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ein Mann, und links kniet ein Genius mit Krone, Schwert und Buch,
und reicht dem Dichter zwei Lorbeerkränze.
Johann Christian Reich, Stempelschneider in Fürth, geb. 1'740,
gest. 1814, hinterliess Medaillen und Jetons, auf welchen die Initialen
vorkommen. Er arbeitete für den k. preussischen Hof, und hatte den
Titel eines Hofmedailleurs in Fürth.
2145. Unbekannter Maler, welcher in der zweiten Hälfte des
f C R 17. Jahrhunderts in Deutschland thätig war. Es han-
delt sich aber hier um kein Gemälde, sondern um
ffß7 eine Zeichnung, welche auf einen vorzüglichen Meister
schliessen lässt. Diese Zeichnung stellt die Leda mit dem Schwane
vor, mit der Feder ausgeführt und mit Iiidigo gehöht, qu. 12. Sie
ist im Besitze des Herrn E. Harzen in Hamburg.
2146- J. Groisier, Miniaturmaler in Paris, soll um 1830 Bildnisse
y- auf solche Weise bezeichnet haben. So behauptet Brulliot
(7 6 . II. No. 1393, wir haben aber keine Nachricht über diesen
Croisier gefunden.
2147. Unbekannter Medailleur, welcher in der ersten Hälfte des
I C R P 18. Jahrhunderts thätig war. Man Iindet eine Medaille
' ' ' mit dem Bildnisse des Nikolaus von der Flue, auf wel-
cher unten I. 0.12. P. steht. Im Revers ist ein Palm- und Lorbeer-
zweig mit der Legende: Ewpositus a Joanne Baplista de Barnis
Archiep. Edess. Nuntio Apüstolico ad Helvetios. Im Chronostichon
der Inschrift ist die Jahrzahl 1732 enthalten.
2148- Jean Gousin, Maler, Bildhauer und Radirer von Soucy bei
Sens, ist einer der grössten Künstler der französischen
I-C'S' Renaissance-Periode, und man nennt ihn den französi-
schen Michel Angelo. Er wurde zu Anfang des 16. Jahrhunderts ge-
boren, und noch 1589 gehörte er zu den Lebenden. Cousin malte in
Oel und auf Glas, und lieferte Zeichnungen zum Kupferstiche und zur
Illustration im Holzschnitt. Dann verdankt man ihm auch ein Werk
über Perspektive mit Holzschiiitteii. Liure des Perspectiue de Jehan
Cousin Senonois, Maistre pamctre ä Paris. Paris de Flmprimerie
de Jehan le Bayer, Imprzmeur du Boy es Mathemaliques 1560, gr.
fol. Diess ist die erste, sehnseltene Ausgabe dieses Werkes. Ein
zweites Werk soll nach dem Titel über Portraitirkunst handeln, es ist
aber mehr eine Proportionslehre: Lwre de Povrtraiture de Maistre
Jean Cousin, 1593, 1603, 1608, 1656, kl. qu. fol. Es haben sich
auch Glasmalereien von ihm erhalten, und wer das berühmte jüngste
Gericht aus der Kirche der Mininien zu Vincennes, jetzt im Museum
des Louvre, nicht sehen kann, wird aus dem Stiche des P. de Jode sen.
den französischen Michel Angele kennen lernen. Der Stich ist "aus
zwölf Blättern zusammengesetzt. qu. imp, fol,
J. Cousin hat auch in Kupfer radirt, und mit der Nadel die ganze
Kraft seines Geistes festgehalten. Ein Blatt stellt die Grableguug Christi
in einer reichen Landschaft, ein anderes die Verkündigung Maria, und
das dritte den Sturz des Saulus auf dem Wege nach Damascus vor.
Die letztere Composition hat auch Etienne de Laulne gestochen, und
um diese handelt es sich hier zunächst. Saulus wird in Mitte seiner
Soldaten vom Blitze getroffen, aber bei aller Bewegung derselben ordnet
sich alles ohne Confusion. J. Cousin war vom Geiste der Antike
durchdrungen, und daher gleicht die Erscheinung auf Wolken mehr
einem Jupiter, als dem im Sonnenlichte verklärten Heilande. Auf
demBlatte von Stephanus de Laulne kommen obige Buchstaben mit dem
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