breit. Eine
zweite einfach geschnittene Vignette mit denselben
Thieren und dem Schilde hat in der ovalen Einfas-
sung die Legende: NVNQVAM POLLVTA FIDE.
H. 3 Z. 6 L. Das kleine Signet ist nach dem gros-
sen copirt. H. 2 Z. 4 L. Br. i Z. 9 L. Van Ghelen war königlicher
Buchdrucker. Sein Bildniss ist in Holzschnitt vorhanden.
2387. Johann Grünenberg oder Grünberger, Buchdrucker in Wit-
tenberg, gab den aus seiner Offizin hervorgegangenen
Werken in Holz geschnittene Titeleinfassungen bei,
und druckte auf solchen auch das aus G I bestehende
Monogramm II. N0. 3098 ein. Dann bediente er sich auch einer
Schlussvignette mit den Initialen IG. Sie stehen oberhalb eines Berges
oder Hügels, welcher zum Theil mit Kräutern bewachsen ist. Wir
finden diese Vignette in Dr. M. Luther's Decem praecepta. Wüten-
bergae, J0. Viridimontanus (J. Grünenberg) 1518, 4._ Kleiner und
weniger alterthümlich sind die Initialen in der Titeleinfassung zu:
Auf des bocks zu Leypezck Antwurt. Wittenberg 1521, kl. 4.
2388. Unbekannter Zeichner, welcher um 1554 zu Freiberg in
Meissen lebte. Er war vermnthlich Bergmann, und zeich-
nete als solcher den Plan der genannten Stadt, welcher
X für S. Münstefs Cosmographey in Holz geschnitten wurde.
15' 4- Oben steht: Die Statt Freiberg in Meyssen gantz kunst-
I lieh vnd schön abcontrafehtet, und rechts unten bemerkt
man das Künstlerzeichen. H. 7 Z. 6 L. Br. 11 Z. Dieser
man in Vogelansicht wurde auch der späteren Ausgabe der Cosmo-
graphey von 1572 beigegeben, und kommt noch in jener von 1628 vor.
2389. Der unbekannte Kupferstecher mit diesem Zeichen wurde
unter H G N0. 963 eingeführt, weil unsere Vorgänger ein aus
diesen Buchstaben bestehendes Monogramm vermutheten. Wir
lesen IG, verweisen aber auf den angezogenen Artikel No.963.