IADF.
1845.
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Androuet du Cerceau richtete zugleich ein besonderes Augenmerk
auf die Ornamentik, und arbeitete Mustersammlungen aus. Ein sehr
seltenes Werk dieser Art hat den Titel in Versalien:
Liber de eo picturae genere quod grottesche vocant Itali
Aureliae 1550, 4. Die zweite Ausgabe hat einen veränderten Titel,
ebenfalls in Versalien:
Lectori. En nostrum tibi denuo prodit opus de ludicro Picturae
genere quod earias rerum commiscet species (Grotescam vulgo dicunt)
multis figuris recens auclum et loculplelatum. Vale et fruere. Lutetiae
Anno Domina" 1562. IAD C. Diese sehr seltene Folge enthält 60 Blätter.-
H. 3 Z. 10 L. Br. 2 Z. 7 L. Eine Ausgabe mit französischem Titel
ist von 1562 mit 35 Blättern.
Dann hat man von diesem fruchtbaren Künstler eine Folge von
36 grösseren Blättern mit Arabesken, welche etrurischen Malereien
nachgeahmt sind, und 1586 in Turin erschienen. Im frühen Zustande
haben sie keine Nummern. Erst die von Joubert 1746 veranstaltete
Ausgabe ist nummerirt.
Eine weitere Folge von 24 Blättern enthält Trophäen von ver-
schiedenen Waffen und Rüstungen. H. 4 Z. 2 L. Br. 2 Z. 4 L.
Gegen 40 Blätter beläuft sich eine nicht nummerirte Folge mit
Friesen zur Verzierung von Wänden und Caminen. Die reichen Orna-
mente mit kleinen Figuren sind zum Verdoppeln geordnet. Auf späteren
Abdrücken kommt Marietteß Adresse vor. H. 1 Z. 6 L. Br. 2 Z. 6 L.
Eine andere Folge von 24 Blättern enthält Termen, so wie sie
die Decoration der Renaissance-Periode erforderte.
Dann arbeitete Androuet du Cerceau auch Musterblätter für Kunst-
schlosser aus, welche sich auf ungefähr 12 Stücke belaufen, und wie
immer sehr selten vorkommen.
Die Goldschmiede wurden von ihm ebenfalls reichlich bedacht.
Eine Folge von wenigstens 68 Blättern gibt Muster zu Vasen und
anderen Gefässen auf den Tafeln der Grossen damaliger Zeit. Eine
Folge von sechs Blättern enthält Dessins zur Verzierung der Flächen
von Schüsseln und Schalen. Unter den Ornamenten sind Figuren ver-
theilt, man findet aber diese schönen Blätter sehr selten. Die Rund-
ungen haben 6 Z. 2-6 L. im Durchmesser. Zwei spätere Ausgaben
von Goldschmieds-Ornamenten haben den Titel: Noueeau liore diorne-
mens dwrfevrerie fait pur Ducerceau. A Paris chez N. Langlois
kl. qu. fol., und Ornemen-s dforfevrerie pour flinquer et emaillen
Fait pur du Cerceau. A Pans chez N. Langlois 8.
Blätter mit reichgezierten Feldern in Copien nach A. du Cerceau
sind in folgendem sehr seltenen Werke:
Jacobus Androeetius Du Cerceau Inventar. Ante annos non
paucos conscripsit librum, de eo picturae genere, quad Grotlesclze
Itali eocant: eerum cum exemplaria pleraque sint distracta, u!
nusquam facile compareant, Johannes Sibmaclzer Noriberg: plurzl.
morum precibus adductus, nicht opus dem") radendum et diuul-
gandum suscepeft, speraris se pzctoribus et aurifabris hoc labore
gratum officium praestztzsse Anno nativitalis Christi MDVIC
(1594). Dieses Werk enthält 41 Blätter, kl. 4.
1845. Johann Alexander David Friedrich, Historienmaler und Land-
] A D F schaftszeichner, geb. zu Friedrichstadt-Dresden 1744,
' ' ' gest. 1793 als Professor an der Akademie in Dresden,
radirte mehrere Blätter mit Köpfen in Rembrandüs Manier. Er zeich-
nete sie F., Fr. und J. A. D. F., theils in Cursiven.