Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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2170- 
4217i. 
2170. lgnaz Dillis, Zeichner und Radirer, der Bruder des he- 
kannten Georg von Dillis, geh. zu Giebing in Oberbayern 1772, 
9790- hatte entschiedenes Talent zur Kunst, starb aber 1808 als 
Forstmeister in München. Er hinterliess etliche schön radirte Blätter, 
welche theils mit dem Namen bezeichnet sind. 
i) Ein Bauer auf dem Felde mit zwei Pferden am Pfiuge. Mit 
dem Zeichen, qu. 12. 
2) Landschaft mit einem runden Tempel am See, rechts eine ab- 
gebrochene Säule. Mit dem Zeichen, 1790, kl. qu. 12. 
3) Landschaft mit einem Weihe, welches nach dem Grunde zu 
schreitet, wo sich eine Kirche mit spitzigem Thurme zeigt. Mit dem 
Zeichen, qu. 12. 
4) Landschaft mit einem Manne neben der Hecke. Ignalz Dillis f., 
u. 12. 
q 5) Eine vor dem Altare knieende Frau. Mit dem Namen, kl. 8. 
6) Ein runder Tempel in Gehüschen, ohne Einfassungslinien, qu. 32. 
2171. Der unbekannte Formsthneider ID arbeitete gegen Ende 
{wir 4 des 15. Jahrhunderts eines jener Werke aus, welche schon 
früher unter dem Titel der Ars moriendi ins andächtige 
Ü! 30 ' Publikum gekommen waren. Die späteren Produkte dieser 
Art sind nur als Copierreines älteren Werkes mit zahlreichen Ab- 
weichungen zu betrachten, und diess ist auch mit der Ars moriendi 
des Meisters I D der Fall. Man kennt aber bisher kein vollständiges 
Exemplar. Es müsste 11 Blätter mit Bildern haben, da die alte Aus- 
gabe aus so vielen besteht. Eine solche Original-Ausgabe besitzt Herr 
T. 0. Weigel in Leipzig, das schönste aller vorhandenen alten Bilder- 
bücher. Zwei Blätter von der Hand des Meisters I D von ziemlich 
roher Bearbeitung befinden sich in der Sammlung des Fürsten von 
Wallerstein im Schlosse zu Mahingen. Durch die Güte des Direktors 
Hrn. Baron v. Löiiielholz können wir die Beschreibung derselben gehen. 
Auf der Rückseite ist gedruckter Text. H. 5 Z. 8 L. Br. 4 Z. 5-6 L. 
i) Der Sterbende gegen rechts gekehrt blickt zum Cruciüx empor, 
und vor ihm steht der gute Hirt mit drei Frauen. Das Teufelchen 
auf der anderen Seite des Bettes hält den Spruchzettel: Quirl faciam, 
während ihn der Engel durch den Spruch: Non sis auarus, ermahnt. 
Zu den Füssen des Bettes hält ein Engel mit dem ausgebreiteten Tuche 
einen Mann und eine Frau ab, und von seinem Munde aus geht der 
Spruchzettel: Ne intendas amicie (sic). Auf der Rückseite ist Text: 
Temptclttio dyabbli de auaricia. Quinte Temptatio. Dann folgen 
22 Zei en. 
2) Der Sterbende gegen links gerichtet, wie ihm ein Mönch die 
Kerze in die Hand gibt. Einer der hinter dem Kopfkissen stehenden 
Engel nimmt die Seele als kleines nacktes Kind in Empfang. An das 
rechts errichtete Cruciiix mit Maria und Johannes reihen sich rechts 
und links Heilige. Am Bette des Sterbenden nach rechts hin bewegen 
sich Teufel in mannigfaltiger Stellung mit Spruchzetteln: Spes nabis 
nulla; Animam omisimus; Heu insamfo; Furore cösumor; Confusi 
sumus._ Auf der Rückseite ist Text: Bona inspiratio angelt" contra 
auarzczam. Carttra guintam temptationem. Dann folgen 32 Zeilen. 
Ob der Meister .D. alle Vorstellungen der alten Ars moriendi 
copirt hat, 1st noch nicht ermittelt. Die erwähnten Blätter sind Copien 
der Original-Ausgabe. Das zweite stimmt mit dem Facsimile in WeigePs 
Aehrenlese auf dem Felde der Kunst. I. Leipzig 1841. T. O. Weigel 
besitzt ein Exemplar in 24 Blättern mit den weissen Rücken zusammen- 
geklebt. Es enthält 11 Holzschnitte, und zu Anfang und Ende ein einzelnes 
bedrucktes Textblatt. H. 7 Z. 11 L. bis 8 Z. 3 L. Br. 5 Z. 8 L. bis 6Z.
	        
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