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begab sich Panneels nach Frankfurt, was hier bemerkt ist, weil Merlo
es tadelt, dass ich im Künstler-Lexicon die Route verkehrt angegeben
habe. In dem erwähnten Lexicon sind 34 Blätter von seiner Hand ver-
zeichnet, bis anf zwei nach Rubens radirt. Darunter ist auch jenes
mit der Bezeichnung: G P fec. in aqua forli MDCXXX. Es stellt die
Herodias mit dem Haupte des Johannes auf einer Schüssel, und ihre
Magd mit dem Leuchter vor. H. 5 Z. 5 L. Br. 4 Z. 7 L. Die Ab-
drücke mit der Adresse des Franz van den Wyngaerde sind die spä-
teren, indem der Künstler die Platte nach Antwerpen zurückbrachte,
wo er starb. Sein Todesjahr ist aber unbekannt.
262- Giaoomo Palme jun., Maler und Radirer, geb. zu Venedig
g? 1544, gest. 1628, ist durch zahlreiche Werke bekannt, und
auch durch eigenhändige Radirungen, welche Bartsch XVI.
p. 286 beschreibt. Dieser Schriftsteller kennt aber das Blatt mit den
gegebenen Initialen nicht, und daher scheint es selten zu seyn. Der
Künstler stellte zwei junge Faune vor, wie sie eine Vase bekränzen.
Links liegt eine Vase auf dem Boden , und rechts unten stehen die
Buchstaben GP. H. 5 Z. 1 L. Br. 2 Z. 9 L.-
263- Jan Peeters, Landschafts- und Seemaler, geboren zu Ant-
9 T werpen 1624, malte in der Weise seines Bruders Bo-
'V'WMP4I naventura, und gehört zu den trefflichen Künstlern
seines Faches, wenn er auch letzterem, nicht ganz
gleichkommt. Er malte Marinen, Ansichten von Städten an Küsten
und Flüssen, und fügte gewöhnlich eine reiche Staiiage von Figuren
bei. Im Museum zu Antwerpen ist eine Ansicht dieser Stadt, vor
welcher sich eine grosse Masse von Menschen auf dem Eise bewegt.
Lnkas Vorsterman jun. stach nach seinen Zeichnungen drei Folgen
von" Ansichten am mittelländischen Meere, vom Archipel und am
schwarzen Meere, und dann von Candien und Malta. Sie erschienen
1664 und 1665 unter italienischen Titeln, qu. fol. Auch W. Hollar
stach Ansichten nach J. Peeters Zeichnungen, qu. fol. Das grössie
Blatt, ein Sturm an der Küste von Grönland, ist von J. Bacheley1757.
Die Verleger seiner Blätter waren Jan Meyssens und Jakob Peeters.
Der Künstler starb 1677, und daher ist er von einem anderen Jan
Peeters zu unterscheiden, welcher sich um 1'700 durch Landschaften,
Ansichten von Gartenanlagen mit Gebäuden 8m. bekannt machte.
"J. Peeters soll auch Landschaften radirt haben, er zeichnete aber
wohl nur ein einziges Blatt GP (Giovanni Peeters). Es ist diess eine
sehr seltene Landschaft mit Jupiter und Calisto, ersterer-unter der
Gestalt der Diana vor der Nymphe knieend. Rechts sieht man hohe
Felsen mit Bäumen, und 1m Rande steht: Culisto A Jove Compr-i-
mimr. G. P. invenit et Feczt. Jüan. Meyssens ecwudw qu. fol. Dieses
Blatt schreibt R. Weigel, Kunstkatalog N0. 11,040 dem J. Peeters zu.
Auch Brulliot, App. II. N0. 124, hatte durch lhll Nachricht, dass die
II. N0. 1070 erwähnte Landschaft mit Jupiter und Calisto nicht von
Guillaume" Paneels,-s0ndern von J. Peeters sei. Man könnte aber den-
noch zweifeln, ob das Blatt von diesem Künstler herrühre, da Brulliot
bemerkt, dass es in Zeichnung und Radirung an Willem van Nieulandt
erinnere. Diesem Meister steht ein anderer G. Peeters nahe, wahr-
scheinlich Gillis Peeters, welcher für das Rathhaus in Antwerpen die
Schlacht von Galloy malte. Den Namen eines G. Peeters und die Jahr-
zahl 1619 u. s. w. findet man auf Landschaften mit Felsen, Bäumen,
Figuren und Thieren, und von ihm könnte die Landschaft mit Jupiter
und Calisto ebenfalls radirt seyn. Gerrit Pieters (II. N0. 527) scheint
"nicht in Berührung zu kommen. Vgl. auch den folgenden Artikel.