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Dieselben Illustrationen findet man auch in der deutschen Aus-
gabe des Brevier, welches auf Kosten des Christoph von Frangepan
und seiner Gemahlin Apollonia zu Venedig bei Gregor de Gregor-ins
1518 gedruckt wurde, wie bereits im Künstler-Lexicon angegeben ist,
aber ohne den I-Iaupttitel: Deutsch-Römisch Breviei- (oder Betbuch
auch die Lieben Zeit genannt). Diesem Werke ist ein blattgrosser
Metallschnitt beigefügt, welcher sich auf Christoph und Apollonia von
Frangepan bezieht. Oben ist die Krönung Maria durch die hl. Drei-
einigkeit vorgestellt, und unten in der Landschaft knieen die Dona-
toren des Buches. Auf der Bandrolle über dem Ritter in Rüstung
links steht: CHRISTOPHORVS, und über der Frau APOLONIA. Am
Throne des Gott Vaters rechts in halher Höhe bemerkt man die Buch-
staben 3 u. H. 6 Z. 7 L. Br. 4 Z. 9 L.
6) Missale Romanum. Am Schlusse: Accipe missale juzm
morem Romauae ecclesiae expletum, solertique diligentia castigatum
quam plurinzafs figuris locis in suis bene situatis nec nö auctori-
atibus tam diuizzae scripturae quam doctorum ad conbenientiam
per ueuerabile fratreon, Albertum castelanuon venetum decoratum:
impensisq. Bernardi stagnini monliferrati: Leonardo Lauretano
serenissimo Venetiarum priucipe imperante: Anno a natiuitate
IILCCCCCIX q-uinto uonas Julii in alma Veuetiarum urbe impres-
sum 4.
Dieses Missale ist mit einer Menge kleiner, aber auch mehrerer
grösseren Metallschnitte geziert, doch kommt nur auf einem Blatte
(p. 128?!) der Buchstabe i., und auf zwei anderen Blättern ( 20811
und 2l2b) in. vor. Aus der Schlusssehrift ist zu entnehmen, dass der
Frater Albertus Castelanus Venetus das Werk ausgeschmückt habe.
Wenn diess der Miniaturmaler Prete Zio Alberto, oder der Frater Jo-
hannes Albertus ist, kann man annehmen, dass er die Bilder und Or-
namente zum Schnitte gezeichnet habe. Zu den Form- oder Metall-
Schneidern kann man ihn aber nicht zählen, und es fällt auch die
neuerliche Vermuthung, dass dieser Alberti durch die gegebenen Buch-
staben seinen Namen angedeutet habe.
Eine frühere undatirte Ausgabe des Missale (um 1500) hat den Titel:
Missale Romanum: multis ßguris hystoriisqu. suis in locis recte
oppositis uec non bene correctum ac diuine scripture et doctorü
sonctorü auctoritatibus ad festiuitatum congruätiam decoratü etc.
etc. , 4.
Dieses Werk ist überreich illustrirt, und mehrere Blätter sind
in gezeichnet.
7) Habebis caudide Lector. P. Ovidii Nasonis Metamorphosizz
castigatissimam, cum Raphaelis Regii comentariis emendatissimis
et capitulis figuratis decenter oppositis. Impressum Parmae Eo:-
pensis et Labore Francisci Mazalis Calcographi diliyentissimi M. D. V.
Cal. Maii, fol.
Unter den 60 Blättern sind 16 I A, in. und n. gezeichnet. Diese
Ausgabe ist sehr selten, und eines der schönsten Werke der lombardisch-
venetianischen Schule. Es wurden wahrscheinlich Compositionen von
Benedetto Montagna benutzt, doch lieferte dieser Meister nicht un-
mittelbar die Zeichnungen, wie Ottley II. p. 576 glaubt.
8) Accipe Studiose Lector P. Ovidii Metamorphosin cum lu-
culeutissimis Baphaelis Regii enarrationibus Venetiis G. de
Ruscouibus MDIX,_fol.
Diese Ausgabe 1st mit denselben 60 Metallschnitten in qn. 8. ge-
ziert. Auf einigen Blättern kommen die Buchstaben in. vor, auf an-