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IAW.
1914.
I A V. Zürych 1566 Die Platte wurde später zu irgend einem
anderen Gebrauche abgeschnitten. Bei Bartsch, Brulliot und Becker
ist das Blatt nicht beschrieben. H. 10 Z. 3 L. Br. 20 Z. 3 L. Bartsch
zeigt das Werk von L. Fronsperger überhaupt nicht an, sondern No. I2
nur im Allgemeinen 15 radirte Blätter mit Trnppenzügcn, Lagerplätzen,
See- und Laudsehlachten u. s. w. Becker, Jobs! Amman etc. S. 30 e.,
geht bei der Beschreibung des Kriegsbuches von 1573 näher auf die
Holzschnitte und Rndirungen ein, wciss aber nicht, dass ein paar
Platten zweimal mit einigen Veränderungen für Fronsperger radirt,
und dass grosse Platten später durchschnitteu wurden. In Hälften
mit nothwendig gewordenen Abänderungen dienten die Abdrücke zur
Illustration von Jacobi Franci Relalio historica quinquennalis.
Wahrhafflige Beschreibung etc.
Das erste der oben gegebenen Zeichen fügt Brulliot I. N0. 530
mit der Bemerkung bei, dass es in Fronspergefs Werk vorkommc.
Wir haben dasselbe nicht bemerkt, es müsste denn seyn, dass Exem-
plare vorkommen, in welchen die Feder des zweiten Zeichens nicht
ausgedruckt ist. Das zweite Monogramm steht auf einem Blatte, welches
ein Lager vorstellt. Links bilden Kanonen und Protzwägen, rechts
Pack-, Munitions- und Pontonswägen einen das Lager umfangenden
Halbkreis. Im Vorgrunde sieht man einen Fluss, in der Ferne links
oben eine gestürzte Bergfeste. Rechts unten ist das Monogramm.
H. 9 Z. 6 L. Br. 13 Z. 7 L. Becker nennt S. 34 (7012) eine halb-
runde Wagenburg an einem Flusse, und gibt das Monogramm mit
dem Kreuze, aber ohne Feder. Es handelt sich um das be-
schriebene Blatt.
Das dritte Zeichen findet sich auf grossen Radirungen mit See-
nnd Landschlachten gegen die Türken, jede aus zwei Blättern be-
stehend. Frenzel beschreibt sie im Catalog Sternberg II. No. 12364-
so ungenügend, dass man über den Inhalt nicht im Klaren ist. Es
wird blos bemerkt, dass auf einem Blatte, bei einem Castell, sich
Ammanls Zeichen mit der Jahrzahl 1564 befinde, worüber links im
Vorgrunde des Wassers ein Monogramm zu bemerken sei, welches
nach FrenzePs tlüchtigem Facsimile dem dritten der obigen Zeichen
gleichen, und nach seiner Angabe auch auf einem zweiten Blatte wieder
vorkommen muss. Nach Brulliot steht dieses Zeichen auf radirten
Blättern in L. Fronspergeüs Kriegsbuch, wir haben es aber nicht vor-
gefunden. Auch Becker hat die Blätter nicht genau beschrieben, ob-
gleich er S. 195 No. 100 sagt, dass sich diese Radirnngen auch in
der Berliner Sammlung befinden. H. 9 Z. Br. 13 Z.
Ein anderes, Becker unbekanntes Blatt stellt eine venetianische
Staatsaktion in einer Landschaft vor. Im Vorgrunde empfangen acht
reichgekleidete Senatoren zwei türkische Gesandte. Oval in die Breite,
unten links IA, rechts VZ. H. 9 Z. 10 L. Br. 13 Z. 3 L.
1914. Johann Andreas Wolf, Historienmaler, geb. zu München
1652, gest. 1716, hinterliess in den Kirchen Münchens und
in anderen bayerischen Städten und Klöstern zahlreiche
Altargemälde, und auch viele Staffeleihilder, deren man in
Sammlungen findet. Auf solchen, und namentlich auf Zeich-
nungen. welche einen geistreichen und fertigen Künstler verrathen,
kommt Ädas Monogramm des Meisters vor. Bartolomäus Weiss besass
viele Zeichnungen von ihm, welche er zu seinen Radirungen ohne An-
gabe des Erßnders benützte.