Nr. 235
238.
235. Unbekannter Kupferstecher, wenn nicht Gottlieb Prestel
als Copist Dürerlscher Blätter darunter zu verstehen ist.
Brulliot I. N0. 2224 sagt nämlich, dass man dieses Zeichen
auf gegenseitigen Copien finde, und nennt jene mit dem Koche
und der Köchin, B. N0. 84. Heller, A. Dürer N0. 965, weiss
ebenfalls von einer solchen Copie, und behauptet, dass unten rechts
das Zeichen G. P. stehe. Heller gibt kein Facsimile desselben, und
somit könnte man glauben, es handle sich um eine Copie mit den Ini-
tialen G. P., was wir nicht glaubenf Nach Brulliot ist die fragliche
Copie 4 Z. 4 L. hoch, und 3 Z. 2 L. breit. Heller gibt eine Breite
von 3 Z. 6 L. an, was wohl nicht von Belang ist. Heller ist mit den
PrestePschen Copien nicht im Klaren, indem er auch jene des G. N.
Mathes dem Prestel zuschreibt.
ZÜÖ. Philipp Galle, Kilpferstecher und Kupferstichhändler, geb.
zu Harlem 1537, gest. zu Antwerpen 1612, bildete das Monogramm
ß nur im seltenen Falle in dieser Weise. Der Buchstabe G geht
gewöhnlich durch den Bauch des P, und daher kommen wir
unter PG auf ihn zurück.
237. Unbekannter Zeichner oder Formschneider, welcher um
1630 in Göln thätig war. Von ihm gezeichnet oder geschnitten
ä sind die Abbildungen folgenden Werkes: Vindex Libertatis Ec-
clesiasticae et martyr S. Engelbertus. Per Aegidlium Gelenium.
Coloniae 1633, 4. Das Monogramm des Künstlers findet man auf
dem Blatte mit dem Bilde des hl. Engelbert. H. 43], Z. Br. 55]; Z.
Die vielen kleinen Holzschnitte dieses Buches sind unbezeichnet. Ein
anderes Bildniss des hl. Engelbert mit Beiwerken, der Vorrede gegen-
über, hat Emanuel a Wehrbrun gestochen. Der Formschneider gab
das einzelne Bild, und er mag durch das Monogramm seinen Namen
angedeutet haben, weil auf dem Kupferstiche das Zeichen nicht vorkommt.
238. Unbekannter Kupferstecher, welcher von Brulliot I. N0. 2222
und Anderen mit Georg Pencz identiiicirt wird. Bartsch VIII.
ä p. 361 fügt nämlich am Schlusse der Blätter dieses Meisters die
Bildnisse des Gregor Peins und seiner Frau bei, behauptet aber, dass
man sie fälschlich dem Georg Pencz zuschreibe. Andere wollten darin
das Bildniss des Georg Pencz erkennen, und es fehlt auch nicht an
solchen, welche desswegen diesen Künstler Gregor statt Georg nannten,
da der erstere Name auf dem Blatte vorkommt. Allein es ist kein
Grund vorhanden, den Namen des Gregor Peins anzustreiten, da er
deutlich auf dem Blatte steht, und wenn der Stich nicht von Georg
Pencz herrührt, so kann auch das Monogramm sich nicht auf ihn be-
ziehen. G. Pencz hat sein Bildniss nicht im Stiche hinterlassen. Ein
solches erschien erst später als Brustbild in Medaillen mit der Unter-
schrift: Georg Pens Mahller in Nürnberg 1574-, 4. Aus derselben
Zeit stammt auch ein radirtes Brustbild in 8. In der Tribune der
iiorentinischen Gallerie ist ein jugendliches Bildniss des G. Pencz,
gest. in der Serie de" ritratti N0. 249, halbe Figur im 18. Jahre von
ihm selbst gemalt. Wir müssen daher den unbekannten Gregor Peius
von Georg Pencz unterscheiden, und wenn das Monogramm sich nicht
auf den ersteren bezieht, so muss ein unbekannter Monogrammist an-
genommen werden, da die fraglichen Bildnisse weder den Georg Pencz
und seine Frau vorstellen, noch von diesem gestochen wurden.
Die Portraite des Gregor Peins und seiner Frau sind ursprünglich
auf eine Platte gestochen, und sich gegenüber stehend durch einen_
schmalen Rand geschieden. Das Blatt wurde aber häufig durchschnitten,