IDV-IE.
2248-
2251.
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folgenden Blätter enthalten ein Lobgedicht auf den Autor, und eine
Erklärung der Schriftplatten in einer Einfassung mit Cariatyden, Ge-
nien u. s. w. Auf dem ersten Blatte ist unten ein verziertes Medaillen
mit einem gekrönten Herz, mit Schreibinstrumenten und mit der In-
schrift: I VAN. DE. YCIAR YIVAIV. DE. VINGLES. Neben dem
Medaillon steht: MF. 1550. Auf der Rückseite kommt Yciar's Name zum
zweiten Male vor. Vingles ist aber durch IDV angedeutet. Nach
den Textblattern folgen die verschiedenen Schriftmuster, und dazwischen
sind auch Blätter mit Erklärung in Einfassungen vermischt. Das
obige Zeichen mit dem gekrönten Herz kommt nur einmal vor. Die
Initialen stehen aber auch in einem Buche, welches ein knieender
Knabe halt. J. de Yciar gab dieses Schriftbuch 1550 in einem Alter
von 25 Jahren heraus, und daher muss Breitkopf (Versuch über den Ur-
Sprung der Spielkarten 8m. III. S. 38) im Irrthum seyn, wenn er eine
Ausgabe von 1529 annimmt. Die Schriften sind aus alten spanischen
Manuscrilaten und aus solchen Druckwerken entnommen, und nicht
Copien der italienischen Schreibwerke. J. de Yciar wird sie wohl ge-
ordnet haben, es fragt sich aber, ob er im Stande war, dieselben in
Metall zu schneiden. Dafür, und für die Borduren muss daher J. de
Vingles eintreten. Letzterer ist ohne Zweifel auch der Träger des
Zeichens I. N0. 2097. Es scheint aus bV zu bestehen, man kann
aber auch IDV lesen. Dieses Zeichen kommt auf einem Holzschnitte
von 1545 vor.
2248. Jan des Vos aus Friesland, Goldschmied und Modellirer,
l D V stand in Diensten des Kaisers Rudolph II., und soll sich
' auch im Stempelschneiden versucht haben. Man schreibt ihm
die Denkmünzen auf die berühmten Occonen zu, deren Verwandter de
Vos war. Die Medaille mit dem Bildnisse des Occo Adolph VII. zeigt
ein aus IDV gebildetes Monogramm.
2249. Jean Duvivier, welcher 1761 als Stempelschneider starb,
I D VIV zeichnete auch I. D., und daher kommt er bereits unter
' ' ' diesen Initialen vor. Eine Medaille mit der Abbreviatur
des Namens enthalt das Bildniss des Arztes J. B. Boyer 1756.
225i). JnStllS de Waal, Kunstliebhaber, war Mitglied der St. Lu-
W kas-Gilde in Utrecht, und starb 1800. Er hinterliess
J- D' ' fecm Zeichnungen mit verschiedenen Ansichten, und ver-
suchte sich auch im Radiren. Ein Blatt mit den Initialen des Namens
führt eine Dorfansicht vor den Blick. Die Kirche mit ihren Thürmen
ist von Bäumen umgeben, und links steht ein Herrenhaus, in dessen
Feldflur Vieh weidet. Im Vorgrunde bemerkt man Schiffe und ein
beladenes Boot auf dem Flusse, welcher vom Dorfe herkommt. Nach
letzterem zu geht ein Mann, qu. S.
2251. Josias English, Kupferstecher, trat gegen 1654 zu Morlake
w, C, in Surrey auf, und ahmte dem Wenzel Hollar nach.
lilß-zßgßoic. Man findet Bildnisse von seiner Hand, welche zwar in
der Arbeit jenen des W. Hollar nicht gleichkommen, aber in England
dennoch in hohen Preisßll Stehcn- So wurde das Portrait des William
Dobsou, welches ziemlich geistreich radirt ist, in der Auktion des
M. Sykes mit 3 i. 5 Sh. bezahlt. Im Drucke vor der Adresse des
Th. Bowlett fehlt das Zeichen des Künstlers, und in diesem erreichte
das Blatt den bemerkten Preis. English stach auch etliche historische
Blätter. Wir finden ein Blatt mit der Venus erwähnt. Mit dem Mo-
nogramme, der Abbreviatur Josias Eng fec., und dem vollen Namen
sind mehrere Blätter nach Francis Gleyn bezeichnet, auf welche wir