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1975.
Johann Blnm,l Stempelschneider in Bremen 1631-1650. Er schnitt
Stempel zu den Münzen der freien Stadt, und befasste sich auch mit
moralischen Denkmünzen. Eine solche mit I. B. stellt den Heiland
und das Lamm mit der Fahne vor. Eine I. B. gezeichnete Medaille
von 1646 zeigt die Brustbilder eines jungen Ehepaars auf der einen,
und den Amor auf dem Löwen auf der anderen Seite, mit der Legende:
Gott Hats Gefügt. Vielleicht ist auch die eine oder die andere Me-
daille, welche unten dem J. Bensheimer zugeschrieben ist, von ihm.
Johann Bonhorst, Münzmeister in Gotha um 1650.
Johann Bensheimer arbeitete als Medaillenr in Danzig, Berlin und
Dresden, 1650-1670. Er war auch Kupferstecher, und kommt dess-
wegen schon unter dem Monogramm N0. 1919 und unter anderen Ini-
tialen vor. Als Medailleur steht er den bessten Meistern seiner Zeit
gleich. Unter den sächsischen Medaillen sind zwei I.B. gezeichnet,
und bei Tentzel Tab. 54 No. 1 und 2 abgebildet. Auf der Medaille
mit dem Bildnisse des Churfürsten Johann Georg II. kommt auch ein
aus M E. bestehendes. Monogramm vor.
Dann sind auch schöne moralische Medaillen I. B. gezeichnet.
Eine solche in Bronze stammt aus der Zeit des Ohnrfürsten Johann
Georg II. von Sachsen, mit doppeltem Säulenumgang, und den Insignien
der Krone auf dem Tische. Auf dem Revers ist der Gottesacker mit
zwei Todtenköpfen, ohne Jahrzahl. Eine andere grosse Medaille stellt
Christus mit den Kindern, und im Revers die Taufe eines Knäbleins
vor, beide Seiten I. B. gezeichnet. Eine grosse Ehestands-Medaille
enthält im Avers das Brustbild eines Knaben im Blumenkranze, und
im Revers ein liebendes Paar. Mit I. B. bezeichnet, wie diese Me-
daille, ist eine solche mit der Anbetung der Hirten und mit der Be-
schneidung Christi auf beiden Seiten. Schliesslich nennen wir noch
eine Medaille mit Christus zwischen Herodes und Pilatus und den
Initialen.
Schlickeysen bestimmt für Bensheimer die Zeit von 1650-1670,
wir finden ihm aber auch noch spätere Medaillen zugeschrieben, nach
welchen der Künstler in kaiserlichen Diensten gestanden zu seyn
scheint, wenn nicht allenfalls Vater und Sohn zu unterscheiden sind.
Eine grosse, sehr hoch geprägte Medaille mit I. B. und der Jahrzahl
1687 enthält das Bildniss des Kaisers Leopold 1., und auf der Kehr-
seite einen hohen Baum zwischen sieben kleinen. Damals bestand
Le0pold's Descendenz aus sieben Köpfen. Ein Medaillen gibt das
sehr erhabene Brustbild der Kaiserin Margaretha Theresia, mit der
Legende: Sidereo Hoc Vultus Coelestis Margaris Eztat Die
Jahrzahl 1699 steht auf der Medaille zum Andenken der Siege des
Kaisers Leopold gegen die Franzosen und Türken, mit der Legende:
Donec Auferatur Luna 1699. Dieselbe Medaille wurde auch in
Gold ausgeprägt, aber von einem zierlicheren Stempel mit I. B.
Johann Bostelmann, Münzmeister in Wernigerode 1671-1674,
dann in Diensten des Fürsten von Wittgenstein 1675-1677.
Jones Bösen, Munzmeister in Hildesheim, 1671 in Diensten des
Bischofs, 1676-1695 in jenen der Stadt.
Jan Boskam, Medailleur, bediente sich auch eines aus B K be-
stehenden Monogramms, welches wir I. N0. 1730 gegeben haben. Boskam
trat 1690 in den Niederlanden auf, und stand von 1703 an in preussi-
scheu Diensten. Ein Medaillon auf die Einnahme von Geldern 1701
mit dem Bildnisse des Königs Friedrich I. hat den Namen, sowie ein
anderer trefflicher Medaillon auf die Vermählung des Königs mit der