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2378-
2378. Jean de Gourmont, Zeichner, Kupferstecher und Form-
schneider von Lyon, ist schon N0. 5 dieses Bandes ein-
E ß 35' geführt, und wir verweisen daher auf jenen Artikel.
" ' Bei dieser Gelegenheit müssen wir aber auf eine Notiz
ALION ä über Jean de Gourmont von Passavant in Naumann's
7 Archiv für die zeichneuden Künste VII. S. 92 eingehen.
Passavant gibt zwei der gegebenen Monogramme mit dem Worte ALION,
und bemerkt, dass der Verfasser des Artikels N0. 5 dieses Werkes
ungewiss geblieben sei, ob diese Zeichen dem Jean de Gourmont an-
gehören. Dieses war keineswegs der Fall; ich habe diese Monogramme
entschieden dem Jean de Gourmont zugeschrieben, und dasselbe Werk
genannt, aus welchem Passavant seine Erklärung zum Theil geschöpft
hat, nämlich die Sacra Parisiorum Ancora 1587. Ich habe sogar
noch mehr hinzugefügt, als Passavant, wie an der betreffenden Stelle
zu ersehen ist. Einiges Bedenken äusserte ich hinsichtlich eines zwei-
ten Monogrammes, welches aus DIG besteht, wie II. N0. 1110 zu er-
sehen ist. Dieses letztere Zeichen schrieb ich ebenfalls dem Jean de
Gourmont zu, aber mit der Bemerkung, dass der Künstler mit dem
Monogramme gewechselt haben müsse, wenn man nicht annehmen wolle,
dass Jean de Gourmont aus Lyon ein anderer Meister sei. Dieses
ist nicht der Fall, sondern beide Monogramme, jenes II. No.1110 und
jenes III. N0. 5, resp. das oben gegebene, gehören einem und dem-
selben Jean de Gourmont an. In Lyon nannte sich der Künstler ein-
fach Jean Gourmont, nachdem er aber zu Paris in den Adelsstand
erhoben war, componirte er ein anderes Monogramm, in welchem auch
das Prädicat de ausgedrückt ist, und diess ist das Zeichen II. N0. 1110.
Die Blätter, welche Passavant nachträglich nennt, sind schon früher
in meinem Artikel II. N0. 1110 beschrieben, und das Mouogramm ist
nach dem Originale faesimilirt. Das Blatt mit Vulkan am Ambos, mit
einem der obigen Zeichen, welches Passavant ebenfalls als Supplement
zu Bartsch und Robert-Dumesnil nennt, haben wir ebenfalls III. No.5
beschrieben, und wir verweisen daher nur auf die Artikel II. N0.1110
und III. N0. 5. Hinzufügen könnten wir einen grossen Holzschnitt
mit den anatomischen Figuren eines Mannes und einer Frau in Anf-
klappung: Paris, J. de Gourmont 1585. Die Darstellung umgibt Text, fol.
2379. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts thatig war. Wir haben ihn schon
ßßz! unter G J III. N0. 9 eingeführt, da der Buchstabe J durch
das G reicht, und wir verweisen daher hinsichtlich der Blätter mit
diesem Seichen auf den angezeigten Artikel. Von Jean de Gourmont,
dem vorhergehenden Meister, ist keine Rede.
238i). J. Gute, ein Bäcker in Berlin, übte um 1736 die Form-
schneidekunst, und man rühmt ihm nach, dass seine Arbeiten
ß nicht zu den schlechtesten gehören, obgleich seine Figuren viel
zu wünschen übrig lassen. In dem Werke von Müller und Küster:
Altes und neues Berlin. Berlin (1737), f0l., ist die Titelvignette mit
dem von Laubwerk umgebenen preussischen Adler mit dem Mono-
gramme versehen. Auf einer anderen Vignette mit der von Laubwerk
und Blumen umgebenen Sonne stehen die Buchstaben IHG, welche
sich ebenfalls auf den Berliner Bäcker beziehen dürften. Diese Vig-
nette ist sehr gering.
2381. Jean Griffier, Landschafts- und Genremaler von Amsterdam,
ist schon unter GJ N0. 10 eingeführt, und wir verweisen zu-
ü nächst auf jenen Artikel. Das gegebene Zeichen findet man
auf Gemälden des Künstlers, besonders auf Landschaften und