IAH. Nr. 1863-1864. 785
plaren erster und zweiter Art, welche uns vorkamen, waren die Buch-
staben nicht zu finden, indem das Quadrat in der Einfassung leer ist.
Wenn die Buchstaben WS sich wirklich auf Peter Weiner beziehen,
so können sie nur auf der Copie desselben im Kupferstiche vorkommen.
Wir fanden sie aber auf den uns zu Gebot stehenden Exemplaren nicht
vor, und wenn daher solche mit dem Zeichen sich finden, so müsste
dieses ebenfalls mittelst eines Stempels eingedruckt seyn. Ein Form-
schneider mit den Initialen WSF in den Winkeln eines Kreuzes hatte
indessen gelebt, und er kommt mit Jost Amman in Berührung. Wir
wollen daher nicht in Abrede stellen, dass in einigen alten Exemplaren
der Karte die Bezeichnung: 15 67. I WA SA H F sich finde.
Immerhin bleibt aber die Jahrzahl 1567 auffallen Die erste Auflage
der Apianischen Karte ist von 1566, und die zweite erschien 1568.
Von einem Abdrucke von 1567 ist keine Rede.
1863. Jean Apier, genannt Hanzelet, Kupferstecher, geb. zu
Toul um 1609, arbeitete in Nancy, aber meistens für Buch-
W händler. Brulliot I. No. 463 schreibt ihm dieses Zeichen zu,
es kommt aber unseres Wissens nur mit dem Namen anzelet vor. Der
genannte Schriftsteller nennt ihn J. A. Hanzelet, und Gandellini Augustin,
immer nur in willkürlicher Deutung des Buchstaben A (Apier). Unter
den Initialen I. A. haben wir bereits über ihn gehandelt.
Christ schreibt S. 207 ein ähnliches Zeichen dem H. Abbe zu,
mit der Bemerkung, dass man es auf Kupferstichen finde, welche 1670
zu Amsterdam gedruckt sind. Ueber H. Abbe haben wir unter H A
No. 595 gehandelt.
1864- Jan van der Hagen nennt man gewöhnlich einen Land-
schaftsmaler, welcher um 1650-1662 im Haag gearbeitet
hat. Der Künstler schreibt aber J. van der Haagen,
und man findet Bilder mit den Jahrzahlen 1650, 1660,
1662 u. s. w. Diese Gemälde bestehen in Landschaften
mit Figuren und Thieren, theils in flachen nordholländi-
schen Gegenden mit mannigfaltiger menschlicher Thätigkcit zu Land
und zu Wasser. Andere Gemälde öffnen den Blick in ein von Felsen
und kräftigem Baumwuchs unterbrochenes Terrain. Ein Bild dieser
Art, zart im Tone und mit meisterhaft dargestelltem Vieh im Vor-
grunde, befindet sich in der Gallerie des Museums zu Berlin, neben
einem zweiten mit weidenden Heerden in einer flachen Gegend. In
der Gallerie Lichtenstein zu Wien sind zwei Gemälde, welche der
Maler Vincenzo Fanti in seinem Catalog der Gallerie von 1767 in
allen Theilen preiswürdig ündet. Das eine stellt eine Seeschlacht vor.
das andere die ruhige See mit vielen Schiffen, beide mit einer Menge
von kleinen Figuren. Fanti nennt den Künstler Giovanni van Hagen,
und unterscheidet ihn von jenem Jan van der Hagen, dessen Bilder
nach Descamps III. p. 25 nachgedunkelt, und in den Lüften fast
schwarz geworden sind. Ein Jan van der Hagen soll nach England
gegangen seyn, wo seine Seestücke sehr gesucht wurden. James Watson
stach wenigstens 1767 in London einen Seesturm nach einem J. van
der Hagen, wenn aber dieser Künstler 1635 geboren wurde, wie Stanley
in der neuen nusgabe des Werkes von Bryan angibt, dann müssen wir
jedenfalls zwei J. van der Hagen annehmen, indem der Landschafts-
und ThiermalerJ van der Haagen schon 1650 ein reifer Meister war.
Stanley lässt seinen Maler 1679 sterben, und dieses Datum acceptirt
auch Ch. Kramm,_ bemerkt jedoch bald darauf, dass der Maler des
Seesturms zur Zeit des J. Watson, also 1767 nicht mehr gelebt zu
haben scheint. Wir haben im Künstler-Lexicon angegeben, dass der
Monogrammistcn Bd. III. 50