2299-2300.
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lutitia Coeli Et P-vllos Corcorum. Angewandt zu A. Copi Syniawis
Historiae Eeangelicae. Locanii, Joh. Fauler Anglus 1572, 4.
2299. Der iiorentinisohe Goldschmied, welcher durch die Initialen
I F .I. F. seinen Namen andeutete, wird zuerst von Christ
' ' ' (Monogr. Erklärung S. 258) eingeführt. Dieser Schrift-
FIÜRENTIN steller sagt, der Künstler habe um 1540 Blätter ge-
QREFL F_ stechen, welche in der Zeichnung au vGiulio Romano
M.D_XLII_ erinnern. Den Namen des Meisters I. h. konnte Christ
nicht herausfinden, ei macht aber auf Kupferstiche
aufmerksam, welche Ich. Franc. Fiorentino bezeichnet sind, und
nach seiner Ansicht von dem fraglichen Goldschmiede herrühren könn-
ten. Aus den beiden ersten abgekürzten Namen der Inschrift dieser
uns unbekannten Blätter macht Malpe I. p. 257 einen Johannes Franc,
und dieser Name ging auch in die Monogrammenwerke von Brulliot
und Heller über. Weiter wurde dann ein Johannes Franciscus Flo-
rentinus herausgebildet Malpe wollte wissen, dass sein Goldschmied
Jean Franc 1510 zu Florenz geboren worden sei, wir glauben aber,
dass diese Angabe des Grundes entbehre. R. Weigel, K. K. N0. 12,499,
möchte mit Zani den Meister I. F. mit dem Goldschmiede und Me-
dailleur Girolamo Faccioli oder Fagiuoli in Verbindung bringen, da
Vasari denselben Kupferstecher nennt; allein dieser Meister stammt
aus Perugia, und wird sich daher nicht Fiorentino, d. h. einen Flo-
rentiner genannt haben. Es kann aber auch von Jacobus Francia keine
Rede seyn, da dieser aus Bologna stammt. Auf einem Gemälde der
Pinakothek in Bologna steht: I. I. FRANCIA AURIF. BONON. FE.
MDXXVI. Wir haben also für den Goldschmied noch keinen
sicheren Namen.
Die obige Inschrift ündet man auf einem Kupferstichc, welchen
Bartsch XV. p. 502 beschreibt. Er stellt die Vermählung des Ver-
tumnus und der Pomona vor, welche beide nackt auf einem Ruhebette
sitzen. An den Stufen des letzteren sind Amoretten vertheilt, und
hinter dem Bette hält ein solcher die Krone über die Verlobten. Eine
junge Nymphe setzt die Blnmenvase auf den in Mitte des Blattes sich
erhebenden Altar, und_ rechts erscheinen andere Frauen mit Vasen
und Körben, welche mit Blumen und Früchten gefüllt sind. Iii_der
Luft schweben drei Amoretten, und den Grund schliesst eine reiche
Architektur ab. Links neben_einer Säule steht Jupiter mit dem Blitz-
strahle und dem Adler zu seinen Füssen. Am Altare ist die Inschrift
des Künstlers, und 1m Rande stehen acht italienische Verse. H. 8 Z.
8 L. Br. 14 Z. 7 L.
Die Composition dieses Blattes schreibt man dem Baccio Bandinelli,
und vielleicht mit noch mehr Recht dem Jacopo Pontormo zu. Man
findet auch eine Copie des Stiches in der Weise des Enea Vico. Iii
dieser Nachbildung ist am Altare ein Täfelchen. mit der Adresse:
EXCD ANT. SAL. 1.5.4.2. _Im späteren Drucke ist die Adresse
Salamancak auch rechts unten eingestochen. Von den Versen im Rande
sieht man zuletzt nur mehr Spuren.
230i). Jacopo Fraiioia, Maler und Goldschmied, der Sohn des
aio- Francesco Francia (Raibolini) von Bologna,
{r o soll die Blätter gestochen haben, auf welchen
die Initialen I F vorkommen. Bartsch XV.
er I p. 455 beschreibt sechs Blätter, worunter aber
1 I _ nur Zwei. mit I F gezeichnet sind. Früher legte
man diese Kupferstiche dem Marc Anton zu, welche dieser nach Zeich-
nungen des Francesco Francia gestochen haben sollte, Bartsch schied