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8) I-Ierkules und Antheus, oder der Kampf nackter Männer, wovon
der dritte zu Boden liegt.
9) Venus mit Amoretten und der gebändigte Satyr.
Diese beiden Blätter schreibt Frenzel, Catalog Steruberg III. N0. 1610
und 1611, dem Georg Pecham zu. Ihm folgt auch I-Ieller, Handbuch
2. Auflage S. 521, mit der Bemerkung, dass Bartseh XIX. p. 184 die-
selben irrig einem Schüler des Guido Reui zusehreibe. Man kann in-
dessen nur muthmasslich für G. Pecham stimmen, wenn angenommen
werden will, dass dieser Künstler von der ihm eigenthümlichen Manier
auch einmal abgegangen ist. Die Blätter sind nämlich sehr leicht und
geistreich radirt, und stimmen in dieser Hinsicht wenig mit den übrigen
Radiruugen des Künstlers. Auch sind sie nich-t G P bezeichnet, sondern
GPP in der Art, dass der G von C unterscheidende senkrechte Strich
zugleich ein kleines P bildet. Wirkommeu daher unterG PP daraufzurück.
10) Die Ansicht von Grätz in Steyermark. Die Stadt breitet sich
im Grunde aus, und vorn begleiten einen von acht Pferden bespannten
gedeckten Wagen mehrere Männer zu Fuss und zu Pferd. Die Pferde
sind ebenfalls mit langen Tüchern bedeckt, so dass ein Trauerzug vor-
gestellt zu seyn scheint. Links oben sind die vorzüglichstcn Kirchen
und Gebäude der Stadt benannt und unmmcrirt, und auf der Bandrolle
in der Mitte steht: Ware Abconterfaclur der fürstlichen Haubt Statt
Gralz. in Sleyr 1594. Rechts unten: Georg peham F. Seltenes Blatt
von zwei Platten. H. 15 Z. 9 L. Br. 26 Z. 8 L.
In einem Frauenholrschen Auktious-Kataloge von 1'791 ist ein
sehr seltener Fries von 43 Platten in fol. angezeigt. Er stellt den
Trauerzug eines Herzogs von Steyermark vor, und soll von Georg Pöhm
radirt worden seyn. Dieser G. Pöhm ist wohl unser Peham, und die
beschriebene Ansicht von Gratz mit dem Zuge zu Pferd gehört zu
jenem Friese, welcher äusserst selten vollständig sich findet.
H) Kampf eines Adlers oder Greifesmit dem Löwen. Mit G. P., kl. qu. 8.
12-15. Eine Folge von vier Landschaften, welche sehr tief geätzt
sind, so dass sie das Ansehen von Holzschnitten haben, doch
nur im frühesten Drucke. Rupprecht schreibt diese G P 1593
gezeichneten Blätter im Catalog Stengel irrig dem Gaetano
ÄPiccini zu. H. 3 Z. 5 L. Br. 4 Z. 3 L.
12) Die steinerne Brücke. Sie nimmt mit ihren zwei grossen Bogen
fast die ganze Breite des Blattes ein , und geht über einen Fluss,
welcher links vorn einen _Wasserfall bildet. Ueber die Brücke gehen
links zwei Männer, rechts ziehen drei Bauern mit einem Esel. Rechts
vorn hinter zwei Bäumen geht ein Mann mit dem Weihe nach der
Brücke zu, und links am Berge zeigt sich die Mühle mit einem grossen
Wasserrade. Unten links sind die Buchstaben G Pund die Jahrzahl 1593.
13) Die Ruine mit dem grossen Bogen. Sie ist rechts vorn; und
daneben sitzen drei Männer. Ueber den Fluss" zur Linken geht eine
kleine hölzerne Brücke, und in der Ferne zeigen sich Gebäude einer
Stadt. Unten neben dem rechts vom Rücken gesehenen Manne 15 GP 93.
14) Die kleine über den Fluss führende Brücke. Man sieht sie
neben der Gruppe von vier Bäumen in Mitte des Vorgrundes, und der
Fluss kommt von links her. Auf dem Wege reitet ein Mann vor einem
Fussganger nach dem Grunde zu, welchen eine bergige Landschaft
bildet. _Rechts vorn unter dem Bauernhause 15 G P 93,
15) Die grosse Mühle links vorn am Wasser. Sie ist von einem
Pfalzaun umgeben, und am Hause reicht ein Baum bis an den oberen
Rand der Platte. Rechts im Mittelgrunde sind zwei mit Baumgruppen
besetzte Hügel, und in der Ferne zeigt sich die Stadt. Unten nach
rechts GP, gegen links 1593.