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1814-1817.
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Portraitmedaillons, welche gegossen und ciselirt sind. Von 1555-1559
arbeitete er als Medailleur in den Niederlanden, seine Hauptwerke in
Stein führte er aber von 1578 an in Madrid aus. Trezzo beschäftigte
sich jedoch auch in Spanien noch mit der Miniaturplastik. Auf der
Bildnissmedaille des Architekten Juan Herrera steht: IAC. TR. 1578.
Einen Medaillon mit der Büste des Königs Philipp II. von Spanien
zeichnete er IAC. TRICI F. Die Abbreviatur des Namens kann auch
auf früheren gegossenen Medaillons vorkommen. Sehr schön ist jener
mit dem Bildnisse der Hippolita Gonzaga, Gemahlin des Anton Carafa,
Herzogs von Mondragone, mit der Legende: Firtutis Formaeque Praevia.
1814. Jakob van der Sluys, Gcnremaler von lteyden (1660-1736),
J S soll Gemälde mit Bzuiern auf solche Weise bezeichnet haben.
am 17' ' Dieser Meister malte gewöhnlich Conversationsstücke, Spiel-
gesellschaften, Feste 8m. und führte sie in der Weise des P. van Slinge-
landt sehr zart aus. Es frägt sich nun, ob die Bilder mit Bauern
ebenso behandelt sind.
1815. Dr. Jacomo Vivio, ein römischer Rechtsgelehrter, betrieb
s eine eigene Art der Sculptur, indem er sich der Schiefer-
IAC XX steine bediente, die Umrisse hineinarbeitete, und die er-
hobenen Theile der Figuren mit Wachs tiberzog, so dass nach der
Vollendung ein in Wachs bossirtes Relief mit Farben sich zeigte.
Der Doctor scheint auf diese Erfindung viel gehalten zu haben, indem
er seine Produkte durch Ambros Brambilla in Kupfer radiren liess.
Darunter ist das colorirte Relief des jüngsten Gerichtes von Michel
Angelo in der Sixtina gemalt. Wir haben die Radirung des Brambilla.
von 1589 im ersten Bande N0. 946 (3) angezeigt, nur steht durch
Druckfehler: Jacobus Vinius statt Viuius. Vivio stellte auch die
Deckenbilder der Sixtina in farbigen Reliefs auf schwarzem Schiefer
vor, welche in Brambillsüs Weise auf sechs Blättern radirt wurden.
Diese Blätter haben viele Inschriften, und folgenden Haupttitel: Il vero
Ritlra-tto della mirabil, opera con colori scolpita in pietra nera dal
Mag. Dottore il Reuer. Sig. Jacomo Vivio gr. roy. fol. Der
Plastiker deutete durch obiges_Zeichen seinen Namen an, Bramhillals
Monogramm fehlt aber. J. Vivio gab auch eine eigene Abhandlung
über sein Verfahren heraus: Discorso sopra la mirabil opera di
Bassorilievo di cera stuccata con colom" da Jacomo Vivio. Boma
1590, 4. Er wollte damit wahrscheinlich auch die radirten Blätter
empfehlen, in welchen aber die Werke des Michel Angelo verunstaltet
sind. Sie werfen ein schlechtes Licht auf die Reliefs des Dottore Vivio.
Als Curiositaten betrachtet, verdienen aber diese seltenen Blätter in
jeder Sammlung eine Stelle.
1316. Jakob Zagar, Mediilleuiil, war von 1554-1574 in Bäüssekl
thätig. Man ät i n für einen Nürnberger, wei sic
IAQ ZAG' F' eine Medaille mit dem Bildnisse des Patriziers Sigmund
Pfmtzing von Nürnberg findet. Man liest darauf: I. ZAG. AMICO
FEC. 1554. Auf niederländischen Gepragen steht: IAC. ZAG. F.
Der Medaillen mit dem Bildnisse des F. Perrenot, des Bruders des
Oardinals Granvella, ist von 1574.
1817. Jacopo Palme il vecchio kommt in allen Künstlexüivöitler-
büchern vor, a e a er
IACH OBVS PALM A' D" diiferiren in der Angabe
der Geburtszeit des Künstlers. Auf solche Varianten haben wir im
Künstler-Lexicon aufmerksam gemacht, konnten aber die Sache doch
nicht zum Abschluss bringen. Schlagen wir die Cataloge der Gallerien