249.
der Künstler scheint aber nicht auf den Etat des Churfürsten Maxi-
milian I. übergegangen zu seyn, indem er in der Reihe der Hofhe-
diensteten fehlt. Pecham starb aber schon 1604.
Dieser Meister hinterliess mehrere breit radirtc, und meistens
stark geatzte Blätter. Sie beurkunden einen tüchtigen Künstler, welcher
mit Bartolomäus Reiter auf gleicher Stufe steht. Das Verzeichniss im
Künstler-Lexicon XI. S. 41 ist nicht genau und vollständig. Auch
kommen im Artikel des Gaetano Piccini Blätter von Peeham vor. Im
Cataleg Stengel schreibt nämlich F. C. Rupprecbt dem Piccini zwei
der unten erwähnten Landschaften zu. Pecham verdient einen Artikel
im Peintre-graveur. Seine Blätter gehören auch zu den Seltenheiten.
1) Susanna im Bade von den Alten überrascht. Sie sitzt vom
halben Leibe gesehen rechts, und erhebt den linken Arm, während
sie den Kopf nach rechts dreht, wo einer der Alten ihr an den Leib
zu kommen sucht. Der andere schreitet links heran. Auf dem Boden
vorn steht ein Gefäss mit dem Schwame, und im Grunde links bemerkt
man Gesträuch. Am Steine links im Vorgrunde stehen die Buchstaben
G. P. Oval, H. 3 Z. 6 L. Br. 2 7.. 8 L. Sehr selten.
2) Abraham bedient die am Tische sitzenden Engel. Er steht rechts
im weiten Mantel mit übereinander gelegten Händen nach links gegen
die himmlischen Gäste gewendet. Hinter den letzteren reichen Bäume
bis in den oberen Plattenrand, und links steht Sara unter der Thüre
des Hauses. Zu den Füssen des Pntriarchen bemerkt man eine Flasche
in der Knfe, und über der Hausthüre die Jahrzahl 1595. Die Initialen
des Namens fehlen, das Blatt rührt aber sicher von G. Pecham her.
H. 2 Z. Br. 3 Z. Sehr selten.
3) Die Vermählung der heil. Catharina, in halben Figuren. hiaria
sitzt rechts mit dem Kinde in den Armen, und letzteres steckt der
links stehenden hl. Catharina den Ring an den Finger. In der Mitte
unten bemerkt man einen Theil des Rades, und im Grunde rechts steht
ein Baum an der Mauer. Auf einer Tafel im Rande: G. Pecham Fecit
et Monachi. Anno 1604. H. 4 Z. 4 L. und 5 L. Rand. Br.3Z. 11 L.
4) Die betende Magdalena, halbe Figur in Profil nach links.
Unten G. B. 1608, statt G. P., 12.
5) Neptun in seinem von vier Seepferden gezogenen Muschelwagen.
Er halt in der linken Hand den Zügel, und in der rechten den Drei-
zack. Rechts bläst der Triton in die Muschel, und links schwimmt
ein Delphin. Im Grunde sieht man Schiffe auf der hohen See, welche
links von Bergen begränzt wird. Rechts unten: Georg peham 1594.
H.8Z.2L. Br.6Z.9L.
Die mit der Feder und in Bister ausgeführte Zeichnung befand
sich im Cabinet Paignon-Dijonval zu Paris, und ging dann wahrschein-
lich in die Sammlung des Louvre über. Im Register des genannten
Cabinets ist der Meister unter dem Ortsnamenz-Monachi, G. Peham,
erwähnt, und auch im Künstler-Lexicon kommt er irrig unter diesem
Namen vor.
6) Neptun auf einem Seepferde nach rechts reitend. Er erfasst
mit der linken Hand die Mähne des Pferdes, und schwingt mit der
anderen den Dreizack, welcher von einer Schlange umwunden ist.
Letztere geht durch den Mund des Pferdes hinter dem Neptun. Links
neben ihm bläst ein Triton in die Muschel. Ohne Namen des Radirers,
rechts oben in der Luft die Jahrzahl 1592. Der untere Rand ist leer,
und es scheint kein Abdruck mit Schrift vorzukommen. H. 4 Z. 10 L.
und 6 L. Rand. Br. 6 Z. 6 L.
7) Orpheus unter Thieren in einer Landschaft. Von Heller erwähnt,
ohne Angabe der Bezeichnung. H. 7 Z. 3 L. Br. 7 Z. 10 L.