GPF.
269
271.
2) Das Bildniss des Meisters in späteren Jahren, Brustbild in
einer Landschaft. Sehr seltenes Blatt, 4.
3) Die Landschaft mit der Hirtenfamilie. Im Vorgrunde ruht eine
Kuh, und daneben sitzt ein Weib mit dem Kinde auf der Erde. Der
Hirt spielt mit dem Hunde, und hinter ihm wendet ein sitzender Mann
den Rücken. Im Grunde links sind Felsen, in der Mitte eine Ruine,
und rechts einige Hügel. Vorn an der Terrasse: G. P. Ermels fe. 1697.
4) Die Landschaft mit dem Stier. Letzterer steht in Profil nach
links gewandt, und zu seinen Füssen ruhen zwei Schafe. Links bei
architektonischen Fragmenten sitzt eine junge Bäuerin nach dem Bullen
gewandt. Im Mittelgrunde erhebt sich ein Baum mit den Aesten in
den oberen Plattenrand. Rechts vorn an der Terrasse: G. P. Ermels fe.
1697. H. 4 Z. 4 L. Br. 5 Z. 10 L.
Diese beiden Landschaften kommen im Künstler-Lexicon unter den
Blättern des Joh. Franz Ermels vor, und wir nahmen Anstand wegen
der Jahrzahl, da J. F. Ermels 1693 starb. Der sogenannte Vetter Er-
mels war uns früher nicht bekannt. Seine seltenen Landschaften er-
innern an H. Roos.
269. Gerrit Peeters, Maler und Radirer, welcher um 1590-1610
0a" t in Amsterdam thatig war, erscheint im zweiten
9-5 anal"? Bande N0. 527 mit einem aräscheinlich aus C P
ebildeten Monogramme, un N0. 556 tritt er
GWjfjkZi äit dem Namen auf, doch wieder, dass man eher
C Petrjy" und C Petr, als G Petri etc. lesen kann. Auf ein Blatt mit
der ersten Schrift macht Brulliot III. No. 483 aufmerksam, schreibt es
aber der Composition nach irrig dem Peter Candito (de Witte) zu. Es
stellt eine Gesellschaft von jungen Leuten beiderlei Geschlechts in
einer Landschaft vor. Sie sitzen am Tische, und horchen auf den rechts
vom Rücken gesehenen Clavierspieler. In der Mitte unten steht der
obige Name mit dem Beisatze: Cornelius Galle sculp. Phils. Galle
ezz-cud., und im Rande liest man: Tranquillam earpertes curarum
vitam etc. H. 8 Z. 1 L. und 10 L. Rand, Br. 11 Z. 4 L. Im zweiten
Bande N0. 556 haben wir unter dem Namen CPetrj eine im k. Cabinet
zu München vorhandene Zeichnung ähnlichen Inhalts erwähnt, und
bemerkt, dass von dem bayerischen Hofmaler Peter Candito keine Rede
seyn könne. Ueber G. Peeters vergl. daher II. N0. 527 und 556.
270. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts thätig war, und noch um 1710 lebte.
E ä Nach Brulliot I. N0. 2237 findet man das zweite Zeichen
4 M auf mittelmassig gestochenen Bildnissen, wir kennen aber
nur ein Blatt mit dem ersten Monogramme, in welchem der Buchstabe
F deutlich ausgedrückt ist. Es enthält das Bildniss des Arztes und
Professors Dr. Carl Musitano, Aetatis suae annorum LXIII. Möhsen
sagt, dass dieses Bildniss zu Musitands Liber de morbis mulierum
gehöre. Der Arzt starb 1714, und 1716 wurden in Genf seine sammt-
lichen Werke in zwei Foliobänden gedruckt. Sein Bildniss ist 7 Z.
10 L. hoch, und 5 Z. 7 L. breit.
271- Gaspar Osello, genannt Gaspar Patavinus, kommt in
G P F den beiden vorhergehenden Banden an verschiedenen Stellen
' ' ' vor, und hier haben wir es noch mit zwei Kupferstichen
nach Federigo Zuccaro zu thun. Das eine Blatt stellt eine allegorische
weibliche Figur mit dem Füllhorn und zwei Kinder vor, das andere
den Leichnam des Herrn im Grabe von einem Engel gehalten. Links
am Steine im zweiten Blatte steht: mc IACVIT NOSTRA CAVSA m. m.